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Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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die Tür hinter sich und wartete.
    „Als ich nach Hause kam, fand ich Alice auf meiner Treppe. Sie meinte, sie hätte dort schon zwei Stunden gesessen.“
    „Zwei Stunden? Himmel noch mal, warum …“
    „Sie hat Angst, Leo. Sie weiß, dass etwas passiert ist. Dass ich keine technische Beraterin bin. Deshalb wollte sie, dass ich ihr die Wahrheit sage.“
    „Das haben Sie aber nicht getan, oder?“
    „Natürlich nicht. Es ist Ihre Tochter, und Sie haben mich darum gebeten, sie nicht einzuweihen.“
    „Ich will nicht, dass sie sich ängstigt.“
    „Das tut sie bereits. Sie hat Malone und Sciame letzte Nacht hier gesehen. Zumindest hat sie einen Teil von dem mitbekommen, worüber wir gesprochen haben.“
    Er wurde blass. „Sie hätte schon längst schlafen müssen. Im Gästehaus.“
    „Nun, das war aber nicht der Fall. Sie hat richtigerweise vermutet, dass die beiden von der Polizei sind. Und sie hat sogar den Verdacht, dass es mit einem Mord zu tun hatte.“
    „Aber woher?“ Sein Gesicht war voller Sorge.
    Stacy hob die Schultern. „Sie ist ein schlaues Mädchen und hat zwei und zwei zusammengezählt. Wie sie sagte, rufen Leute nur mitten in der Nacht an, wenn jemand gestorben ist.“
    Er musste trotz allem lächeln. „Sie erstaunt mich immer wieder.“
    „Sie befürchtet, dass Sie und Kay in Gefahr sind. Sie müssen ihre Tochter beruhigen, Leo. Sie ist sechzehn. Denken Sie mal zurück. Wie waren sie in dem Alter?“
    Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. „Sie kennen Alice nicht. Sie ist sehr reizbar. Das sind die hochintelligenten Kinder meist. Sie benötigt mehr Führung als andere in ihrem Alter.“
    „Sie sind natürlich ihr Vater. Aber aus meiner Erfahrung he raus ist das Bekannte weit weniger beängstigend als das Unbekannte.“
    Er schwieg einen Augenblick, dann nickte er. „Kay und ich werden darüber sprechen.“
    „Gut.“ Sie sah auf ihre Uhr. „Ich bin geschafft. Wenn Sie nichts dagegen haben, fahre ich jetzt nach Hause.“
    „Gehen Sie nur.“ An der Tür hielt er sie noch einmal zurück. „Stacy?“
    Sie drehte sich um und sah ihn fragend an.
    „Danke.“
    Er schien es ernst zu meinen, und sie musste lächeln. Stacy ging aus dem Büro. Als sie durch den Flur lief, bemerkte sie Alice, die oben an der Treppe hockte. Ihre Blicke trafen sich, doch bevor sie Auf Wiedersehen rufen konnte, erschien Kay hinter dem Mädchen.
    Offensichtlich hatte die Frau Stacy nicht gesehen. Und so, wie Alice sich schnell abwandte, nahm Stacy an, dass das Mädchen es auch nicht wollte. Stacy zögerte noch kurz, dann verließ sie die Villa.
    Hungrig, wie sie war, hielt sie bei Taco Bell und bestellte eine Portion Enchilada. Während sie auf ihr Essen wartete, dachte sie an Spencer und fragte sich, ob er Pogo inzwischen erwischt hatte. Sie überprüfte ihr Handy, um sicherzugehen, dass sie keinen Anruf verpasst hatte.
    Stacy parkte vor ihrem Haus, stellte den Motor aus und ging hinein. Sie stellte die Tüte mit dem Essen in der Küche ab und überprüfte den Anrufbeantworter, stellte fest, dass keine Nachricht für sie da war, und ging ins Bad.
    Pyjamazeit, beschloss sie. Sie würde eine schöne heiße Dusche nehmen, ihren Schlafanzug anziehen und dann gemütlich vor dem Fernseher essen. Wenn Spencer bis zehn Uhr nicht angerufen hätte, würde sie sich bei ihm melden.
    Sie griff hinter den Duschvorhang und stellte das Wasser an. Während es sich aufwärmte, zog sie sich aus. Dampf stieg hinter dem Vorhang auf, sie zog ihn ein Stück zur Seite, um das kalte Wasser anzustellen. Und runzelte die Stirn. Ein Strahl von rosa Wasser mischte sich mit dem klaren und verschwand im Ausfluss.
    Sie schob den Duschvorhang ganz nach hinten und keuchte auf. Halb überrascht. Halb entsetzt.
    Ein Katzenkopf. Er hing an einer Nylonschnur von der Decke über der Badewanne. Eine Tigerkatze, das Maul auf sonderbare Art verzerrt.
    Das Tier schien sie anzugrinsen.
    Sie wandte sich ab und versuchte, Ruhe zu bewahren. Atmete tief durch. Lass das nicht an dich ran, Killian. Es ist ein Tatort. So wie Dutzende, Hunderte zuvor, mit denen du zu tun gehabt hast.
    Tu deinen Job.
    Sie nahm ihren Morgenmantel vom Haken, zog ihn über, dann holte sie ihre Pistole aus dem Nachttisch. Systematisch begann sie die Wohnung zu durchsuchen, vom Schlafzimmer angefangen.
    In der Küche wurde ihr klar, wie der Täter hereingekommen war: Er hatte eine Glasscheibe in der Küchentür zerbrochen und von außen den Riegel aufgeschoben. Es sah aus, als

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