Spiel ohne Regeln (German Edition)
zu explodieren, sie zu füllen.
Noch nicht. Jetzt noch nicht. Auf keinen Fall. Er wollte, dass das hier ewig andauerte.
Kaum dass sie sich keuchend und glänzend vor Schweiß halbwegs beruhigt hatte, stieß er weiter zu. Es ging jetzt leichter, sie war schlüpfriger und weicher. Er tauchte tief hinein und glitt stöhnend wieder aus ihrer Enge heraus. Zuerst der bebende samtige Widerstand beim Eindringen, dann ihre eifersüchtige Umklammerung beim Herausziehen. Es raubte ihm den Verstand.
Gottlob trug er das Kondom. Es hielt ihn unter Kontrolle, denn sonst wäre er binnen einer Sekunde gekommen. Es dämpfte die Empfindungen gerade so weit, dass er sich beherrschen konnte. Er brachte sie noch mehrere Male zum Höhepunkt, und jedes Mal wurde es noch heißer, heftiger und wilder. Ein winziger Teil seines Gehirns beobachtete wie aus weiter Ferne, wie er sie bearbeitete und dehnte, mit wuchtigen Stößen in sie hineinrammte. Das Klatschen seiner Hoden gegen ihren nassen, glitschigen Hintern, der rasselnde Atem, das flehentliche Stöhnen, seines, ihres, heiser und trocken und dringlich. Das Donnergrollen des nahenden Höhepunkts in seinem Kopf, das ihn vor sich hertrieb wie ein aufziehender Sturm.
Schluchzer, Schreie der Ekstase, als etwas in ihm zerschellte und kollabierte.
Schicht um Schicht wurde seine Psyche demontiert, als wäre eine Abrissbirne am Werk, die sich durch Ziegel und Mörtel, Zement, Staub und Bruchstein fraß. Jedes rhythmische Wummern stieß ihn tiefer ins Nichts.
Als er wieder zu sich kam, stellte er schockiert fest, dass sie auf dem Boden lagen. Heilige Scheiße, wie war das passiert? Der Couchtisch war umgekippt, Bücher waren überall verstreut, ihre Brille lag auf dem Teppich, das Telefon, das aus der Ladestation gefallen war, piepte. Becca lag unter ihm und rang, niedergedrückt von seinem Gewicht, nach Luft. Ihre Arme waren um seinen Hals geschlungen, ein Bein um seine Hüfte, das andere um seinen Fußknöchel.
Schwach und zittrig von seinem nachklingenden Orgasmus wollte er sich von ihr runterstemmen, als er fühlte, wie ihre Vaginalmuskeln dem Beispiel ihrer Arme folgten und ihn festhielten, nicht willens, ihn loszulassen. Es war schön, und Nick genoss das Gefühl.
Das sah ihm gar nicht ähnlich. Wenn eine Frau nach dem Sex so reagierte, fühlte er sich in der Regel mehr als unbehaglich.
Er wusste nicht, was er getan hatte, während der letzten Sekunden dieses … War es ein Blackout, um Himmels willen? Er war fast doppelt so groß wie sie. Er hoffte nur, dass er ihr nicht wehgetan hatte, dass sie ihn jetzt nicht verabscheute.
»Es tut mir leid«, flüsterte er und betrachtete ihr Gesicht.
Sie lächelte mit geschlossenen Augen. »Du bist ein komischer Kauz, Nick.«
»Ich weiß«, stimmte er von Herzen zu. »Geht es dir gut?«
Sie streckte sich behaglich unter seinem Gewicht. »Zuerst bescherst du mir einen Höhepunkt, wie ich nie zuvor einen hatte, und bedankst dich dafür. Dann lässt du mich wieder und wieder und wieder kommen … und was tust du? Du entschuldigst dich.«
»Ich habe die Kontrolle verloren«, gestand er. »Ich hätte dich verletzen können.«
»Die Nachricht des Tages: Das hast du nicht. Und ich bezweifle, ob du es wirklich könntest.« Sie öffnete die Augen und wurde plötzlich ernst. »Zumindest nicht beim Sex.«
Behutsam zog er sich aus ihrer ihn umschließenden Vagina zurück, als sie erneut die Arme um seinen Hals schlang und ihn an sich drückte. »Nick? Ich muss dir etwas sagen.«
Er machte sich auf das Schlimmste gefasst, kämpfte gegen das Brennen namenloser Furcht in seinem Magen an. »Ja? Was denn?«
»Wenn du wieder deine typische postkoitale Nummer abziehst, kalt und gemein und grimmig wirst, bevor du dich einfach verdrückst, brauchst du dir um Vadim Zhoglo nie wieder Gedanken zu machen.«
Er begann vorsichtig zu grinsen. »Ach, nein?«
»Nein. Weil ich dich in dem Fall eigenhändig umbringen werde.«
Er wäre fast vor Lachen auf ihr zusammengebrochen. Mit einiger Mühe stand er auf und entfernte das prall gefüllte Kondom. Dann zog er die Schuhe aus, schob die Jeans nach unten und stieg heraus. »Ich werde mich nicht verdrücken«, versicherte er ihr. »Siehst du? Ich kann gar nicht. Ich bin nackt. Ich werfe nur schnell das Kondom weg. Okay?«
»Beeil dich! Und ich meine es so.« Ihre Stimme war eisern.
Erneut von einem stummen Lachen erfüllt, tat er, wie ihm befohlen. Doch als er ins Zimmer zurückkam und ihren wunderschönen Körper
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