Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Spiel mit der Liebe

Titel: Spiel mit der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
Vom Netzwerk:
stand auf. »In der Zwischenzeit ist es an der Zeit, dass ich gehe.« Er grinste seinen Freund an. »Wenn du dich recht erinnerst, habe ich eine Verabredung mit meiner zukünftigen Verlobten um elf Uhr im Garten.«
    Justin lächelte nicht. Er dachte, dass sein Freund vollkommen den Verstand verloren hatte. Selbst wenn es ihm gelang, Kassandra zu heiraten, würde sie ihm wahrscheinlich das Leben zur Hölle machen.
    Oder vielleicht auch nicht. Justin sah seinem Freund nach. Es würde schon eine besondere Frau sein müssen, die einen so klugen, lebhaften Mann wie Clay heiratete. Ein affektiertes kleines Mädchen würde niemals zu ihm passen. Aber ein wildes, unabhängiges Geschöpf wie Kitt ...
    Vielleicht hatte Ariel ja Recht, und die beiden würden sehr gut zueinander passen.
    Justin hoffte es. Clay hatte es verdient, glücklich zu sein, und Kitt auch. Als Junge hatte Clay seine Mutter viel zu früh verloren und hatte Jahre der Einsamkeit durchlitten, mit nur sehr seltenen Besuchen von seinem Vater. Als Mann hatte er sich beigebracht, stark und unabhängig zu sein und sich nie auf jemand anderen als auf sich selbst zu verlassen.
    Aber Justin hatte das Wunder erlebt, sein Leben mit einer
    Frau zu teilen, die er liebte. Er hoffte, auch Clay würde das gleiche Glück finden.
    Er fragte sich, was sein Freund wohl vorhatte, das Kitt Wentworth davon überzeugen könnte, ihn zu heiraten.
    Kitt war für ihr Treffen mit Clay um elf Uhr bereit, aber sie wartete noch bis Viertel nach elf, um ihn zu ärgern. Sie hatte dieses Treffen nicht gewollt. Sie wollte ihm ihre Arbeiten nicht zeigen. Es ging ihn nichts an, was sie zeichnete. Die Art, wie er immer seine Nase in ihre Angelegenheiten steckte, ärgerte sie.
    Außerdem, was sollte sie tun, wenn ihm ihre Zeichnungen nicht gefielen? Wenn er sich nun darüber lustig machte, so wie es andere taten? Als sie jünger gewesen war, war sie dumm genug gewesen, ihre Bilder ihrem Cousin Charlie bei einem Besuch in seinem Haus auf dem Land zu zeigen. Sie hatte sich vollkommen erniedrigt gefühlt, als er in lautes Lachen ausgebrochen war.
    Bei einer anderen Gelegenheit hatte sie ihrer Großtante Mildred einige Skizzen gezeigt, auf die sie ganz besonders stolz war, Zeichnungen von einem kleinen Betteljungen, den sie in der Nähe der Docks gesehen hatte. Er war in Lumpen gekleidet, sein Gesicht voller Schmutz, während er eine schmutzige Hand ausstreckte, um ein paar Münzen zu erbetteln.
    Ihre Tante war natürlich entsetzt gewesen. »Also wirklich, eine junge Lady von Stand bemerkt solche Dinge überhaupt nicht - und ganz sicher hält sie sie nicht auf Papier fest.«
    Aber Clay war nicht ihre abscheuliche alte Tante, und er hatte einige ihrer Arbeiten schon gesehen. Kitt klemmte ihre Mappe ein wenig fester unter ihren Arm und bereitete sich auf seine Reaktion vor, dann ging sie in den Garten.
    Sie entdeckte ihn neben den Zypressen, er saß auf einer verzierten, schmiedeeisernen Bank. Als sie näher kam, stand er auf.
    »Sie sind spät dran«, meinte er, obwohl er seine Worte mit einem Lächeln ein wenig abmilderte. »Aber ich nehme an, es ist modern, wenn eine Frau einen Mann warten lässt.«
    »Es interessiert mich kaum, was in Mode ist und was nicht. Ich wollte eigentlich gar nicht kommen - und das wissen Sie sehr gut.«
    »Und warum sind Sie dann gekommen?«
    Warum war sie gekommen? Sie war selbst nicht sicher. »Weil ich weiß, wie ärgerlich es sein kann, wenn Sie mich drängen.« Sie hielt ihm die schwarze Ledermappe hin. »Sie wollten meine Bilder sehen - hier sind sie.«
    Clay nahm ihr die Mappe aus der Hand. Er wartete, bis sie sich auf die Bank gesetzt hatte, dann setzte er sich neben sie und öffnete die Mappe. Ein Bild des Anführers der Zigeuner lag gleich obenauf. Janos, der ein buntes Tuch um den Kopf gebunden hatte, in engen schwarzen Hosen, mit einem weiten Seidenhemd, lächelte und verbeugte sich höflich zum Gruß. Die nächste Skizze zeigte die beiden braunhäutigen Mädchen, Dina und Hanka. Sie lachten und hatten die Arme verschränkt, als sie auf das große Feuer in der Mitte des Lagers zuliefen. Eine weitere Skizze zeigte den alten Mann, der dieses eigenartige Zigeunerinstrument gespielt hatte, das aussah wie ein kleines Piano.
    »Ihre Skizzen sind wundervoll«, erklärte Clay und betrachtete lächelnd eine nach der anderen. »Ich war auch dort, aber wenn ich mir diese Zeichnungen ansehe, kann ich mir ganz genau vorstellen, wie es dort ist, ohne auch nur in der Nähe des

Weitere Kostenlose Bücher