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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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ein gottverfluchter Idiot, wenn er zuließ, dass seine Gefühle verletzt wurden.
    Nick zog Becca enger an sich und schloss ihren seidenweichen Körper eifersüchtig in die Arme, während er versuchte, endlich erwachsen zu werden und ein bisschen Schlaf zu bekommen.

22
    »Ich kann das nicht tun, Richie«, sagte Diana wimmernd. »Ich dachte, ich könnte es, aber ich kann es nicht. Es tut mir schrecklich leid.«
    Bestürzt starrte Richard Mathes die Frau an, die schwankend auf seiner Eingangsveranda stand. Diana sah furchtbar aus: die Augen blutunterlaufen, mit geschwollenen feuerroten Lidern und von tränenverschmiertem Make-up umrahmt. Ihr Mund war durch einen wütenden Berg von Herpesbläschen entstellt, und ihre bizarr einseitig platt gedrückten Haare erinnerten an ein Rattennest. Ihre Klamotten sahen aus, als hätte sie in ihnen geschlafen. Sie stank nach altem Schweiß – und nach Alkohol.
    Der Schock hielt nur eine Sekunde an, bevor seine praktische Veranlagung das Kommando übernahm und er sich rasch vergewisserte, dass nicht irgendwelche neugierigen Nachbarn, die gerade ihre Blumen gossen, draußen waren und die Szene beobachteten.
    »Richard? Wer ist an der Tür?« Helens Stimme drang beständig näher kommend durch die geöffnete Tür.
    »Warte hier!«, zischte er Diana zu. »Niemand«, log er und knallte die Tür im selben Moment zu, als Helen, die gerade einen Ohrring ansteckte, am Treppenabsatz auftauchte.
    »Lass dich bitte nicht von irgendetwas aufhalten«, ermahnte sie ihn mit spröder Stimme. »Die Geburtstagsparty von der Tochter der Zimmers beginnt in zwanzig Minuten, und ich kann Chloe nicht hinbringen, weil ich mit Libby einen Termin bei GianPiero habe, um ihr die Haare machen zu lassen. Darum hatten wir abgemacht, dass du sie fährst. Erinnerst du dich?«
    Mathes lächelte sie beschwichtigend an, allerdings biss er dabei so heftig die Zähne zusammen, dass ein stechender Schmerz seinen Schädel erfüllte. »Selbstverständlich.«
    Er wartete, bis seine Frau wieder im Elternschlafzimmer verschwunden war, bevor sein Lächeln erstarb. Er hatte keine Ahnung, welcher echte Ausdruck hinter der lächelnden Maske liegen mochte, jedenfalls war es besser, wenn diese nörgelnde, lästige Hexe ihn nicht sah. Er hatte schon genügend Probleme.
    Er schlüpfte aus der Tür, drehte Diana zu sich herum, dann führte er sie im Polizeigriff über die weite Rasenfläche des Vorgartens, vorbei an dem kolossalen Ahorn, der die Zufahrt überschattete, und von dort aus weiter in die Garage. »Wo ist dein Auto?«, fuhr er sie an.
    »Es steht um die Ecke«, antwortete sie zaghaft. »Am Straßenrand.«
    Abrupt verwarf er die Idee, sie zu ihrem eigenen Wagen zurückzuschicken. Sie war betrunken. Doch noch bedenklicher war, dass man sich in dieser Nachbarschaft aufgrund ihres desolaten Zustands an sie erinnern würde. Schlimm genug, dass sie es überhaupt bis hierher geschafft hatte.
    Höchste Zeit für Schadensbegrenzung. Er stieß Diana in die Garage, entriegelte sein BMW Coupé und schubste sie auf den Beifahrersitz. Unsanft drückte er sie nach unten. »Halt den Kopf gesenkt«, befahl er.
    Mathes ließ sie weinend dort sitzen, während er zurück ins Haus ging, um sich mit Helen auseinanderzusetzen.
    Er traf sie im Flur an, wo sie gerade in das elegant zerknitterte weiße Leinenjackett schlüpfte, das ihren Hosenanzug komplettierte, und eine nicht existente losgelöste Strähne in ihrem kunstvoll arrangierten blonden Haar feststeckte. Sie flimmerte vor goldenen und diamantenen Akzenten. Wer würde vermuten, dass sich hinter dieser gepflegten, engelsgleichen Fassade ein Miststück erster Klasse verbarg?
    Er sammelte all seine Energie. »Es ist etwas Unvorhergesehenes passiert«, begann er. »Ein medizinischer Notfall. Ich kann Chloe nicht zu der Party bringen.«
    Helens Augen wurden für einen Moment ausdruckslos, dann begannen ihre Unterlider zu zittern und zu zucken, wie sie es immer taten, wenn sie wütend auf ihn war. Und das traf praktisch auf jede Sekunde eines jeden gottverdammten Tages zu.
    »Du lügst natürlich.« In ihrem Tonfall schwang dieses unterschwellige Märtyrerbeben mit, das bei ihm jedes Mal den Wunsch auslöste, die Finger um ihren schlanken weißen Hals zu legen und zuzudrücken, bis ihr die blauen Augen aus dem Kopf ploppten. »Du willst dich mit einer deiner Huren vergnügen, nehme ich an?«
    Er schnappte sich seine Tasche, die wie immer einsatzbereit neben der Tür wartete. »Ich muss arbeiten,

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