Spiel mit der Liebe
in Clays Gesicht.
»Natürlich«, erklärte dieser mild. »Welcher Mann wäre nicht froh.« Doch sein Blick sagte ihr, dass er überhaupt nicht froh war, sie zu sehen, ganz besonders nicht heute Abend.
Sie unterhielten sich eine Weile über das Wetter, den neuesten politischen Skandal, die Fortsetzung des Krieges nach einer Pause, die viel zu kurz gewesen war. Lord Landen entschuldigte sich, um mit einem Freund zu sprechen, und das Orchester begann zu spielen. Anna lächelte und sah Clay erwartungsvoll an. Er hatte keine andere Möglichkeit, als sie höflich um den Tanz zu bitten.
Kitt warf dem Grafen einen Blick zu, schenkte ihm ein Lächeln, von dem sie hoffte, dass es verlockend war, und wartete auf seine höfliche Aufforderung. Doch die kam nicht. Insgeheim fluchte sie und weigerte sich, sich schon so früh in ihrem Spiel abweisen zu lassen, deshalb warf sie ihm einen langen, bedeutungsvollen Blick zu.
»Ich würde sehr gern mit Ihnen tanzen, Mylord.« Es waren kühne Worte, und ein Muskel in seiner Wange zuckte. Das Lächeln, das er ihr schenkte, hatte keinerlei Wärme.
»Dann unbedingt... Euer Ladyschaft.«
Sie gingen zur Tanzfläche und machten bei dem Ländler mit, alles sehr anständig. Clay und Anna tanzten ein Stück weiter weg von ihnen. Einige Male fühlte Kitt Clays Blicke auf sich und zwang sich, die Hitze zu ignorieren, die in seinen Augen brannte. Ford hatte gesagt, sie müsse ihn aus der Fassung bringen. Und genau das hatte sie vor.
Als der Tanz endete, beugte sie sich ganz nahe zu dem Grafen. »Ich muss mit Ihnen sprechen, Mylord. Allein. Ich verspreche Ihnen, es wird nur einen Augenblick dauern.«
Er presste die Lippen zusammen. »Welches Spiel spielen Sie, Euer Ladyschaft?«
»Bitte, Mylord. Es ist äußerst wichtig.«
Er sah sie lange an, dann nickte er knapp. »Ich werde in der Bibliothek auf Sie warten. Sie wissen, wo die Bibliothek ist?«
»Ja ...« Sie zwang sich zu einem Lächeln, doch unter seinem stahlharten Blick zitterte sie, und ihre Beine waren plötzlich bleischwer.
Blackwood verließ den Raum, und einen Augenblick später folgte Kitt ihm. Sie wusste, dass Clay gesehen hatte, dass sie beide gegangen waren, und das gab ihr den nötigen Mut. Sie ging durch den Flur, öffnete die Tür der Bibliothek und ging hinein. Sie hatte keine Ahnung, was sie damit erreichen würde, aber sie war entschlossen, die Sache durchzuziehen. Sie musste etwas tun. Sie war es leid, einfach ignoriert zu werden.
Blackwood, der vor dem Fenster stand, die Beine ein wenig gespreizt, wandte sich um, als er hörte, wie die Tür sich schloss. Er sah kalt und abwesend aus und schien sich für sie als Frau überhaupt nicht zu interessieren. Sie fühlte den harten, missbilligenden Blick seiner Augen auf sich ruhen, und alles in ihr zog sich zusammen.
Lieber Gott, warum hatte sie sich nicht einen anderen Mann ausgesucht?
Sein Blick ruhte noch immer auf ihrem Gesicht, als er auf sie zukam und viel zu nahe vor ihr stehen blieb. Er war noch größer, als sie gedacht hatte, und weitaus gefährlicher.
»Danke, dass Sie gekommen sind«, sagte sie.
»Ich möchte wissen, warum ich hier bin. Ich habe Sie eben schon einmal gefragt - welches Spiel spielen Sie?«
»Kein Spiel, Mylord ... ich habe nur ...« Sie versuchte ein sanftes, verführerisches Lächeln. »Ich dachte nur, wir sollten einander besser kennen lernen. Immerhin sind Sie der beste Freund meines Mannes. Eine Ehefrau sollte ...«
Blackwoods lange Finger schlossen sich um ihre Oberarme, und er zog sie hoch. »Das haben Sie geglaubt?« Er fühlte, wie sie zu zittern begann, die Furcht in ihrem Blick konnte ihm nicht entgangen sein. »Dass wir einander besser kennen lernen sollten?« Sie blickte zur Tür und hoffte, jemand würde sie retten, betete darum, dass sie sich selbst retten könnte.
Blackwoods Finger waren stahlhart. »Warum sind wir hier? Was wollen Sie?«
Sie versuchte, sich aus seinem Griff zu lösen, doch er hielt sie noch immer fest. Sie sah in seine harten blauen Augen und dachte, dass er noch wütender war als Clay. Alle Kraft verließ sie. Tränen traten in ihre Augen.
»Ich ... es tut mir Leid. Ich wollte nur ... ich wollte ihn eifersüchtig machen. Ich dachte, wenn er eifersüchtig wäre, könnte ich ihn dazu bringen ... ihn dazu bringen, dass er mich wieder haben will.«
Er stellte sie wieder auf die Füße, doch gab er sie nicht frei. »Warum? Warum sollte Ihnen das etwas ausmachen?«
Sie schloss die Augen und schluckte den
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