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Spiel mit der Liebe

Titel: Spiel mit der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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alles andere auf der Welt gewünscht, dass sein Vater ihn als seinen Sohn anerkennen würde.
    Doch das war nicht geschehen, und viele Jahre über hatte Clay diese Tatsache gestört. In Wahrheit war dies einer der Gründe, dass er einen so wilden Ruf bekommen hatte. Es war auch ganz sicher der Grund dafür, dass er dem Herzog nie gesagt hatte, wie erfolgreich er war.
    Sollte der alte Mann doch das Schlimmste von ihm glauben, hatte er immer gedacht. Wenn er kein legitimer Sohn werden könnte wie sein älterer Halbbruder Richard, dann würde er eben der Schwerenöter sein, der Spieler, der Frauenheld.
    Jetzt versuchte er, seine Angst zu beschwichtigen, als er dem Butler die geschwungene Treppe hinauf und dann durch den Flur in die riesige Suite des Herzogs folgte. Er war noch nie zuvor in diesem Haus gewesen. Rathmore Hall war das Heim der Herzogin, und sein Vater hatte sich immer bemüht, sie von allen unangenehmen Dingen fern zu halten, einschließlich seines unehelichen Sohnes.
    Das bedeutete natürlich nicht, dass sie nicht wusste, dass er existierte.
    Wie die meisten Frauen des Adels tat sie ganz einfach so, als würde ihr das nichts ausmachen.
    Der Butler öffnete eine Tür, und Clay betrat an ihm vorbei das Zimmer. Beim Anblick des blassen, hohläugigen Mannes mitten in dem riesigen Himmelbett, blieb er wie angewurzelt stehen.
    Sicher war der gebrochene, elende Mann in dem Bett doch nicht der gleiche jugendliche, vitale Mann, der er noch vor wenigen Tagen gewesen war.
    Er brauchte seine ganze Willenskraft, um weiterzugehen. Als er das Bett erreicht hatte, sank er auf ein Knie, streckte die Hand aus und griff nach der kalten, blassen Hand des Herzogs. »Ich bin gekommen, sobald ich die Nachricht erhalten habe, Vater.«
    Der Herzog nickte schwach. »Ich bin froh ... dass du gekommen bist.«
    »Was ist geschehen? Der Lakai hat gesagt, es hätte einen Unfall gegeben und du seist angeschossen worden.«
    Der Herzog holte schwer Luft, und Clays Brust wurde eng, als er den Schmerz im Gesicht seines Vaters sah.
    »Wir waren ... auf der Fasanenjagd. Stockton ... Sir Hubert, Lord Winston ... und ein paar andere Freunde. Etwas... ist passiert. Winston lachte, und ganz plötzlich ... ging sein Gewehr los. Er hat mich mitten ... in der Brust getroffen.« Er hustete, holte pfeifend Luft, und Clays Finger schlossen sich fester um seine Hand.
    Er konnte die Wunde sehen. Der Verband um die Brust seines Vaters zeigte schwache Spuren von dunklem rotem Blut. Angst beschlich ihn. Er sah sich nach dem Arzt um, konnte ihn aber nirgendwo entdecken.
    »Wo ist der Doktor? Warum ist er nicht hier?«
    »Ich habe ihn gebeten, zu warten ... draußen. Ich wollte ... mit dir sprechen ... allein.« Wieder begann er zu husten und holte ein paar Mal pfeifend Luft. Clay legte ihm einen Arm um die Schultern, um ihm zu helfen, sich ein wenig aufrechter hinzusetzen. Der Husten ließ nach, aber das Pfeifen war bei jedem Atemzug zu hören, und die Wunde hatte wieder zu bluten begonnen.
    »Ich hole den Doktor.«
    »Noch nicht. Nicht, bis ich gesagt habe ... was ich sagen muss.«
    Clay biss die Zähne zusammen gegen die Furcht, die immer größer wurde. Die Wunde war gefährlich, vielleicht sogar tödlich, und es gab nichts, was er dagegen tun konnte. Er hatte sich in seinem ganzen Leben noch nie so hilflos gefühlt, noch nie so allein, nicht einmal, als seine Mutter gestorben war. Einen Augenblick lang dachte er an Kassandra und wünschte sich verzweifelt, sie wäre jetzt hier. Doch gnadenlos schob er diesen Gedanken von sich. Er würde das allein durchstehen, wie die meisten Dinge in seinem Leben. Er brauchte keine Frau, die ihn nicht wollte.
    »Lass mich den Doktor holen.«
    Der Herzog schüttelte den Kopf. »Es gibt da etwas Wichtiges ... das ich dir sagen muss.«
    Clay schwieg. Er konnte sich nicht vorstellen, was das sein konnte. Er konnte kaum denken.
    Sein Vater hustete noch einmal, dann räusperte er sich. Es war offensichtlich, wie viel Mühe ihm das Sprechen machte. »Seit dem Tag, an dem du geboren wurdest ... habe ich dich geliebt. Du wirst nie wissen, wie viel Glück ... du deiner Mutter geschenkt hast ... und mir. Du warst der Sohn meines ... meines Herzens, auch wenn du niemals ... meinen Namen getragen hast.«
    Ein dicker Kloß saß in Clays Hals. Seine Brust fühlte sich an, als wäre sie aus Stein gemeißelt.
    »Ich wollte ... dir meinen Namen geben. Du wirst niemals wissen ... wie sehr ich mir das gewünscht habe. Deine Mutter hat mich

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