Spiel mit der Liebe
damit diese ihr bei ihrem Bad und beim Ankleiden half. Das Leben war so, wie es war, sagte sie sich entschlossen, sie würde lernen müssen, es zu akzeptieren. Sie wusste nicht viel von der Liebe. Vielleicht würde die Liebe, die sie für Clay fühlte, schwinden, und auch sie würde seiner müde werden.
Was auch immer geschehen würde, sie würde das Beste daraus machen. Sie war stark. Sie konnte mit allem fertig werden, was vor ihr lag.
Inzwischen musste sie ihr eigenes Leben leben, und eine Frau zu sein, änderte nichts daran. Clay würde mit seinen Geschäften zu tun haben, und sie würde sich selbst überlassen bleiben. Sie war keine Frau, die im Haus sitzen und sticken würde. Sie hatte kein Interesse daran, Stunden damit zu verbringen, das Menü für die Woche auszuarbeiten oder üppige Bälle vorzubereiten. In den meisten Dingen war sie noch die gleiche Frau wie zuvor, eine Frau, die das Leben erfahren und nicht nur in Büchern darüber lesen wollte.
Sie verbrachte den größten Teil des Vormittags damit, über ihre Zukunft nachzudenken, dabei versuchte sie, sich davon zu überzeugen, dass sie besser sein würde als alles, was sie sich vorgestellt hatte.
Sie war unruhig, lief zwischen dem Fenster und dem Sofa im Salon hin und her, als sie hörte, dass Clay nach Hause kam. Sie ignorierte es, dass ihr Herz beim Klang seiner Stimme schneller zu schlagen begann, sie ging in die Eingangshalle und begrüßte ihn.
Er trug eng anliegende Wildlederhosen und einen dunkelbraunen Frack und sah besser aus als noch am Abend zuvor. Sein Lächeln war so strahlend, dass ihr Herz noch schneller schlug. Den ruhelosen, hungrigen Blick in seinen Augen hatte sie nicht erwartet.
»Meine Frau«, begrüßte er sie, zog sie mit sich in sein Arbeitszimmer und schloss dann die Tür hinter ihnen. Sie hatte gar keine Zeit, seine Begrüßung zu erwidern, weil er sie bereits in seine Arme gezogen hatte und sie küsste, bis ihr die Knie weich wurden. Sie war atemlos, als er den Kuss beendete.
»Gütiger Himmel - was soll denn die Dienerschaft denken?« Obwohl ihr das herzlich gleichgültig war.
Clay grinste verschmitzt. »Sie werden denken, dass ich ein frisch verheirateter Mann bin, der von seiner begehrenswerten Frau bezaubert ist.«
War er das? Vielleicht für den Augenblick. Ihr Herz tat weh bei dem Gedanken an Clay und seine vielen Frauen, doch sie schob die schmerzlichen Gedanken beiseite. Mit geröteten Wangen streckte sie die Hand aus, um eine Locke ihres Haares festzustecken. »Ich hoffe, dein Morgen war angenehm.«
»Ich hatte Geschäfte mit Greville.« Er lächelte. »Du kannst mir glauben, es war wichtig, denn sonst würde ich noch immer mit meiner Frau im Bett liegen.« Sein Blick glitt über ihren Körper, als würde er daran denken, gleich hier auf dem Sofa mit ihr zu schlafen, und ein kleiner, wohliger Schauer rann durch ihren Körper. Dann fiel sein Blick auf den Stapel Papiere auf seinem Schreibtisch, und er seufzte resigniert.
»Leider werde ich, wenigstens für die nächsten Stunden, anderweitig beschäftigt sein.« Nach diesen Worten gab er ihr noch einen Kuss und ging dann zu seinem Schreibtisch. Er begann zu arbeiten, schob die Papiere hin und her und ordnete sie ihrer Wichtigkeit nach. Wenn es um seine Geschäfte ging, so hatte sie festgestellt, schien er ein äußerst tüchtiger Mann zu sein.
»Du hast gesagt, dass Greville in der Stadt ist. Ist Ariel auch bei ihm?«
»Ja, das ist sie. Sie werden bis zum Ende der nächsten Woche bleiben. Der Geburtstagsball des Herzogs von Chester ist bald. Ich nehme an, sie werden wohl daran teilnehmen.«
»Natürlich.« Aber Bälle und Soirees hatten ihr noch nie genügt. Und das würde auch so bleiben.
»Wie war denn dein Morgen?«, fragte Clay, und seine Augen blitzten verschmitzt. »Hast du deinen Schlaf nachgeholt?«
Sie lächelte ein wenig schüchtern. »Ich habe entsetzlich lange geschlafen, und daran bist du schuld.«
In Clays Lächeln lag kein Bedauern. »Morgen werde ich dich den ganzen Tag nicht aus dem Bett lassen.«
Ihre Wangen röteten sich, und sie vermied es, ihn anzusehen. Sie suchte nach einem Thema, das ein wenig sicherer war, ging durch das Zimmer und nahm die Ausgabe der Times in die Hand, die sie auf dem Tisch neben dem Sofa hatte liegen lassen.
»Anna war gestern hier. Das hat sie mitgebracht. Sie hat befürchtet, dass ich es vielleicht nicht gesehen habe.« Sie öffnete die Zeitung und blätterte zu der Seite, auf der ihre Zeichnung
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