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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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zu benehmen.
    Wie ein Verlobter. Sogar wie ein Ehemann.
    Er durfte jetzt nicht mehr den starken Macker markieren. Er wollte sie heiraten, Herrgott noch mal! Sie hatte die Oberhand. Es machte ihn rasend.
    Es war ein ganz schlimmer Moment gewesen, als sie winkend in ihrem Leihwagen davongebraust war. Er hatte einen Anflug von Panik verspürt, als fürchtete er, sie niemals wiederzusehen.
    Beruhige dich, Schwachkopf! Er musste cool bleiben. Keine Panik, keine Ausraster. Die Dinge liefen momentan relativ entspannt, und er musste ebenfalls lockerer werden, um nicht Gefahr zu laufen, Becca zu verschrecken. Er würde das hier nicht vermasseln. Nicht jetzt, wo er fast überzeugt davon war, dass etwas so Gutes tatsächlich in seiner Reichweite lag und dass ihm mehr Glück vergönnt sein könnte, als er sich je hätte träumen lassen.
    Diese atemberaubende, süße Frau. An seiner Seite. Tag für Tag.
    Verlobt . Ihm sprang fast das Herz aus der Brust, wann immer er daran dachte, was alle paar Sekunden geschah, wenn nicht öfter. Es war wie das positive Äquivalent dazu, auf einen Bluterguss zu drücken. Anstelle von Schmerz stürmten pure Glückseligkeit, ein Durcheinander unsortierter erotischer Bilder und ein Kribbeln in seinen Hoden auf ihn ein. Er wollte ihr einen Ring an den Finger stecken und sie möglichst schnell heiraten, bevor sie die Chance hatte, zur Vernunft zu kommen und ihre Meinung zu ändern.
    Liebe . Er hatte sie für etwas gehalten, das passierte, wenn die Drüsen eines Mannes verrücktspielten, wenn die Hormone tragischerweise das Kommando übernahmen. Ein gefährliches chemisches Ungleichgewicht, das einen Mann zu lebenszerstörenden Entscheidungen verleitete.
    Nun, seine Drüsen spielten verrückt, seine Hormone hatten das Kommando übernommen, und er wollte sich ihnen auf ewig unterwerfen und flach auf dem Rücken liegend kapitulieren, während Becca auf ihm saß und ihn ritt wie ein Cowgirl, und zwar mit diesem Lächeln in ihrem Gesicht, das ihn wie einen verdammten Tölpel gleichzeitig zum Lachen und zum Weinen reizte.
    Er war ein verdammt glücklicher Tölpel.
    Er fragte sich, was für einen Ring sie auswählen würde. Auf diesen Gedanken folgte sofort die Überlegung, wie er ihn bezahlen sollte. Vielleicht könnte er eins seiner Motorräder verkaufen oder ein paar seiner Waffen.
    Nick schob diese mentale Geräuschkulisse beiseite, als er sich Diana Evans’ Haus näherte. Er fuhr einmal um den großen, komfortablen, in den Dreißigerjahren erbauten Bungalow herum, der von Bäumen, Rhododendren und Hortensien umgeben war. Eine tief liegende Veranda zog sich um das gesamte Haus.
    Nick parkte vor dem nächsten Wohnblock und sah sich im Vorbeigehen die anderen Häuser an. Nicht viel los. Keine spielenden Kinder, niemand, der sein Auto wusch oder die Hecke schnitt. Der Fußweg zu ihrem Haus wurde von dichten Büschen abgeschirmt.
    Mit mehreren glaubhaften Tarngeschichten ausgerüstet, stieg er die Treppe zur Vorderveranda hinauf. Doch als er an die Tür klopfte, gab sie nach und schwang durch den Druck nach innen auf. Nick überkam plötzlich die düstere Vorahnung, dass er keine Geschichte brauchen würde.
    Mit einem letzten Schulterblick vergewisserte er sich, dass niemand ihn beobachtete, dann stieß er die Tür mit den Knöcheln ganz auf und trat ein.
    Das Haus war verwüstet worden, alles kurz und klein geschlagen. Er bewegte sich langsam durch das Trümmerfeld, dabei achtete er sorgsam darauf, nichts zu berühren oder zu verändern. Zimmer für Zimmer, überall das Gleiche. Die Stille war durchdringend.
    Mit einem prickelnden Gefühl im Nacken und flatterndem Magen stieg er die Treppe hinauf.
    Er fand sie im Schlafzimmer, halb vor und halb in dem angrenzenden Bad liegend. Er starrte auf ihre schlanke, verdrehte, bleiche Gestalt. Sie war nackt. Die Länge und Farbe ihres Haars hatte auf den ersten Blick tatsächlich Ähnlichkeit mit Beccas. Nur dass Diana sehr, sehr tot war.
    Ihr Gesicht war grotesk verzerrt. Man hatte sie stranguliert. Sie war kalkweiß, ihre Augen quollen hervor, die Zunge ragte aus dem Mund. An ihrem Hals prangten Würgemale.
    Nick kniete sich neben sie, um einen besseren Blick zu bekommen, doch im Grunde war es eher eine der Situation geschuldete respektvolle Geste. Die Frau war eiskalt, ihre Haut wies bereits einen Grünstich auf. Da er nicht versehentlich seine DNA hinterlassen wollte, holte Nick einen Waschlappen und hob damit ihr Handgelenk an. Sie war steif wie ein

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