Spiel mit der Liebe
sie wieder in seine Arme. »Ich werde es herausfinden, unter einer Bedingung.«
»Und welche Bedingung ist das?«
»Wenn es irgendetwas gibt, das du zeichnen möchtest ... irgendeinen Ort, an den du gehen möchtest, dann werde ich mit
dir gehen.« Er drückte einen Kuss auf ihren Hals. »Du sollst dich nicht länger allein wegschleichen. Du hast einen Ehemann, der dafür sorgt, dass du sicher überall hinkommst.«
»Also gut«, murmelte sie unter sanften Küssen. »Wenn sie eine Zeichnung über irgendein Thema von mir haben wollen, kannst du mit mir kommen.«
Und dann fanden sich ihre Lippen wieder. Der Kuss wurde wild und hungrig, seine große Hand streichelte ihre Brust, und sie vergaß ihre Zeichnungen, vergaß alles andere, bis auf das Gefühl seines kräftigen Körpers, der sich an ihren drängte.
Nach einem Nachmittag voller Liebe wachte sie mitten in dem großen Himmelbett auf. Wieder kam ihr der Gedanke: Lieber Gott - ich liebe ihn.
Wenn man bedachte, was für ein Mann er war, was für ein Mann er immer sein würde, war das ein wirklich erschreckender Gedanke.
Die Woche verging schnell. Clay hatte sich nie vorgestellt, dass es ihm ein solches Gefühl der Befriedigung schenken würde, verheiratet zu sein. Er genoss nicht nur seine Frau im Bett, er redete auch gern mit ihr, war einfach gern mit ihr zusammen.
Anders als die meisten anderen Frauen war Kitt sehr gebildet - und das verdankte sie ihrer eigenen Entschlossenheit und dem Wunsch ihres Vaters, sie in der Schule zu lassen, um sich möglichst wenig um sie kümmern zu müssen. Sie war intelligent und besaß eine tief sitzende Neugier, die beinahe alles einschloss. Ihr Lachen und ihre Begeisterung erfüllten seine Tage mit Freude, während ihre neu gefundene Leidenschaft seine Nächte erfüllte.
Doch auf diesem Gebiet war er noch immer vorsichtig. Sosehr er auch die Freuden genoss, die er ihr gezeigt hatte, so behielt sie doch eine gewisse Vorsicht, die von ihrer Misshandlung herrührte. Doch mit der Zeit würde sie aufblühen, würde bereit sein, seine leidenschaftliche Art zu akzeptieren, eine Seite von sich, die er bis jetzt sorgfältig unter Kontrolle gehalten hatte.
Er lächelte, als er an sie dachte, und wünschte, Kitt wäre an diesem Nachmittag zu Hause und nicht beim Einkaufen mit Ariel, damit er sie noch einmal lieben könnte. Er ging die Treppe zu ihrem Schlafzimmer hinauf. Er hatte ihr versprochen, herauszufinden, ob die Zeitung noch andere ihrer Zeichnungen haben wollte oder ob sie noch andere Zeichnungen machen sollte, und er war entschlossen, es zu versuchen.
Es interessierte ihn, was sie gezeichnet hatte, während er in Portsmouth war, deshalb öffnete er die Schublade des Schreibtisches und holte ihren Skizzenblock hervor und blätterte langsam die Seiten um. Bei dem Bild seiner Köchin, Mattie Weeks, musste er lächeln. Mit ihren zahllosen Falten und den dramatisch dunklen Augen war die Frau ein ausgezeichnetes Modell. Es gab Zeichnungen des kleinen Zigeunerjungen, den sie auf der Straße aufgelesen hatten, und die offensichtliche Liebe, die Kitt für Kinder zeigte, gefiel ihm.
Er blätterte die nächsten Seiten um, die noch mehr Zeichnungen zeigten, jedoch kaum etwas, das die Zeitung benutzen konnte, dann schlossen sich seine Finger fester um eine der Seiten. Er hatte schon einmal eine ähnliche Zeichnung wie diese gesehen. Seit Kitt ihm ihr dunkles Geheimnis anvertraut hatte, verstand er, was sie zu bedeuten hatte. Er erkannte den Pavillon, in den sie damals in der Nacht gegangen war. Er kannte auch die blassen, feingliedrigen Hände in der Skizze. Sie gehörten dem Mann, der sie so grausam missbraucht hatte, und er wusste, es waren die Augen dieses Halunken, der ihr so brutal ihre Unschuld genommen hatte.
Er starrte lange, bittere Augenblicke auf die Zeichnung und prägte sich die Züge des Mannes ein, die ihm irgendwie bekannt vorkamen. Am Rande seines Bewusstseins stieg ein Bild auf, doch ehe er es deutlich erkennen konnte, verblasste es wieder und verschwand.
Verdammt. Er hatte diese Augen schon einmal gesehen. Irgendwo in den Tiefen seiner Erinnerung wusste er, wem diese ganz besonderen Augen gehörten. Wenn er sich doch nur erinnern könnte.
Bis jetzt hatten seine vorsichtigen Fragen und sein leichtes Drängen zu nichts geführt. Aber er hatte die Zeit auf seiner Seite. Die Wochen, die er gebraucht hatte, bis er seine Frau verführt hatte, hatten ihn Geduld gelehrt. Bevor er Kitt kennen gelernt hatte, war er nie ein
Weitere Kostenlose Bücher