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Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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sah auf ihre Uhr und tat, als wenn sie hin- und her gerissen wäre.
    „Er wohnt wirklich gleich in der Nähe“, fügte die Frau schnell dazu.
    „Ich weiß nicht so recht. Ich wollte etwas, das auch eine gute Investition wäre … aber wenn er nicht zuverlässig ist …“ Die Frau wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, zweifellos zu versichern, dass ihre Bemerkung von vorhin nicht ganz zutraf, da schüttelte Stacy den Kopf. „Ich werde darüber nachdenken.“
    Stacy bedankte sich und schwebte an Spencer vorbei, während sie ihm zuwinkte. „Danke, Detective.“
    Sie verließ die Galerie und wartete ein paar Schritte entfernt. Genau zweieinhalb Minuten später erschien Spencer an der Tür.
    Er kam zu ihr. „Killian, die Hinterlistige. Brillante Vorstellung.“
    „Danke. War sie sauer, als Sie nach Pogo gefragt haben?“
    „Höchstens etwas verwirrt. Ich habe seine Adresse von ihr bekommen, aber die behalte ich mal für mich. Ich würde gern sehen, wie Sie nun weitermachen. Dann mal los.“
    Sie lachte. „Sie haben mich überrascht, Detective. Und das will wirklich was heißen.“
    „Das nehme ich als Kompliment. Führen Sie Ihren Job fort, Killian.“
    „Kennen Sie die Gegend?“
    Er nickte, und sie liefen zusammen los. Nach einem Häuserblock warf sie ihm einen Seitenblick zu. „Also wie kommt es, dass sie die Galerie 124 so schnell gefunden haben?“
    „Meine Schwester Shauna hat Kunst studiert. Ich hab ihr die Karte gezeigt. Sie kannte den Künstler nicht, schickte mich aber zu Bill Tokar, dem Boss vom New Orleans Art Council. Er schlug vor, die Galerie 124 aufzusuchen.“
    „Und der Rest ist bekannt.“
    „Ist das widerwillig gezollter Respekt, den ich da in Ihrer Stimme höre?“
    „Auf keinen Fall.“ Sie lächelte. „Haben Sie noch mehr Geschwister außer Shauna?“
    „Ja, noch fünf.“
    Sie blieb stehen. Sah ihn an. „Sie haben sechs Geschwister?“
    Er lachte über ihren ungläubigen Ausruf. „Ich bin aus einer guten irisch-katholischen Familie.“
    „Und der Herr sagt, seiet fruchtbar und mehret euch.“
    „Und der Papst auch. Und meine Mutter nimmt die Anweisungen des Papstes sehr ernst.“ Sie gingen langsam weiter. „Was ist mit Ihnen?“ wollte er wissen.
    „Nur ich und Jane. Wie ist das so? Wenn man zu einer dermaßen großen Familie gehört?“
    „Verrückt. Manchmal ganz schön nervig. Laut auf jeden Fall.“ Er schwieg einen Moment nachdenklich. „Aber immer fantastisch.“
    Sein liebevoller Tonfall bewirkte, dass sie sich plötzlich nach ihrer Schwester sehnte. Dass sie ihre Nichte im Arm halten wollte.
    Sie erreichten die Kreuzung. Die Gegend war heruntergekommen, eine Mischung aus Einzelhandelsgeschäften und Wohneinheiten. Die Gebäude aus dem achtzehnten Jahrhundert standen dicht an dicht in unterschiedlichen Stadien des Verfalls. Alles ein Teil des Charmes, der das Viertel ausmachte.
    „Okay.“ Sie warf ihm einen amüsierten Blick zu. „Ich wette mit Ihnen um eine Tasse Kaffee, dass ich Mr. Pogos Wohnung in zehn Minuten habe.“
    „Das ist zu einfach, Killian. Machen wir fünf Mi nu ten draus, und ich biete mit.“
    Sie nahm die Wette an und überblickte die Straße. Kleiner Lebensmittelladen mit Imbisstheke. Eine Spelunke. Ein Souvenirladen.
    Sie zeigte auf den Lebensmittelladen. „Sie warten hier. Wir wollen doch die Spießer nicht erschrecken.“
    „Sehr komisch.“ Grinsend blickte er auf seine Uhr. „Die Zeit läuft.“
    Stacy ging zum Lebensmittelladen hinüber, trat ein und blieb an der Tür stehen. Es schien ein Familienunternehmen zu sein. Ein Mann um die sechzig stand hinter dem Tresen, eine Frau ungefähr im gleichen Alter an der Kasse. An wen sollte sie sich wenden? Im Bewusstsein, dass die Zeit verstrich, entschied sie sich für die Frau.
    Sie ging zur Kasse hinüber. „Hallo“, sagte sie in einem Ton fall, der, wie sie hoffte, die richtige Mischung von Aufrichtigkeit und Freundlichkeit aufwies. „Ich hoffe, Sie können mir helfen.“
    Die Frau erwiderte ihr Lächeln. „Ich werd’s versuchen.“ Sie hatte die raue Stimme einer starken Raucherin.
    „Ich suche einen Künstler, der hier wohnt. Pogo.“
    Der Gesichtsausdruck der Frau veränderte sich und zeigte, dass die beiden nicht gerade die besten Freunde waren.
    Sie hielt ihr die Karte hin. „Ich habe letztes Jahr dieses Bild von ihm gekauft und wollte jetzt noch mehr haben. Ich habe versucht, ihn telefonisch zu erreichen, aber das Telefon scheint nicht zu

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