Spiel mit dem Tod
Spencer.
„Ja.“ Leo sah zu Stacy, dann blickte er Spencer wieder an. „Aber bevor wir weiterreden, muss ich Ihnen etwas sagen.“
„Was für eine Überraschung“, bemerkte Spencer.
Stacy ignorierte seinen Sarkasmus. Leofuhr fort. „Im vergangenen Monat habe ich drei Postkarten von jemandem erhalten, der sich White Rabbit nennt. Auf der einen ist ein Bild von einer Maus, die in einem Teich aus Tränen ertrinkt. Die Karte ist mit ‚White Rabbit‘ unterschrieben.“
Spencer runzelte die Stirn. „Von dem Spiel?“
„Ja.“ Leo er klärte kurz, welche Rolle White Rabbit in seinem Spiel hatte und dass er befürchtete, jemand habe nun begonnen, die Szenerie in die Realität umzusetzen. „Ich habe eine Menge verrückte Briefe über die Jahre erhalten“, endete er, „aber die hier … irgendwas daran hat mich beunruhigt.“
„Deshalb hat er mich angeheuert“, fiel Stacy ein. „Um herauszufinden, von wem sie sind. Und ob diese Person gefährlich ist.“
„Ich würde die Karten gern sehen.“
„Ich hole sie.“
„Ich komme mit“, sagte Tony und folgte ihm.
Stacy sah den beiden nach und wandte sich dann an Malone. „Was ist?“
„Sind Sie ins Privatschnüffler-Geschäft übergewechselt?“
„Nur ein Freundschaftsdienst.“
„Für Noble?“
„Für Cassie. Und Beth.“
„Sie glauben, die Karten stammen von ihrem Mörder.“
Das war keine Frage. Sie antwortete ihm trotzdem. „Könnte sein.“
„Oder auch nicht.“
Leo und Tony kehrten zurück. Tony reichte Spencer die Karten und wechselte dabei einen bedeutungsvollen Blick mit ihm. Spencer sah sich die drei Karten genau an. Dann wandte er sich an Leo. „Warum haben Sie uns deshalb nicht angerufen?“
„Um Ihnen was zu sagen? Ich bin nicht offen bedroht worden. Niemand war tot.“
„Jetzt schon“, entgegnete Spencer. „Ertrunken in einem Tränenteich.“ Er zog ein Foto aus der Tasche und reichte es Leo. „Ihr Name war Rosie Allen. Kennen Sie sie?“
Leo starrte auf das Bild, schüttelte den Kopf und gab es ihm zurück.
„Was ist denn los?“
Alle drehten sich um. Kay stand an der Tür und sah frischer aus, als man es um diese Uhrzeit erwarten sollte. „Es hat einen Mord gegeben“, erklärte ihr Leo. „Eine Frau namens Rosie Allen.“
Kay runzelte die Stirn. „Verstehe ich nicht. Was hat diese Rosie mit uns zu tun?“
„Sie wurde auf eine Art umgebracht, die an die Postkarte erinnert, die Ihr Exmann erhalten hat“, sagte Spencer.
„Die Maus in einem Teich aus Tränen“, erklärte Leo.
Spencer hielt ihr das Foto entgegen. „Haben Sie diese Frau schon mal gesehen?“
Kay starrte auf das Foto und wurde kreidebleich. „Das ist die Schneiderin“, flüsterte sie.
„Sie kennen Sie?“
„Nein … ja.“ Sie schlug sich die Hand vor den Mund. Stacy bemerkte, dass ihre Finger zitterten. „Sie hat ein paar … Änderungen und … Ausbesserungen für uns gemacht.“
Spencer und Tony sahen sich an. Stacy wusste, was der Blick zu bedeuten hatte: Das war kein Zufall. Es bestand ein Zusammenhang.
Leo ging zum Küchentisch, zog einen Stuhl heran und ließ sich darauf sinken. „Was wir befürchtet haben, Kay. Jetzt ist es wahr geworden. Jemand hat das Spiel in die Realität umgesetzt.“
Die Kriminalbeamten gingen nicht darauf ein. „Wann haben Sie Rosie Allen zum letzten Mal gesehen?“
Kay sah Spencer verständnislos an. Er wiederholte die Frage. Bevor sie antwortete, ging sie ebenfalls zum Tisch und setzte sich. „Gerade erst gestern. Ein Kostüm von mir musste geändert werden.“
„Und Sie waren bei der Anprobe?“
„Ja.“
„Aber Sie kannten ihren Namen nicht?“
„Mrs. Maitlin … sie kümmert sich um solche Dinge.“
Tony runzelte die Stirn. „Solche Dinge.“
„Um die Anbieter. Termine vereinbaren. Für den Service bezahlen.“
„Ich muss mit ihr reden. Und mit den anderen Haushaltsmitgliedern.“
„Natürlich. Die Angestellten kommen um acht. Ist das früh genug?“
Beide Detectives checkten ihre Uhr und nickten dann. Da Stacy die Prozedur kannte, wusste sie, wie sie kalkulierten. Es war jetzt halb sechs. Sie würden kurz zum Duschen nach Hause fahren, sich dann zu einem kleinen Imbiss treffen. Der würde gerade so lange dauern, dass sie rechtzeitig zurück waren, wenn die Angestellten eintrafen.
Nachdem sie Leo gesagt hatte, dass sie ihn später anrufen würde, folgte Stacy den beiden Polizisten nach draußen. Tony war schon weg, aber sie erwischte Malone noch, bevor er seinen Wagen
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