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Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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und drückte sie. „Ich kann schon auf mich aufpassen.“
    „Aber …“
    Wieder drückte er ihre Hand. „Ich werde vorsichtig sein. Die Untersuchung ist am Laufen. Tony und ich werden dafür sorgen, dass es so bleibt. Du konzentrierst dich darauf, wieder gesund zu werden. Das ist im Moment dein Job.“
    Sie dämmerte weg. Spencer blieb bei ihr und beobachtete, wie sie schlief.
    Ihr solltet besser aufpassen.
    Diese Worte beschworen wieder die schreckliche Zeit herauf, als ihm alle überall, wo er auftauchte, misstrauisch begegnet waren und es jeder irgendwie auf ihn abgesehen hatte.
    Womit hatte er die Aufmerksamkeit des Chefs und der PID diesmal erregt?
    Die Krankenschwester steckte den Kopf herein. „Die Zeit ist um, Mr. Malone.“
    Er nickte, drückte seiner Tante einen Kuss auf die Stirn und ging wieder in den Warteraum zurück.
    Tony und ein paar andere Jungs waren eingetroffen. Spencer nahm Tony zur Seite. „Tante Patti hat mir heute Abend erzählt, dass die PID und der Chef sich nach uns erkundigt hätten.“
    Tony sah ihn mit großen Augen an. „Warum?“
    „Sie weiß es nicht. Sie haben sie nach dem White-Rabbit-Fall ausgefragt.“
    Tony würde wütend. „Der verdammte Pogo musste ausgerechnet im French Quarter auftauchen.“
    Spencer nickte. „Das erklärt aber immer noch nicht, warum sich die PID einmischt. Die interessieren sich normalerweise nur für unsaubere Geschichten.“
    „Lass mich nachforschen. Mal sehen, ob jemand was gehört hat.“
    John Junior winkte Spencer zu sich herüber. Der drehte sich um, sah aber noch einmal zu Tony zurück, bevor er zu seinem Bruder ging. „Tu das. Und halte mich auf dem Laufenden.“

38. KAPITEL
    Dienstag, 15. März 2005
    9:30 Uhr
    Alice platzte in die Küche, blickte kurz Stacy an, dann die Haushälterin. „Ich geh mal auf einen Moccaccino ins Café Noir.“
    Stacy dachte angestrengt nach. Alice ging ins Café Noir? Hatte sie das Mädchen jemals dort gesehen? Eine Menge Kids hingen in dem Coffee-Shop herum, meist abends und direkt nach der Schule. Sie konnte sich nicht erinnern, dass Alice jemals darunter gewesen war.
    Die Haushälterin stand am Waschbecken und sah über die Schulter zu dem Mädchen. „Was ist mit deinem Vormittagsunterricht?“
    „Mr. Dunbar geht’s heute schlecht. Er hat mich gefragt, ob wir ein bisschen später anfangen können.“
    „Deine Eltern haben die strikte Anweisung gegeben, dass du das Haus nicht allein verlässt. Wenn du fünf Minuten wartest, werde ich …“
    Alice wurde rot. „Café Noir ist weniger als sechs Häuserblocks von hier! Sicher haben sie nicht gemeint, dass …“
    „Tut mir Leid, meine Liebe, aber nach allem, was passiert ist …“
    „Das ist doch nur ein blöder Vorwand!“
    „Ich kann mitkommen“, sagte Stacy und stand auf. „Ein bisschen Laufen tut mir sowieso gut.“
    „Nein danke.“ Alice sah sie wütend an. „Ich gehe lieber ohne Sie.“
    „Deine Entscheidung.“ Sie zuckte die Schultern. „Ich muss wirklich einen Spaziergang machen. Soll ich dir einen mitbringen?“
    Das Mädchen starrte sie einen Moment mit leicht zusammengekniffenen Augen an. „Okay. Aber ich gehe nicht mit Ihnen. Sie müssen hinter mir bleiben.“
    Stacy ließ sich nicht anmerken, wie sie das amüsierte. „Wie du willst.“
    Wenige Minuten später näherten sich die beiden dem Café Noir. Wie versprochen hatte sich Stacy ein paar Schritte hinter Alice gehalten. Sie hatte allerdings nicht ihr Wort darauf gegeben, dass sie den Abstand im Café ebenfalls wahren würde.
    Als Stacy das Café betrat, stand Alice bereits am Tresen und bestellte. Billie sah auf und lächelte zur Begrüßung.
    „Hallo, Mädel“, rief sie. „Lange nicht gesehen. Was ist los?“
    „War beschäftigt.“ Stacy lief zur Theke, Alice sah sie finster an. „Billie, das ist Alice, Leonardo Nobles Tochter.“
    Billie lächelte das Mädchen an. „Tatsächlich? Jetzt kann ich ja das Gesicht mit einem Namen zusammenbringen.“
    Alice steckte einen Strohhalm in ihren XXL-Eis-Moccaccino. „Bis später.“
    Stacy drehte sich um und sah ihr nach, dann wandte sie sich wieder an Billie. „Sie ist die Teenager-Version von Dr. Jekyll und Mr. Hyde.“
    Billie zog die Augenbrauen hoch. „Scheint mir mehr Hyde als Jekyll.“
    „Kommt sie öfter hierher?“
    „Manchmal.“
    „Hat sie irgendwann mal mit Cassie gesprochen?“
    „Ja, kann sein.“
    Stacy wusste nicht, was sie mehr überraschte, ihr Gedanke, den sie laut ausgesprochen hatte, oder

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