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Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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den Kopf. Es schien, als brauchte sie nicht viel zu tun, um die junge Ms. Noble zu verletzen. Sie hatte fast den Verdacht, dass es allein schon genügte, wenn sie atmete.
    Das musst du aushalten, Kleine. Du hast mich jetzt am Hals.

37. KAPITEL
    Montag, 14. März 2005
    18:10 Uhr
    Shannon’s Tavern, Arbeiterkneipe und Treffpunkt für die NOPD-Leute, lag in einer Gegend von New Orleans, die Irish Channel genannt wurde. Die Bar war der ideale Ort, um auf das Ende eines Sturmes zu warten.
    Wenn man es dort hinein schaffte, bevor der Sturm losging.
    Was Spencer und Tony nicht gelungen war. Sie stürzten ins Lokal und brachten jede Menge Regen und Wind mit sich. Shannon warf ihnen nur kopfschüttelnd einen Blick zu. „Cops.“
    Spencer fing das Handtuch auf, das der Barkeeper ihm zuwarf. Er trocknete sich das Haar so weit wie möglich und wischte an seinen Hosenbeinen herum. Shannon servierte mehr als eiskaltes Bier; er machte die besten Burger in der Stadt – groß, saftig und preislich genau das Richtige für die Brieftasche eines Polizisten.
    Die Tür wurde aufgestoßen, und Tante Patti stürmte herein. „Es ist fürchterlich draußen“, rief sie, klappte ihren Schirm zusammen und stellte ihn in den Ständer neben dem Eingang. „Wir müssen uns unterhalten.“
    Spencer runzelte die Stirn. „Was ist passiert?“
    Sie sah abgespannt aus. Keine Farbe im Gesicht.
    „Geht es dir gut, Tante Patti?“
    „Ja. Die PID hat mich heute besucht.“
    Public Integrity Division, die sich um innere Angelegenheiten bei der Polizeistelle kümmerte.
    Ihn überlief es eiskalt, die Vergangenheit holte ihn wieder ein. Zwei Jahre zuvor, als er von seinem damaligen Vorgesetzten ins Büro bestellt worden war, hatten zwei Typen von der PID auf ihn gewartet.
    Es war ein Überraschungsbesuch gewesen. Spezialität der PID.
    „Sie haben sich nach dir erkundigt, Spencer. Nach diesem Fall.“
    „White Rabbit?“
    „Ja.“
    Er schüttelte den Kopf. „Warum?“
    „Ich bin nicht sicher.“ Abwesend rieb sie sich über den linken Arm. „Sie haben herumgestochert.“
    „Warum das?“
    „Erzähl du’s mir.“
    „Es gibt nichts zu erzählen.“ Er dachte nach. „Alles stand im Bericht.“
    „Da ist mehr. Der Boss hat mich angerufen. Deinetwegen. Wegen des Falls.“
    Nicht gut, wenn der Chef sich für einen interessierte. Das bedeutete immer Ärger.
    Wieder schüttelte er den Kopf. „Warum? Ich kapier’s nicht.“
    Sie packte ihn am Arm. „Du und Tony“, sagte sie mit angespannter Stimme, „solltet besser aufpassen.“
    Spencer wollte gerade etwas dazu sagen, stockte aber, als er sah, wie sie das Gesicht vor Schmerz verzog. „Tante Patti, was ist los?“
    Sie brachte keinen Ton hervor. Presste nur die Hand auf ihre Brust. Alarmiert rief Spencer, jemand solle den Notarzt rufen.
    Innerhalb von zwanzig Minuten hatte man Tante Patti mit dem Ambulanzwagen ins Touro-Krankenhaus gebracht, wo die Angehörigen erfuhren, dass sie einen Herzanfall hatte.
    Der ganze Malone-Clan hatte sich versammelt, was den gepeinigten Gesichtsausdruck der Stationsschwester erklärte. Seine Tante würde höchstwahrscheinlich rund um die Uhr Besucher haben. Zweifellos würden einige von ihnen versuchen, Unerlaubtes einzuschmuggeln. Sachen wie Krispy Kreme Doughnuts. Und Krystal Burger.
    Das Warten erschien ihm endlos. Schließlich ließen sie zu, dass Onkel Sammy zu Patti hineinging, dann Spencers Mutter, die gerade angekommen war. Die anderen mussten noch ausharren.
    Der Arzt erschien, ein Typ, der viel zu jung aussah, als dass man ihm die Pflege seiner Lieblingstante anvertrauen konnte, und erklärte, sie habe einen leichten Anfall gehabt, hervorgerufen durch eine blockierte Arterie. Sie hatten ihr eine Wunderdroge verabreicht, die den Klumpen auflösen sollte.
    „Sie hat nach Spencer gefragt“, sagte er dann.
    „Das bin ich.“
    Der Mediziner sah ihn an. „Sind Sie Polizist?“
    „Ja.“
    „Nicht über die Arbeit reden. Ich will nicht, dass sie sich aufregt.“
    „Sie haben es erfasst, Doktor.“
    Spencer betrat das Zimmer. Für so einen zähen Vogel sah sie jetzt verdammt verletzlich aus.
    Sie lächelte matt. „Ich habe das Gefühl, als hätte ich mir mit einem echt harten Ganoven einen Faustkampf geliefert.“
    „Der Doktor sagt, du hast eine blockierte Arterie. Sie haben dir ein Wundermittel gegeben, das das Problem beseitigen soll. Du wirst dich wieder erholen.“
    „Ich mache mir keine Sorgen um … mich. Du …“
    „Pst.“ Er nahm ihre Hand

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