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Spiel mit der Liebe

Titel: Spiel mit der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Lagers gewesen zu sein.«
    Eine wohlige Wärme stieg in Kitt auf. Vielleicht war dies der wirkliche Grund, warum sie überhaupt gekommen war. In irgendeinem verborgenen Winkel in ihrem Inneren hatte sie gehofft, dass Clay ihre Zeichnungen gefallen würden. Er sah sich weiter ihre Arbeiten an und machte eine Bemerkung über jede einzelne davon.
    »Alles, was jetzt noch fehlt, ist die Farbe«, meinte er schließlich und sprach den Gedanken aus, den sie schon mehr als einmal gehabt hatte. »Es gab so viele lebhafte Schattierungen - rot, grün, gelb.« Er hob den Blick von dem Bild, das er gerade betrachtete. »Warum arbeiten Sie nie in Farbe?«
    Kitt zuckte mit den Schultern. »Da bin ich mir nicht sicher. Bis ich diese Zeichnungen gemacht habe, habe ich nicht wirklich darüber nachgedacht. Ich mag die schwarzen Linien auf dem weißen Papier. Ich mag die Schlichtheit und die Kraft.«
    Clay lächelte anerkennend. »Ich auch.«
    »Aber Sie haben Recht. In diesem Fall denke ich, würde es noch einen wichtigen Aspekt hinzufügen.«
    Er betrachtete eine Zeichnung von zwei lachenden Kindern, die einem Köter hinterherliefen, dann blätterte er zur nächsten Zeichnung, und seine Stirn legte sich in Falten.
    Kitts Blick folgte dem seinen, und ihr stockte der Atem.
    »Was ist das?« Clay betrachtete die dicken schwarzen Linien, die wild über das Papier liefen. Schwere dunkle Wolken hingen am Horizont, grau und voller Regen, Blitze zuckten, und die Turbulenzen am Himmel schienen beinahe mit den Händen greifbar zu sein. Ein wilder Regen hämmerte auf die Erde, wo ein dichter Garten in wildem Durcheinander wuchs. Über der Szene starrten ein paar kalte, gefühllose Augen mit unheimlicher Macht auf die Erde.
    »Kitt?«
    Lieber Gott, sie hatte ganz vergessen, dass diese Zeichnung unter den anderen war. Sie wollte sie ihm entreißen, wollte sie in kleine Stücke zerfetzen und sie verschwinden lassen.
    »Es ... es ist nichts. Nur ... nur etwas, womit ich gespielt habe.« Nachdem ich Stephen Marlow auf der Terrasse begegnet bin.
    Nachdem Westerlys Erscheinen all die alten, schmerzlichen Erinnerungen wieder in ihr geweckt hatte, die schrecklichen
    Selbstvorwürfe. Die Zeichnung war eine Art Reinigung gewesen, eine Möglichkeit, um sie vergessen zu lassen. Diese Zeichnungen glichen einander immer, sie waren ein Werkzeug, das sie in den vergangenen vier Jahren immer wieder benutzt hatte.
    »Ich muss schon sagen, es ist nicht gerade mein Lieblingsbild«, meinte Clay. »Es scheint schrecklich gewalttätig zu sein, oder verstehe ich da etwas falsch?«
    Sie entriss ihm die Zeichnung, zusammen mit all den anderen. »Ich habe Ihnen doch gesagt, ich habe nur etwas ausprobiert, es war nichts Wichtiges.« Sie rückte die Zeichnungen in der Mappe wieder gerade, schloss die Mappe und nahm sie unter den Arm.
    »Ich fürchte, es ist an der Zeit, ins Haus zu gehen. Ich ... ich muss noch meine Sachen packen.«
    Das war eine Lüge. Tibby hatte diese Arbeit schon vor Stunden beendet - und sie war keine sehr gute Lügnerin, und Clay schien das zu wissen.
    Aber die Art, wie er sie ansah, gefiel ihr nicht, als hätte sie ein Geheimnis vor ihm, und er wollte unbedingt wissen, was es war.
    »Also gut«, meinte er schließlich. »Ich bringe Sie zurück ins Haus.«
    Kitt trat einen Schritt von ihm zurück. »Das ist wirklich nicht nötig. Ich finde auch allein ...«
    »Lady Kassandra?« Ein Lakai in einer roten Livree kam über den Kiesweg auf sie zu, seine Schuhe knirschten auf dem Kies, und seine silberne Perücke hing ein wenig schief. »Es tut mir Leid, wenn ich Sie störe, Mylady, aber gerade ist ein Bote mit einem Brief für Sie aus London gekommen.« Er reichte ihr ein gefaltetes Stück Papier. »Er meint, es ist sehr dringend.«
    Kitt brach das Wachssiegel auf. Sie erkannte sofort die Schrift ihrer Stiefmutter in dünner blauer Tinte und überflog schnell den Brief.
    Kassandra,
    dein Vater ist krank geworden.
    Bitte komme so schnell wie möglich zurück.
    Deine Stiefmutter, Lady Stockton
    »Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes passiert«, meinte Clay, dem ihr Gesichtsausdruck nicht entgangen war.
    »Der Brief ist von Judith. Mein Vater ist krank. Ich muss sofort nach London zurück.«
    Clays Gesicht verdüsterte sich. »Ich werde Sie nach Hause bringen. Ihre Zofe ist bei Ihnen, glaube ich. Sie kann als Anstandsdame dienen.«
    Endlich einmal war sie mit ihm einer Meinung. Sie machte sich Sorgen um ihren Vater, und sie musste so schnell wie möglich nach

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