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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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entgegen: »Zurück, du Schwein!«
    Josh bremste mitten in der Bewegung ab und kämpfte um die Balance. Mit schreckgeweiteten Augen hob er die Hände.
    »Nicht schießen«, stammelte er. »Ich höre auf.«
    Yuri zog seine eigene Schusswaffe aus der Hose und zielte mit zitternder Hand auf Josh, während er wüst fluchend auf ihn zukam.
    »Nicht«, warnte Marina ihn. »Der Boss will mit dem da spielen. Fass ihn nicht an! Wir haben wegen deiner dämlichen Mätzchen schon genug Probleme gehabt.«
    Yuri spuckte einen großen gelben Schleimbatzen auf den Boden und rammte Josh die gewaltige Pistole ins Gesicht. Das Geräusch brechender Knochen war zu hören.
    Josh kippte um wie ein gefällter Baum, dann lag er schrecklich still da. Sveti konnte feuchtes rotes Blut auf seinem Gesicht sehen. Ein Laut entschlüpfte ihr, das verzweifelte Winseln eines gepeinigten Tieres.
    Yuri hörte es und schoss zu ihr herum. Das blutunterlaufene Weiß seiner Augen umrahmte die morastigen Tümpel seiner Iriden. Er packte sie am Oberarm und zerrte sie auf die Füße.
    »Du kleine Schlampe«, tobte er. »Kommst du her! Deine Zeit ist abgelaufen!«
    Er schleifte sie zur Tür. Sveti trat und schlug um sich, dabei verletzte sie sich den Fuß am Betonboden. Von hilflosen Schluchzern geschüttelt wegen dem, was Josh gerade für sie getan hatte, dieser süße, freundliche, tapfere, dumme Junge …
    »Sei vorsichtig mit ihr, Trottel!« Marinas Stimme klang flach wie die eines Roboters. »Sie werden nicht zufrieden mit uns sein, wenn du sie beschädigst. Wie oft muss ich dir das noch sagen?«
    Die kleinen Kinder weinten alle. Rachel heulte am lautesten. Sogar nachdem die Tür zugeknallt und dreifach verschlossen und verriegelt worden war, folgten ihr die markerschütternden Schreie des Babys den Gang hinunter.
    Sveti hörte nicht auf zu kämpfen. Verzweifelte Gedanken tobten durch ihren Kopf. Was würde Rachel ohne sie tun? Würde sie schlafen, oder würde sie nur weinen? Würde Sasha daran denken, ihr nicht diesen ekligen Fruchtbrei aus konservierten Aprikosen zu geben, von dem sie Nesselausschlag bekam? Hatte Yuris Schlag Josh den Schädel gespalten? Was würden sie mit ihr machen? Würde es wehtun?
    Gott, oh, Mutter! Mutter! Bitte!
    Sie brachten sie in einen großen Raum, den sie nie zuvor gesehen hatte. Darin befand sich eine überraschend saubere, antiseptisch riechende Dusche. Marina drehte das Wasser an, zog Sveti das T-Shirt über den Kopf und hielt es vor ihre blutende Nase.
    »Drück das drauf, bis sie aufhört zu bluten! Und du«, fuhr sie Yuri an. »Hinaus! Ich trau dir nicht.«
    »Sei kein Miststück!« Yuri begaffte Svetis Brust, die sie hinter zitternden, gekreuzten Armen verbarg. »Ich möchte sie ein einziges Mal sauber und hübsch sehen, bevor … du weißt schon.« Er feixte.
    »Raus!« Marinas Stimme war unerbittlich. »Du hast ihre Nase zum Bluten gebracht, du Schwachkopf. Das wird ihnen gar nicht gefallen. Es sieht nicht gut aus.«
    »Ich habe die Teile, die sie interessieren, nicht beschädigt«, rechtfertigte Yuri sich schmollend. »Nur ihre Arme und Beine.«
    »Und was ist mit ihrem Gesicht?« Marina gestikulierte mit ihrem breiten, vorragenden Kinn zur Tür. Unter mürrischem Gemurmel stapfte Yuri hinaus.
    Die Dusche war eiskalt. Die flüssige Desinfektionsseife stank und brannte in ihren Augen und ihren vielen Kratzern und Schürfwunden. Als es vorbei war, zitterte sie zu heftig, um sich allein abtrocknen zu können. Marina musste es tun, während Sveti fröstelnd und mit klappernden Zähnen darum kämpfte, auf den Füßen zu bleiben.
    Die Frau zerrte dünne Baumwollkleidung aus einer Plastikverpackung: grüne Hosen, deren Falten vom Zusammenlegen noch immer messerscharf waren, ein dazu passendes übergroßes, schlabberiges Hemd, das Sveti fast bis zu den Knien reichte. Die nassen Haare fielen ihr auf den Rücken. Marina wrang sie aus, zerrte einen Kamm hindurch und band sie ihr streng aus dem Gesicht.
    Sveti war barfuß und nackt unter den grünen Sachen. Sie fröstelte noch immer, ihre misshandelte Kopfhaut brannte, und das kalte Baumwollmaterial klebte an ihrem nassen Rücken. Sie schlurfte den Korridor hinunter, passierte eine Tür am Ende und gelangte in einen weiteren Korridor, den sie noch nie betreten hatte. Er war breiter, heller und wesentlich sauberer als der, den sie kannte.
    Marina zerrte sie den kalten grauen Betonflur entlang, dann stieß sie sie mit dem Ellbogen in einen Metallaufzug. Sveti erschrak über ihr

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