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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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die Faust durch ihre Wand zu rammen. So etwas tat er nicht. Niemals. Das war die Art von Scheiße, wie sie sein Vater abgezogen hatte.
    Becca räusperte sich. »Nick, versuch doch, vernünftig zu sein«, beschwor sie ihn. »Ich werde den ganzen Tag im Cardinal Creek Country Club sein. Befürchtest du wirklich, dass ich dort der ukrainischen Mafia in die Hände falle? Es ist, um es mal so auszudrücken , nicht gerade eine multikulturelle Institution. Sie würden sogar den Hintergrund der Königin von England überprüfen, bevor sie ihr eine Tasse Tee servieren. Es ist geradezu beschämend, wie versnobt und exklusiv sich dieser Club gibt.«
    Aber ich will dich bei mir haben. Ich will, dass du in Sicherheit bist. Ich will dich von einer Festung aus Eisen, Stahl und Beton und elektronischen Mauern umgeben wissen . Er wollte ihr die Worte entgegenschleudern, aber sein reflexartiger Machostolz übernahm wieder das Kommando. Er wollte verdammt sein, wenn er flehte und bettelte.
    »Wer sind diese Freunde von dir überhaupt?«, fragte sie.
    Er zuckte die Achseln. »Nicht wichtig«, meinte er säuerlich. »Wenn du mein Angebot nicht annehmen willst, was interessiert es dich dann?«
    Sie schnaubte irritiert. »Spiel nicht die beleidigte Leberwurst, Nick! Das habe ich nicht verdient.«
    »Denk darüber nach!«, sagte er barsch. »Denk einfach darüber nach, Urlaub von deinem Leben zu machen und eine Weile zu verschwinden! Bitte, Becca!«
    Nach einem Moment senkte sie den Kopf. »Ich werde darüber nachdenken«, versprach sie ruhig. »Trotzdem gehe ich heute zur Arbeit. Wir werden sehen, wie sich die Dinge entwickeln. Einverstanden?«
    Er rieb sich die Augen, dann sah er blinzelnd auf die Uhr. Er war seit etwa drei Stunden hier. Bisher keine Anrufe von Raine aus dem Videoraum, aber er musste bald dorthin zurückkehren und sie ablösen, sonst würde Seth ihm den Kopf abreißen. Er musterte Beccas nackten Körper, der sich ins Bett kuschelte.
    Ach, verdammt! Vielleicht konnte Raine noch eine Weile länger die Stellung halten.
    »Ich will dich wiedersehen«, sagte er. »Heute Abend.«
    Ein freches Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. »Das fände ich schön.«
    »Wann hast du Feierabend?«
    Sie überlegte einen Moment. »Morgen – besser gesagt: heute – werde ich irgendwann nach Mitternacht fertig sein. Früher eher nicht.«
    Er war entsetzt. »Mitternacht? Was zum Teufel machst du dort bis Mitternacht?«
    »Beruhige dich«, beschwichtigte sie ihn. »Es ist ein Abschiedsbankett. Ich habe das Fest schon vor Wochen geplant. Irgendein prominenter Kardiologe, der sich zur Ruhe setzt. Mitternacht ist eine hoffnungsvolle Einschätzung, da ich mich hinterher noch um sehr vieles kümmern muss.«
    Bei näherer Betrachtung realisierte er, dass es so vielleicht sogar besser war. Er konnte ohnehin nicht vor Mitternacht von den Überwachungsmonitoren weg. Eher noch später. Auf diese Weise wusste er zumindest, wo sie war. Zusätzlich wollte er noch einen Peilsender in ihrem Handy installieren.
    »Treffen wir uns anschließend?«, fragte er.
    Sie sah ihn verdutzt an. »Sicher. Hier, meinst du?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, lieber nicht hier. In einem Hotel. Ich spüre dieses Kribbeln im Nacken. Es gefällt mir nicht, zu lange an einem Ort zu sein. Er wird mich sonst aufspüren.«
    Becca nickte, wenn auch offensichtlich nur aus Gutmütigkeit. Nick schluckte seinen Ärger hinunter.
    »Ich wähle eins aus und nehme dort ein Zimmer. Anschließend schicke ich dir eine SMS und nenne dir das Hotel sowie den Namen, unter dem ich einchecke. Sobald du mit der Arbeit fertig bist, kommst du sofort dort hin. Geh nicht nach Hause! Du wirst eine Weile auf mich warten müssen.«
    »Meine Güte«, stöhnte sie. »Was für eine Nacht-und-Nebel-Aktion.«
    »Gib dich als meine Ehefrau aus«, fuhr er fort.
    Ihre Augen weiteten sich. »Ist das wirklich nötig?« Ihre Stimme war eine Oktave höher gerutscht.
    »Ja«, bestätigte er, ohne ihr den Grund erklären zu können.
    Es ließ sich schwer in Worte fassen. Sich als Ehepaar auszugeben, schuf eine Barriere der Privatheit, wenn auch eine illusionäre. Falls es sich bei den Rezeptionsangestellten um voreingenommene, misstrauische Frauen oder geile Männer mit schmutzigen Gedanken, wahlweise eine Kombination aus beidem handelte, würde es ihre unvermeidbaren Spekulationen, warum eine Frau einen Mann um Mitternacht in einem Hotel traf , im Keim ersticken, wenn sie Becca für seine Ehefrau hielten.
    Die Tatsache,

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