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Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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haben wir denn?“
    „Obere Wohnung rechts. Opfer in der Badewanne. Vollständig bekleidet. Ihr Name ist Rosie Allen. Lebte allein. Die Mieterin direkt darunter hat uns angerufen. Von der Decke ist Wasser getropft. Sie hat bei ihr geklingelt, aber niemand antwortete, da hat sie die Polizei gerufen.“
    „Warum hast du uns benachrichtigt?“
    „Das hier riecht förmlich nach ISD. Der Killer hat eine Visitenkarte hinterlassen.“
    Spencer runzelte die Stirn. „Hat die Nachbarin was gehört? Irgendwas Verdächtiges gesehen?“
    „Nein.“
    „Was ist mit den anderen Bewohnern?“
    „Nichts.“
    „Spurendienst angerufen?“
    „Sind auf dem Weg. Der Doc ebenfalls.“
    „Irgendwas berührt?“
    „Hab ihren Puls gemessen und das Wasser abgestellt. Den Duschvorhang weggezogen. Das ist alles.“
    Spencer nickte. Mit Tony zusammen machte er sich auf den Weg. Als er an der geöffneten Tür ankam, drehte er sich um. „Ich werde Percy ausrichten, dass du dich nach ihm erkundigt hast.“
    „Wenn dir dein Leben nichts wert ist, gern.“
    Lachend stiegen Tony und Spencer die Stufen hoch, die zum Wohnzimmer des Opfers führten. Es war als Werkstatt eingerichtet mit zwei großen Nähmaschinentischen, die sehr professionell aussahen. Körbe voller Kleidungsstücke standen an einer Wand, an einer anderen Regale mit auf Bügeln hängenden Kleidern, ein vollständiges Kostüm. Viel Glitzer. Vor der gegenüberliegenden Wand standen eine Couch und ein etwas mitgenommener Kaffeetisch. Darauf ein Stapel Taschenbücher. Eins lag umgedreht aufgeschlagen neben einer schönen Porzellantasse mit Unterteller.
    Spencer ging zum Tisch hinüber. Die Tasse war bis auf den Satz leer. Ein angebissener Keks lag auf dem Unterteller.
    Er sah sich die Bücher genauer an. Liebesromane. Ein paar Krimis. Sogar ein Western. Er kannte keinen einzigen Titel.
    „Kein Fernseher“, sagte Tony ungläubig. „Jeder hat doch eine Glotze.“
    „Vielleicht im Schlafzimmer.“
    „Vielleicht.“
    Von hin ten hörte man, dass die Leute vom Spurendien stangekommen waren. Wie eine Herde Elefanten kamen sie die Treppe hochgetrampelt. Ohne auf die Kollegen zu warten, winkte Spencer Tony zum Badezimmer. Sie waren zuerst angekommen, da verdienten sie es auch, sich den Tatort zuerst anzusehen.
    Auf dem schwarzweiß gefliesten Fußboden stand eine zentimeterhohe Wasserlache. Es schien alles an seinem Platz zu sein – wenn man die dünnen Beine mit den Pantoffeln an den Füßen nicht beachtete, die aus der altmodischen Badewanne ragten.
    Spencer ließ den Blick durch den Raum schweifen. Eine unberührte Szene sprach manchmal Bände, wenn man Glück hatte.
    Spencer trat ein. Und er spürte es, eine Art Präsenz. Eine Art Echo auf die Tat, die ihm eine Gänsehaut verursachte.
    Er blickte sich erneut um, das Bad war für die Wanne fast zu klein. Der Vinylvorhang, an einer gebogenen Stange befestigt, war zurückgeschoben.
    Tony murmelte et was über seine Schuhe, die er sich ruinieren würde. Spencer achtete nicht auf ihn. Er konnte den Blick nicht von den Augen der Frau losreißen.
    Sie starrte zu ihm auf aus ihrem Wassergrab, die Augen ein verwaschenes Blau. War die Farbe im Alter blasser geworden? fragte er sich. Oder durch den Tod? Das Haar hing wie graues Seegras vom Kopf. Der Mund stand offen.
    Sie trug einen Chenille-Bademantel in derselben Farbe wie ihre Augen. Ein weißes Baumwollnachthemd darunter. Die rosafarbenen flauschigen Pantoffeln an ihren Füßen waren trocken.
    Diese Augen, dieser leblose Blick, schienen ihn zu rufen. Um Aufmerksamkeit zu bitten.
    Spencer lehnte sich vor. Erzähle. Ich höre zu.
    Sie hatte sich schon fürs Bett fertig gemacht. Gelesen. Genüsslich eine Tasse Tee getrunken mit einem Keks dazu. Nach dem Zustand des Badezimmers zu urteilen und der Tatsache, dass ihre Pantoffeln trocken waren, hatte sie sich nicht gegen ihren Angreifer gewehrt.
    Ihre Hände sahen sauber aus.
    „Das ist merkwürdig“, sagte Tony. „Wo ist denn diese Visitenkarte?“
    „Gute Frage. Mal sehen …“
    „Lächeln, Jungs, ihr seid bei der Versteckten Kamera.“
    Sie drehten sich um. Das Blitzlicht leuchtete auf, Ernie Delaroux , der Fotograf vom Spurendienst, grinste sie an. Es gab Gerüchte, dass der Mann ein Albummit Fotos von allen Tatorten aufbewahrte – sein eigenes kleines Horrorbuch.
    „Ganz ruhig, Ernie.“
    Der Fotograf lachte nur und kam wie ein Fünfjähriger, der durch eine Pfütze sprang, laut platschend herein.
    Und vertreibt damit die

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