Spiel mit der Liebe
sich schloss.
Aber er konnte das Gefühl der Enge in seiner Brust nicht ignorieren und auch nicht das Verlangen nach ihr, das noch immer wie der Teufel in seinem Blut brannte.
Kitt lag zitternd in dem Bett, ihr Körper pulsierte noch von den Nachwirkungen der Lust, sie dachte an Clay und sehnte sich nach ihm. Er hatte sie noch nie so geliebt wie heute Abend, mit so viel Hitze, so viel Wildheit. Und sie hatte noch nie mit solch einer Hingabe reagiert.
Er hatte sie im Zorn genommen, hatte sich nicht einmal Zeit « gelassen, seine Kleidung auszuziehen. Aber unter seinem Zorn fühlte sie sein brennendes Verlangen nach ihr, und das hatte ihr eigenes Verlangen geweckt. Zuvor war er immer sanft gewesen, hatte sie mit zärtlicher Fürsorge erregt und sich Sorgen gemacht, dass er sie ängstigen würde. Jetzt erst begriff sie, wie sehr er sich zurückgehalten hatte.
In der Vergangenheit hätte sie sich gefürchtet. Aber die Vergangenheit lag jetzt hinter ihr. Sie verdankte es der Geduld ihres Mannes, dass ihre Furcht vor der Liebe verschwunden war. Und sie wusste tief in ihrer Seele, dass Clay ihr niemals wehtun würde.
So wütend und bitter er auch war, so wild und voller heftiger Leidenschaft, er hatte nicht mehr getan, als ihr Glück zu schenken. Er hatte ihren Körper in ein wildes Inferno verwandelt, und indem er das getan hatte, hatte sie eine neue Seite von sich selbst entdeckt, eine wilde, ungezähmte Seite, die sich nach jeder Berührung seiner Hände sehnte, nach jedem herrlichen, wilden Kuss. Sie wollte Clay, wollte diese brennende Hitze wieder und wieder fühlen.
Und selbst das, so wusste sie, wäre nicht genug.
Sie wollte, dass er sie liebte. So wild und verzweifelt, wie sie ihn liebte.
Ganz gleich, was sie auch tun musste, schwor sich Kitt, ganz gleich, wie lange sie warten musste, sie würde einen Weg finden, sein Herz zu erobern.
Die Tage vergingen wie im Flug. Wenigstens sprachen sie jetzt wieder miteinander, auch wenn es nur kurze Förmlichkeiten
waren und nicht mehr. Es war besser als die alte Feindseligkeit, die zuvor zwischen ihnen geherrscht hatte. Clay war noch immer den größten Teil des Tages unterwegs, er kam nur nach Hause, um sich für den Abend umzukleiden, dann war er wieder weg. Kitt begegnete ihm, sooft sie es wagen konnte, und obwohl er weniger abweisend schien, so war er doch nicht wieder in ihr Bett zurückgekehrt.
Am dritten Tag, nachdem sie einander geliebt hatten, war Kitt ruhelos und bedrückt, sie wünschte, sie wüsste, was sie tun konnte, um sein Interesse zu wecken. Sie stand oben an der Treppe, als jemand den Türklopfer aus Messing betätigte.
Ihr Vater und Judith hatten ihr zuvor eine Nachricht geschickt, dass sie die Absicht hatten, Kitt zu besuchen, aber da Kitt so viele andere Gedanken in ihrem Kopf hatte, hatte sie das vollkommen vergessen. Sie wünschte, sie hätte etwas angezogen, das für die Angelegenheit passender war als ihr schlichtes Morgenkleid, dennoch zwang sie sich zu einem Lächeln, als sie die beiden im Salon begrüßte.
»Vater - wie schön, dich zu sehen.« Sie nahm seine beiden Hände in ihre, beugte sich vor und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Ich habe gehört, dass du in dieser Woche von deinem Aufenthalt auf dem Land zurückgekommen bist. Ich wollte schon vorbeikommen und dich besuchen. Aber irgendwie ist mir die Zeit entglitten.« Sie zwang sich zu einem Lächeln für ihre Stiefmutter. »Judith - du siehst sehr gut aus.« Ein wenig untersetzter vielleicht, aber ihre Wangen waren gerötet. Vielleicht bekam Judith jetzt, wo Kitt nicht mehr zu Hause war, endlich die Aufmerksamkeit, nach der sie sich schon immer gesehnt hatte. Kitt kam der Gedanke, dass sie beide vielleicht jetzt endlich miteinander auskommen könnten.
»Es ist höchste Zeit, dass du zurückgekommen bist«, brummte ihr Vater. »Du warst viel zu lange weg. Du hättest gar nicht abreisen sollen, hättest deinem Ehemann nicht weglaufen sollen, wo ihr beide doch gerade erst geheiratet hattet. Dummheit - das war es.«
Endlich einmal war Kitt mit ihm einer Meinung. »Nun ja, ich bin jetzt wieder da, und ich werde so schnell nicht wieder wegfahren.«
Ihr Vater nickte, er schien erleichtert. »Nun, wie fühlt es sich an, meine Liebe? Wie es scheint, hast du also einen Herzog geheiratet und nicht einen unehelichen Sohn. Dafür kannst du dich bei mir bedanken.«
Kitts Lächeln schwand. »Ich habe mir nie viel Gedanken über Clays Herkunft gemacht. Ich habe ihn nicht geheiratet, um
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