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Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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kommt an erster Stelle. Anders geht es nicht. Haben Sie damit ein Problem?“
    „Keineswegs. Wo fangen wir an?“
    „ Ich beginne damit, indem ich mich in Ihrem Haus umsehe. Alle kennen lerne. Ihr Vertrauen gewinne.“
    „Sie glauben ihn dort zu finden.“
    „Ihn oder sie“, korrigierte sie ihn. „Es ist eine Möglichkeit. Eine sehr wahrscheinliche.“
    Er nickte langsam. „Wenn Sie das Vertrauen von allen erwerben wollen, müssen wir einen Grund finden, was Sie in meinem Haus zu suchen haben.“
    „Irgendeine Idee?“
    „Sie sind meine Beraterin. Für einen neuen Roman, in dem ein Kripobeamter mit großem Einfluss vorkommt.“
    „Könntefunktionieren.“ Sielächelte. „Schreiben Sie wirklich einen Roman?“
    „Unter anderem, ja.“
    „Ich nehme an, Sie wollen Ihre Exfrau und Tochter über den wahren Grund meiner Anwesenheit aufklären.“
    „Kay ja. Alice nicht. Ich will sie nicht ängstigen.“
    „Na gut.“ Stacy trank ihren Kaffee aus. „Wann fange ich an?“
    Er grinste. „Von mir aus sofort. Wie sieht es bei Ihnen aus?“
    Stacy nickte, und Leo sprang auf, er wollte möglichst schnell wieder nach Hause kommen. Als sie ihm aus dem Café folgte, warf sie Billie an der Theke einen Blick zu und bemerkte, wie ihre Freundin sie beobachtete.
    Etwas an dem Gesichtsausdruck ihrer Freundin ließ sie zögern.
    Leo blickte sich um. „Stacy? Stimmt was nicht?“
    Sie schüttelte das Gefühl ab und lächelte. „Nein, alles in Ordnung. Zeigen Sie mir den Weg.“

18. KAPITEL
    Dienstag, 8. März 2005
    13:00 Uhr
    Nachdem sie sich zwei Tage in der Villa der Nobles aufgehalten hatte, verstand Stacy, warum Leo das Wort „Truppe“ benutzt hatte, um die Bewohner des Hauses zu beschreiben – in der Villa ging es zu wie in einer Zirkusmanege. Leute kamen und gingen den lieben langen Tag. Privatlehrer, Kosmetikerinnen, Lieferanten, Rechtsanwälte, Geschäftspartner.
    Sie hatte Leo angewiesen, sie wie eine neue Angestellte zu behandeln. Er hatte ihr ein Büro zur Verfügung gestellt, das an seines grenzte, und sie verbrachte viel Zeit damit, herumzulaufen und da bei sehr geschäftig auszusehen. Wenn sie jemanden antraf, stellte sie sich selbst vor.
    Die Reaktionen der Einzelnen reichten von kühl über neugierig bis zu freundlich. In den drei Tagen, die sie nun im Haus war, hatte sie jeden kennen gelernt bis auf Alice, was sie äußerst interessant fand. Besonders da sie den Lehrer des Mädchens, Clark Dunbar, bereits getroffen hatte. Er war sehr still, schien aber immer alles genau zu beobachten. Wie eine Katze, die man sah, aber nicht hörte.
    Mrs. Maitlin versuchte, ihr stets aus dem Weg zu gehen. Wenn sie sich doch einmal begegneten, reagierte sie äußerst nervös. Sie sah Stacy nie direkt an. Obwohl Stacy sich für ihre Täuschung entschuldigt und behauptet hatte, dass Leo sie gebeten habe, diese Rolle zu spielen, schien die Frau doch zu ahnen, dass sie wohl aus einem ganz anderen Grund hier war. Stacy konnte nur hoffen, dass sie ihren Verdacht für sich behielt.
    Troy, Leos Fahrer und Mädchen für alles, war der Freundlichste von allen – aber auch der Neugierigste. Sie wunderte sich über seine Fragen – war er einfach nur interessiert, oder steckte noch etwas anderes dahinter?
    Barry stellte sich als der Zurückhaltendste heraus. Als Gärtner und verantwortlich für den Pool, hatte er jede Menge Möglichkeiten, mit allen, die kamen und gingen, zu reden, was er aber nie tat. Er blieb für sich – auch wenn er alles mitzubekommen schien, was vor sich ging.
    Stacy blickte auf die Uhr und sammelte ihre Sachen ein. Sie war morgens in einer Vorlesung gewesen, musste aber noch einmal zur UNO, wo um halb drei ein Seminar über Literatur des Mittelalters begann.
    „Hallo.“
    Stacy drehte sich um. Ein Mädchen im Teenageralter stand an der Tür zu Leos Büro. Es war klein und zierlich, hatte die exotischen Züge und den Teint der Mutter, aber die wilden Locken vom Vater.
    Alice. Endlich.
    „Hallo.“ Sie lächelte dem Mädchen zu. „Ich bin Stacy.“
    Das Mädchen sah sie gelangweilt an. „Weiß ich. Sie sind die Polizistin.“
    „Expolizistin“, korrigierte Stacy. „Ich helfe deinem Vater mit dem fachlichen Kram.“
    Mit hochgezogenen Augenbrauen schlenderte Alice ins Büro. „Kram“, wiederholte sie, „das klingt ja sehr fachmännisch.“
    Das war keine normale Sechzehnjährige. Das sollte Stacy besser nicht vergessen. „Ich bin seine Beraterin“, korrigierte sie sich. „Für alles, was mit

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