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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Ihres Lebens. Er weiß alles über Ihre Frau und Ihre kleinen Mädchen. Zauberhafte Geschöpfe. Mein Klient möchte Ihnen sein Kompliment aussprechen, zusammen mit seinen besten Wünschen für ein gesundes, glückliches Leben im Kreise Ihrer Familie.«
    Die verschleierte Drohung hatte seine Aufmerksamkeit geweckt. Ein zweiter, tieferer Blick in diesen finsteren Abgrund. Er hatte schon immer eine Spielernatur besessen.
    Auf eine perverse Weise hatte ihn diese Drohung in Bezug auf Helen und die Mädchen erleichtert. Sie hatte ihm die gesichtswahrende Rechtfertigung gegeben, Ja zu sagen. Wie hätte er ablehnen können?
    Jedoch standen die Chancen nicht gut. Der Körper des Mannes war vermutlich durch ein Leben der Exzesse zugrunde gerichtet. Das Ganze würde gegen seinen hippokratischen Eid und jedes Prinzip der Vernunft verstoßen.
    Trotzdem schreckte ihn das keineswegs ab. Auch nicht die hingemetzelten Pariserinnen. Gleichzeitig gab nicht das Geld den Ausschlag. Auserwählt worden zu sein hatte seiner Eitelkeit geschmeichelt, obwohl sein Ego tagtäglich ausreichend Bestätigung erhielt.
    Er hatte es wegen des Nervenkitzels getan. Etwas Derartiges hatte er nie zuvor verspürt. Als er an jenem Morgen in dem blutdurchtränkten Bett lag, hatte sich der Gedanke an das, was er tun würde, in seinen Körper und seinen Geist eingebrannt und seinen Kater vertrieben wie Sonne einen Nebelschleier.
    Das Ganze gab ihm das Gefühl, unbesiegbar zu sein. Der hohe Einsatz, das Geheimnis, das Risiko. Die unaussprechlichen Handlungen. Die unstellbaren Fragen. All das erleuchtete sein Inneres.
    Er hatte diesen Nervenkitzel an dem Tag wieder verspürt, als er das kranke Organ seines mysteriösen Patienten gegen ein schönes, gesundes junges Herz unbekannter Herkunft ausgetauscht hatte.
    Einige Monate später hatte er einen Anruf erhalten. Ein Geschäftspartner seines ehemaligen Patienten hatte eine neugeborene Tochter, die an einem irreparablen Herzfehler litt. Ein Eilauftrag, das Kind lag im Sterben.
    Richard hatte alle Termine abgesagt und den nächsten Flieger genommen. Er hatte nicht gefragt, woher das gespendete Herz stammte. Der nächste Rausch der Euphorie. Die nächsten fünf Millionen auf dem Nummernkonto.
    Das Geld war angenehm. Er war schon vorher relativ wohlhabend gewesen, aber es gab reich, und es gab reicher , wie Diana gern betonte, während sie an ihrem Armband aus Diamanten und Saphiren herumspielte.
    Das Kind war inzwischen zu einer gesunden, prächtig gedeihenden Sechsjährigen herangewachsen. Hätte Richard sein Gewissen beruhigen müssen, wäre das genug gewesen.
    Aber seltsamerweise musste er das nicht. An irgendeinem Punkt hatte diese Euphorie den Teil von ihm ausgelöscht, der sich um die Moral scherte. Er vermisste ihn nicht. Das Leben war wunderbar einfach ohne ihn. Und auch profitabler.
    Um ehrlich zu sein, reflektierte er, während er sich abtrocknete, hatte er nie wirklich ein Gewissen besessen. Ethische Grundsätze waren künstliche Produkte. Grundsätze, die den Menschen durch ihre Kultur eingeimpft wurden, und das in so zartem Alter, dass sie nicht einmal ahnten, dass sie dazu gedrillt wurden, unterwürfige Fußabtreter zu werden, um von anderen Leuten benutzt und empfänglich für Schuld und Selbstzweifel gemacht zu werden. Auf ihn traf das nicht zu.
    Kommenden Sonntag würde er sich mit jemandem treffen, der ihn in Zukunft ständig mit Nachschub seines liebsten Nervenkitzels versorgen konnte. Die Menschen würden ihre Seelen verkaufen, um dem Tod ein Schnippchen zu schlagen – dem eigenen, dem ihrer Ehepartner oder ihrer Kinder.
    Dr. Richard Mathes fand Seelen überaus appetitanregend.
    Als er aus dem Bad kam, saß Diana an ihrem Schminktisch und bürstete ihr Haar. An dem Funkeln in ihren Augen erkannte er, dass sie aufgebracht war.
    »Will er sich seine Investition aus der Nähe ansehen?«, keifte sie. »Deine Zähne checken, sich von deiner Reinrassigkeit überzeugen? Dich auf Herz und Nieren prüfen?«
    Richard wusste genau, worauf sie abzielte. Diana wollte ihn dazu verführen, ein weiteres Mal Sex mit ihr zu haben. Sie unterlag dem naiven Irrglauben, dass sie ihn auf diese Weise kontrollierte. Es amüsierte ihn, ihr ihre Illusionen zu lassen.
    »Er will diesen Alpharüden-Reviermarkierungskontest abziehen, hm? Und du freust dich schon darauf, oder? Du würdest es genießen, ein Blickduell gegen einen Mafiaboss zu gewinnen. Ich wette, davon kriegst du einen Ständer, Richie. Du bist ein solcher

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