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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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überlastet, und damit meine ich wirklich überlastet . Ruf mich an, falls dir noch etwas an deinem Job liegt! Lass mich wenigstens wissen, ob es dir gut geht!«
    Klick! Pieeep!
    Becca, die ausgestreckt auf dem Sofa fläzte, starrte das Telefon an. Es lag vor ihr auf dem Tisch, nur eine Armlänge entfernt, aber ihr Arm war zu schwer, um ihn zu heben.
    Falls ihr noch etwas an ihrem Job lag? Hm. Lag ihr etwas daran? Das war eine viel zu schwierige Frage, sie überforderte ihr Gehirn.
    Sie fühlte sich zu elend, um sich deswegen zu grämen. Nichts schien mehr einen Wert zu haben. Alles, was sie erreicht hatte, all ihr Eifer, ihr Sparen, ihr Bemühen kam ihr nun wie ein hektischer Wettlauf in einem Hamsterrad vor. Wen interessierte es? Wer dankte ihr dafür? Wem nutzte es wirklich?
    Niemandem. Es war sinnlose Beschäftigungstherapie. Ohne Sinn und Zweck. Ihr Leben bestand aus trivialen Details, für die niemand sonst auch nur die Zeit finden würde.
    Kein Wunder, dass Nick keine Lust gehabt hatte zu bleiben. Oder zurückzukommen. Oder ihr seine Telefonnummer zu hinterlassen. Nur ein paar Runden heißer, verschwitzter Sex, um sich abzureagieren, dann war er fertig mit ihr gewesen. Becca konnte es ihm kaum verübeln. Sie hatte ihm nichts zu bieten.
    Herrgott, ihre Mitleidsparty wurde allmählich hässlich, trotzdem schien sie nicht in der Lage zu sein, ihr ein Ende zu setzen. Sie hatte es schon mit ihren üblichen Tricks versucht. Die Oreos lagen auf dem Tisch, die Packung aufgerissen und zur Hälfte leer gefuttert. Musik nervte sie, Filme langweilten sie oder verursachten ihr ein vages Angstgefühl. Sie hatte es mit einem heißen Schaumbad versucht und sich sogar an ihrem Notvorrat Godiva-Schokolade vergangen. Nichts half.
    Also, beschäftige dich! Schwing deinen faulen Hintern von der Couch!, belehrte Beccas hilfloses, entführtes, praktisch veranlagtes Ich ihr jämmerliches, deprimiertes, nutzloses Ich. Es ist die einzige Lösung .
    So schrecklich beschäftigt , spottete ihr jämmerliches Ich. Wie immer. Die ewig beschäftigte Becca. Zu beschäftigt, um zu realisieren, dass das, was sie tat, keine Bedeutung hatte. Nicht die geringste.
    Das Telefon klingelte erneut. Stöhnend warf Becca den Kopf zurück, schlug die Hände auf die Ohren und ließ die sechs endlosen schrillen Klingeltöne, dann zähneknirschend ihre eigene heitere Ansage über sich ergehen. Gott, war sie wirklich jemals so fröhlich gewesen? Sie wollte sich am liebsten ohrfeigen.
    Klick!Piep! »Hallo, Becca? Bist du da? Hier ist Carrie. Ich rufe dich schon seit drei Tagen an, aber du bist nie … «
    »Carrie?« Becca drückte die Stopptaste des Aufnahmegeräts. »Ja, ich bin da.« Für ihre kleine Schwester würde sie sich aus ihrer Starre lösen.
    »Oh, Gott sei Dank! Was zum Kuckuck ist los bei dir? Geht es dir gut? Ich habe mit Josh gesprochen, und er sagte, dass er dich auch nicht erreichen konnte! Ich habe es sogar an deinem Arbeitsplatz versucht! Sie sagten mir, dass du dir freigenommen hättest. Warst du krank?«
    »Nein«, murmelte sie. »Mir war einfach nicht danach, zur Arbeit zu gehen.«
    »Dir war nicht danach?«, wiederholte Carrie ungläubig. »Warte mal! Machst du donnerstagabends nicht den Cateringjob?«
    Becca fühlte sich vage alarmiert, bis eine neue Welle der Erschöpfung sie überrollte. »Oh Mist!«, ächzte sie. »Doch, eigentlich schon. Ich, äh, habe es vergessen.«
    Carries kurzes Schweigen sprach Bände. »Das ist einfach zu bizarr«, sagte sie dann. »Du hast in deinem ganzen Leben noch nie einen Termin vergessen.«
    »Ach, hör auf«, entgegnete sie mürrisch. »So ein Roboter bin ich nun auch wieder nicht.«
    »Was ist los mit dir? Ist es wegen dieser abartigen männlichen Schlampe namens Justin? Sollen Josh und ich ihn für dich plattmachen?«
    Becca zögerte. Sie hatte sich das Gehirn zermartert, wie viel sie ihren jüngeren Geschwistern erzählen sollte über das, was auf der Insel passiert war, und war zu dem Schluss gelangt, dass sie es für den Moment bei einer stark gekürzten, aber vollständig wahren Fassung belassen würde.
    »Es geht nicht um Justin«, begann sie. »Ich hatte dieses Wochenende … eine Begegnung.«
    »Eine Begegnung?« Carrie machte ein ungeduldiges Geräusch. »Was meinst du damit? Eine unheimliche Begegnung der dritten Art? Eine romantische Begegnung?«
    »Ich denke, romantisch wäre zu viel ausgedrückt«, sagte Becca vorsichtig. »Intensiv würde es vermutlich besser treffen.«
    »Oh! Du meinst

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