Spiel mit der Liebe
schlau, Vater. Du und Clay, ihr beide wart sehr geschickt.«
Er drückte sanft ihre Hand. »Ich denke, du glaubst mir das nicht, aber ich habe nur an dein Glück gedacht, mein Liebes.« Seine Mundwinkel zogen sich hoch. »Ah, aber eine Herzogin -das ist mehr, als ich mir je erträumt habe.«
So viel und doch gar nichts, dachte Kitt voller Verzweiflung.
Nicht, wenn Clay sie nicht liebte.
Dunkle Holzvertäfelung und schwere Samtvorhänge umgaben ihn. Der schwache Duft nach Tabak und tiefe Männerstimmen erfüllten die Luft. Clay war gerade aus Rathmore Hall gekommen. Er hatte sich die Bücher über einige der entfernteren Besitztümer des Herzogtums angesehen und saß jetzt Adam Hawthorne gegenüber, in dem kleinen Salon im hinteren Teil von Adams Club, Brooks, in der St. James Street.
Blackwood betrachtete ihn lässig und spielte mit seinem Drink. »Ich habe Gerüchte gehört, dass du dich nicht mehr mit Lily triffst.«
Clay legte die Zeitung beiseite, in der er gelesen hatte. »Im Augenblick nicht.«
»Dann nehme ich an, du hast die Dinge mit deiner hübschen kleinen Frau geklärt.«
Clay sah ihn an und brummte dann etwas Vulgäres. »Wohl kaum. Ich sehe sie fast nie. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, das nicht zu tun.«
Blackwood zog eine Augenbraue hoch. »Warum denn nicht? Es ist ganz offensichtlich, dass du nach ihr verlangst. So, wie du sie ansiehst, ist es ein Wunder, dass der Teppich unter ihren Füßen nicht in Flammen ausbricht.«
Clay lehnte sich lässig in seinem Stuhl zurück. »Ich verlange nach ihr. Ich scheine ständig nach ihr zu verlangen. Sie ist wie Feuer in meinem Blut, das ich nicht löschen kann.«
»Sie ist deine Frau. Und da es nun einmal so ist, warum nimmst du dir nicht, was du haben willst?«
Clay wirbelte den Brandy in seinem Glas herum, den er bestellt hatte, den er aber nicht wirklich trinken wollte. »Auch wenn dieser Gedanke verlockend erscheint, ist es doch nicht ganz so einfach. Mit der Zeit werde ich das allerdings zweifellos tun.« Kitt hatte deutlich gemacht, dass sie ihn in ihrem Bett willkommen heißen würde, und dennoch hatte er seit dem Abend des Balls des Bürgermeisters ihr Angebot nicht angenommen.
Er wollte es tun. Er dachte Tag und Nacht daran, stellte sich vor, wie er sie auf hundert verschiedene Arten liebte, so wie noch nie zuvor. Er erinnerte sich an die leidenschaftliche Art, wie sie reagiert hatte, als sie zum letzten Mal zusammen gewesen waren.
»Wenn sie meine Frau wäre«, erklärte Blackwood sanft, »dann würde ich nicht hier sitzen und darüber nachdenken. Ich wäre zu Hause und würde sie in ...«
Clay stellte sein Glas heftig auf den Tisch. »Ich weiß ganz genau, was du tun würdest.« Er schob seinen Stuhl zurück, die hölzernen Beine machten ein lautes Geräusch auf dem Marmorfußboden. »Du hast deine Meinung ziemlich deutlich gemacht. Die Lady gehört mir. Ich kann mir genauso gut mein Vergnügen holen.« Warum er das nicht bereits längst getan hatte, wusste er selbst nicht, aber jetzt, wo Blackwood ihn drängte, hatte er die Absicht, genau das zu tun.
Adams Mund verzog sich zu einem Lächeln, als Clay einen großen Schluck von seinem Brandy nahm, das Glas abstellte und dann zur Tür ging. »Genieße deinen Nachmittag, mein Freund«, riet ihm Adam leise.
Clay antwortete nicht, er ging einfach weiter. Auf halbem Weg zur Tür bemerkte er schattenhaft drei Männer, die von der gegenüberliegenden Seite aus den Raum verließen. Einer von ihnen humpelte und benutzte einen Stock. Clay entdeckte den Schimmer von goldblondem Haar, bemerkte die Größe und die schlanke Gestalt und wusste sofort, wer der Mann war.
»Westerly«, sagte er mit ausdrucksloser Stimme, als der Mann näher kam. »Ich habe von Ihrem Unfall gehört... Tut mir Leid. Aber ich sehe, Sie sind ja schon wieder auf den Beinen.«
Das Lächeln des Grafen hätte Wasser zu Eis erstarren lassen. »Ja ... so etwas passiert nun mal.« Die Geschichte von dem Duell war nie ans Tageslicht gekommen. Stephen hatte sein verletztes Knie als Jagdunfall hingestellt. Clay war zufrieden damit.
»Auf die Jagd zu gehen, kann sehr gefährlich sein«, behauptete Clay spöttisch. »In Zukunft werden Sie vielleicht sorgfältiger überlegen, welchen Sport Sie bevorzugen sollten.« Mit einem kurzen Nicken ging Clay weiter. Hinter sich fühlte er, wie Westerlys Augen voller Hass brannten.
Es machte ihm nichts aus. Nicht mehr. Der Mann hatte bekommen, was er verdiente, seine Strafe war hart. Im
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