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Spiel mit der Liebe

Titel: Spiel mit der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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doch sicher nicht dein Ernst. In den Briefen, die ich nach deiner Hochzeit von dir bekommen habe, hast du eine so hohe Meinung von Clayton gehabt. Wieso glaubst du, dass er nicht der richtige Mann ist?«
    Kitt schüttelte nur den Kopf. Tränen traten in ihre Augen, und sie wollte auf keinen Fall weinen. Sie war hierher gekommen, um Clay zu vergessen. Einfach gesagt, sie war hierher gekommen, um sich wieder zu entheben.
    Doch leider liebte sie ihn auch nach einer Reise von mehreren Wochen und einem Aufenthalt von einem Monat auf dem Kontinent noch genauso sehr wie zuvor.
    »Es geht nicht darum, was er getan hat. Es ist ganz einfach nur, weil er der Mann ist, der er ist. Ich wusste, wie er war, ehe ich ihn geheiratet habe. Ich wusste, dass er sich nie mit nur einer Frau zufrieden geben würde. Ich dachte, ich könnte damit leben. Damals habe ich wirklich geglaubt, es würde mir nichts ausmachen. Ich hatte nie geplant, mich in ihn zu verlieben.«
    Sie wischte sich eine hartnäckige Träne aus den Augen. »Ich bin hierher gekommen, um ihn zu vergessen, aber es scheint mir nicht zu gelingen. Ich denke jeden Tag an ihn, jede Minute. In dem Brief, den ich gestern von Ariel bekommen habe, hat sie mich gebeten, nach Hause zu kommen. Sie hat gesagt, ich hätte Clay schrecklich wehgetan, und wenn ich nicht nach Hause komme, würde ich meine Ehe zerstören. Aber ich hatte niemals wirklich so eine Ehe wie du und Ariel sie haben. Clay wollte mich eigentlich überhaupt nicht heiraten. Er liebt mich nicht. Ich kann nicht wieder zu ihm zurückgehen, ehe ich nicht aufgehört habe, ihn zu lieben.«
    Und dann begann sie zu weinen, sie konnte nicht anders. Sie hatte sich dagegen gewehrt, zu weinen, seit dem Tag, an dem sie England verlassen hatte, und bis jetzt war ihr das auch gelungen. Jetzt aber stieg das Schluchzen aus ihrer Kehle auf, und die Tränen rannen wie aus einem Brunnen, sie strömten über ihre Wangen und tropften auf ihr blaues Musselinkleid.
    Emilys Gesicht war voller Mitleid. Sie steckte die Hand in die Tasche ihres Kleides und zog ein besticktes Taschentuch daraus hervor. Das reichte sie Kitt, die sich heftig die Augen wischte.
    »Es tut mir Leid ... das wollte ich nicht.«
    Auch Emily drängte die Tränen zurück. »Ich bin froh, dass du es getan hast. Du weißt, du kannst hier bleiben, so lange du möchtest. Preston und ich freuen uns über deine Gesellschaft, und die Kinder lieben dich von Herzen. Aber ich sehe, wie unglücklich du bist. Vielleicht solltest du daran denken, nach Hause zu fahren. Vielleicht ist es an der Zeit, dass du mit Clay redest und die Dinge klärst.«
    Aber es gab keine Möglichkeit, das zu tun. Clay war Clay. Und solange sie ihn nicht genauso akzeptieren konnte, wie er war, musste sie sich von ihm fern halten. Sie schrieb ihm ab und zu einen Brief, den sie aber immer sehr unpersönlich hielt. Sie hatte eine genauso knappe Antwort von ihm bekommen und hatte danach einen ganzen Tag lang geweint.
    Emily drängte sie immer wieder, nach Hause zurückzukehren, sie bat sie, Clay wenigstens ihre Sorgen anzuvertrauen und die Dinge zwischen ihnen zu klären. Aber Kitt weigerte sich.
    Sie wurde immer stärker, glaubte sie, und begann, ihn zu vergessen. Wenn sie nur noch ein wenig Zeit hätte, wäre sie die starke, unabhängige Frau, die sie gewesen war, ehe sie ihn kennen gelernt hatte. Dann konnte sie sich auf gleicher Ebene mit ihm auseinander setzen - so wie sie es von Anfang an vorgehabt hatte.
    Aber es verging eine weitere Woche, und sie sehnte sich genauso schmerzlich nach ihm wie in den Wochen zuvor. Lieber Gott, sie liebte ihn noch immer. Was, um alles in der Welt, sollte sie nur tun?
    Clay betrat die üppig eingerichtete marmorne Eingangshalle von Rathmore Hall. Vor zwei Wochen war Joanne Barclay, die Frau seines Vaters, einer Krankheit erlegen, unter der sie in den vergangenen zwei Monaten bereits gelitten hatte. Vor zwei Tagen war sein Vater bei einem Jagdunfall angeschossen worden.
    Clay hatte die Nachricht erst an diesem Morgen bekommen, als ein Lakai vor seiner Tür gestanden und die dringende Bitte übermittelt hatte, dass Clay sofort an das Bett seines Vaters eilen sollte.
    Clay hatte das in aller Eile getan, den ganzen Weg über hatte die Sorge an ihm genagt. Er liebte seinen Vater. Sie waren einander so ähnlich, und auch wenn sie nie längere Zeit miteinander verbracht hatten, so hatte es doch immer eine ganz besondere Bindung zwischen ihnen gegeben. Als Junge hatte er sich mehr als

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