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Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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habe ich vorher noch nie gesehen, aber der Stil erinnert mich an einen hiesigen Maler und Zeichner. Pogo.“
    „Pogo?“ wiederholte sie. „Ist das Ihr Ernst?“
    Er zuckte die Schultern. „Ich habe ihm den Namen nicht gegeben. Er zeichnet Bilder in der Art. Bedrohlich. Mit Tinte und Feder. Er hatte ein paar Ausstellungen, die Kritiken waren gut. Aber der große Durchbruch blieb aus.“
    „Wissen Sie, wo ich ihn finden kann?“
    „Tut mir Leid.“ Er gab ihr die Karte zurück. „Aber die Direktorin von der Galerie 124 vielleicht. Wenn ich mich recht erinnere, war dort Pogos letzte Ausstellung. An der Ecke Royal und Conti.“
    Stacy lächelte und ging zum Ausgang. „Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Hilfe und dass Sie mir Ihre Zeit geopferthaben. Ich weiß es wirklich zu schätzen.“
    „Die werden Sie bestimmt einiges kosten“, rief er hinter ihr her, bevor sie draußen war. „Ich könnte Ihnen etwas Ähnliches zeigen.“
    „Vielen Dank“, sagte sie über die Schulter hinweg. „Aber ich habe mich jetzt schon so auf die hier versteift.“
    Als sie die Galerie 124 betrat, klingelte ein Glöckchen über der Tür. Die viel zu kalte Luft der Klimaanlage umfing sie. Gleich darauf musste sie feststellen, dass sie nicht so schlau war, wie sie immer gedacht hatte.
    Malone war schneller gewesen.
    Er stand im hinteren Teil der Galerie und wartete darauf, mit der Galeristin zu sprechen, eine Frau in einem gefährlich kurzen Rock und einer Zigeunerbluse in leuchtenden Farben. Ihr kurzes, zu einer stacheligen Jungenfrisur geschnittenes Haar war weißblond gefärbt.
    Sehr hip, ging Stacy durch den Kopf. Sie hatte im Laufe der Jahre Dutzende solcher Frauen bei den Ausstellungseröffnungen von Jane gesehen.
    Malone sah zu ihr herüber. Sie sahen sich in die Augen. Und er lächelte.
    Oder besser gesagt, er grinste.
    Angeber.
    „Tja, es passieren doch immer wieder Wunder“, sagte sie. „Detective Spencer Malone in einer Kunstgalerie. Das passt gar nicht zu Ihnen.“
    „Tatsächlich? Ich bin ein großer Kunstfreund. Mir gehören sogar selbst ein paar gute Stücke.“
    „Auf schwarzem Samt?“
    Er lachte. „Ich habe von einem Künstler gehört, von dem ich dachte, dass er mich interessieren könnte. Ein Typ namens Pogo.“
    Sie blickte zu der jungen Frau mit dem stacheligen Haar und wieder zu ihm. „Wieso waren Sie hier schneller?“
    „Bessere Ermittlungstechnik.“
    „Blödsinn. Sie haben geschummelt.“
    Bevor er darauf etwas erwidern konnte, verabschiedete sich die Galeristin gerade von ihrem Kunden und kam kühl lächelnd auf sie zu.
    „Guten Tag. Wie kann ich Ihnen helfen?“
    Spencer zeigte ihr seinen Ausweis. „Detective Malone, NOPD. Ich möchte Ihnen ein paar Fragen stellen.“
    Sie sah überrascht aus, dann wurde sie nervös. Stacy mischte sich ein, bevor die Frau eine Antwort geben konnte. „Ich bin ein bisschen in Eile. Soll ich später noch einmal wiederkommen?“
    „Verzeihung. Sie gehören nicht zusammen? Ich dachte …“
    „Das ist schon in Ordnung.“ Stacy wandte sich mit einem entschuldigenden Lächeln an Spencer. „Würde es Ihnen was ausmachen? Ich habe gerade Mittagspause.“
    Er zog offensichtlich amüsiert eine Augen braue hoch. „Aber bitte doch. Lassen Sie sich Zeit.“
    „Danke, Detective. Sie sind zu freundlich.“ Dann sah sie die Galeristin an. „Ich hörte, Sie vertreten einen Künstler namens Pogo.“
    „Pogo? Das ist schon über ein Jahr her.“
    „O je. Ist das enttäuschend. Ich bin nämlich total verrückt nach einem seiner Bilder.“
    Die Augen der Frau leuchteten interessiert auf, zweifellos rechnete sie sich aus, dass sie doch noch ein Geschäft machen könnte. „Meinen Sie einen seiner Drucke?“
    „Eine Zeichnung. Feder und Tinte. Das Bild ist von ‚Alice im Wunderland‘ inspiriert. Ziemlich bedrohlich. Sehr eindrucksvoll. Ich hab eins gesehen und mich sofort in die Zeichnung verliebt.“
    „Das klingt wirklich sehr nach Pogos Arbeit. Als er noch produziert hat.“
    „Als er noch produziert hat?“
    „Pogo ist selbst sein größter Feind. Talentiert, aber unzuverlässig.“
    „Kennen Sie seine Alice-Serie?“
    „Nein, die muss neu sein.“ Sie zögerte, als würde sie ihre Möglichkeiten abwägen. „Ich könnte ihn vielleicht anrufen. Und ihn bitten, seine Mappe vorbeizubringen.“
    „Dann ist er von hier?“
    „Ja. Er wohnt hier im Viertel. Barracks Street, in der Nähe Dauphine. Wenn ich ihn erreiche, könnte er in zehn Minuten hier sein.“
    Stacy

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