Spiel mit der Liebe
der dafür verantwortlich ist, dann hatte er Hilfe von anderen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass deine Frau mittlerweile in der Gewalt der gleichen Männer ist, die schon zuvor versucht haben, sie zu entführen.«
Clay reckte sich, er bemühte sich, klar zu denken. »Das ergibt einen Sinn, aber verdammt, wie können wir sie finden?«
»Du wirst dich um den Grafen kümmern«, meinte Blackwood, »so, wie du es ursprünglich vorhattest. Finde so viel heraus, wie du nur kannst - ohne ihn umzubringen. Inzwischen werden der Marquis und ich versuchen herauszufinden, in welche Richtung die Männer verschwunden sind, nachdem sie sie mitgenommen haben. Es wird nicht leicht sein, weil die Straßen so lehmig sind, aber wenn wir in verschiedene Richtungen reiten, werden wir vielleicht Spuren entdecken können. Wenn nicht, dann teilen wir uns auf und versuchen es mit verschiedenen Straßen. Wir werden an jedem Gasthaus nachfragen, ob jemand eine Frau gesehen hat mit...«
Ein Klopfen an der Tür unterbrach Adam. Ein Lakai betrat auf Aufforderung der Contessa das Zimmer. »Entschuldigung, Mylady, es tut mir Leid, Sie zu stören, aber da draußen ist ein Mann ... ein Zigeuner aus dem Lager.« Der junge Lakai mit dem sandfarbenen Haar trat nervös von einem Bein auf das andere, unsicher, weil er für die Unterbrechung verantwortlich war. »Er möchte mit Ihnen sprechen, Mylady. Er sagt, es geht um die rothaarige Frau, die Ihre Freundin ist.«
Clays Schultern spannten sich an. »Wo ist er?«
»In der Küche. Er kam an die Hintertür, und die Köchin hat ihn hereingebeten, weil es wärmer ist.«
»Danke, Barton.« Anna eilte in die Küche. Clay ließ sie an sich Vorbeigehen, dann folgte er ihr, zusammen mit Adam und Ford. Sie kamen alle zusammen in der verrauchten Küche an, wo ein schlanker Zigeuner mit einem Adlergesicht, den Clay als Janos wiedererkannte, der Anführer der Gruppe, vor dem Feuer stand.
Er warf Anna einen Blick zu, dann erkannte er Clay. Auf typische Zigeunerart ignorierte er die Contessa - immerhin war sie nur eine Frau - und ging auf die Männer zu.
»Sie wissen etwas von meiner Frau?«, fragte ihn Clay, der ihm auf halbem Weg gegenübertrat.
Janos nickte. »Der Junge ... Yotsi ... er hat Ihre Frau gestern Abend gesehen. Nachdem alle im Lager schon schliefen, hat er gehört, wie Demetros Wagen wegfuhr. Es war schon spät, aber Demetro war schon oft allein unterwegs, deshalb war das nicht ungewöhnlich.«
»Und was ist dann passiert?«, drängte ihn Clay.
»Der Junge war neugierig. Er sah, wie der vardo in Richtung
auf das Haus fuhr, und er ist ihm gefolgt. Yotsi hat zwei Männer gesehen, die aus der Dunkelheit kamen. Einer von ihnen trug Ihre Frau über der Schulter. Er hat das Feuer ihres Haares wiedererkannt.«
Clay unterdrückte einen Fluch.
»Der Junge hat gesagt, sie haben die Frau in Demetros Wagen gebracht, und er ist mit ihr davongefahren. Yotsi hätte schon früher etwas gesagt, aber er hat sich gefürchtet.«
»Vor Demetro?«, fragte Clay.
Der Mann nickte. »Demetro hat ihn schon wegen anderer Sachen ausgepeitscht. Aber Yotsi ist ein guter Junge. Er konnte nicht länger schweigen.«
»Bedanken Sie sich für mich bei ihm. Sagen Sie ihm, ich werde ihn für seinen Mut belohnen.«
Janos schien erfreut.
»Hat er gesagt, in welche Richtung der Wagen gefahren ist?«, wollte Blackwood wissen.
Der Zigeuner richtete den Blick seiner dunklen Augen auf den Grafen. »Es gibt nur einen Ort, an den Demetro fahren würde. Für manche Leute ist eine Frau mit blasser Haut und solchem Feuer einen sehr hohen Preis wert. Demetro wird nach Süden fahren, nach Folkestone. Von dort kann er den Kanal nach Calais überqueren. Dort gibt es ein Schiff, das nach Tanger segelt. Der Kapitän ist ein Mann, der ihm für eine solche Fracht viel Geld bezahlt.«
Clay wollte sich abwenden, doch Janos hielt ihn am Arm fest. »Verurteilen Sie bitte nicht alle anderen wegen der Taten einiger weniger.«
Clay zog scharf die Luft ein und bemühte sich, seine Wut unter Kontrolle zu halten. »Es gibt auch unter uns gute und schlechte Menschen. Danke für Ihre Hilfe, Janos. Sagen Sie Yotsi, was ich gesagt habe. Das gilt auch für Sie. Ich werde nach meiner Rückkehr dafür sorgen, dass Sie belohnt werden.«
Der Zigeuner verbeugte sich leicht. »Ja Develesa«, sagte er. »Gehen Sie mit Gott, mein Freund.«
An ihm vorbei verließ Clay mit großen Schritten die Küche. Landen, Blackwood und Anna folgten ihm.
»Wir brauchen frische
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