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Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Titel: Spiel Satz Tod - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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habe jede Menge neuer Ideen. Ich denke, mit ein bisschen Elan schaffen wir es bis zur texanischen Meisterschaft.«
    Das war natürlich sehr dick aufgetragen. Die Bonham Breakpoints dümpelten irgendwo im unteren Drittel der Highschool-Liga von Austin herum. Sie brauchten viel Glück, um sich dort zu halten, wenn ich die Sache übernahm.
    Ed knirschte mit den Zähnen. »Sie haben sich doch noch nie für den Job interessiert«, warf er mir vor.
    »Weil es immer Freds Job war«, erwiderte ich. Was ja zutraf.
    Er stand da und suchte krampfhaft nach einer scharfen Entgegnung. »Ich werde mit Larry darüber sprechen«, sagte er schließlich.
    »Gute Idee«, sagte ich und nickte.
    Er starrte mich noch einen Moment hilflos an und lief dann aus dem Zimmer.
    »Ich wusste gar nicht, dass du Tennistrainerin werden willst«, sagte jetzt Laura.
    Ich musste grinsen. »Das will ich auch gar nicht. Aber die Genugtuung kann ich dem Großmaul nicht gönnen. Jetzt ist er erst einmal in Panik. Und ich denke, wir sollten die Frauen davor bewahren, dass Ed irgendwo in Tennisshorts auftritt.«
    »Da hast du auch wieder recht«, sagte sie und schüttelte sich leicht. Dann fügte sie hinzu: »Das mit Fred tut mir sehr leid. Ich weiß, dass ihr befreundet wart.«
    »Danke. Für mich war das heute Morgen ein schlimmer Schock. Dass einer, den man kennt, einen solchen Tod hat. Es ist fast unanständig, danach einfach zur Tagesordnung überzugehen, aber ich weiß nicht, was ich sonst tun soll.«
    Laura zuckte die Achseln. »Du kannst gar nichts anderes tun.«
    Vielleicht – Freds Mannschaft vor Ed schützen, dachte ich. Aber das behielt ich für mich.

3. KAPITEL
    TRAINING UND ZWANG
    Als es nachmittags 15.30 Uhr war, fühlte ich mich total erschöpft. Das passierte mir an den ersten Schultagen öfter. Die langen Sommerferien waren für mich kein wirklicher Urlaub gewesen. Ich hatte an Fortbildungskursen im Austin Community College teilgenommen, hatte gelesen und an den Lehrplänen für jede Klasse gearbeitet, die ich in diesem Jahr übernehmen sollte. Trotzdem war der Tagesablauf natürlich während der Sommermonate wesentlich entspannter gewesen. Und sich wieder dem Rhythmus und den Anforderungen des Lehrbetriebs stellen zu müssen war schon eine beträchtliche Veränderung. Jetzt hatte ich die achte Unterrichtsstunde bewältigt und damit das volle Recht erworben, meine Tasche zu packen und der Schultür zuzustreben. Ich ging also die Treppe hinunter und drängte mich durch die Gruppen von Schülern auf den nicht klimatisierten Gängen. Der Geruch und die Feuchtigkeit kamen dem Inneren eines Teenager-Turnschuhs nahe, und der Lärm war unbeschreiblich. Spindtüren knallten, Jungen beschimpften sich mit Obszönitäten, die ihre Mütter hätten erzittern lassen, aber für sie nicht mehr bedeuteten als ein gelegentliches »verdammt noch mal« ihrer Väter.
    Eilig überquerte ich den Hof, wo die Hitze, die der Beton abstrahlte, mein Gesicht binnen Sekunden rot wie eine Tomate anlaufen ließ. Ich ging durch Haus A, wo Turnhalle, Theater und Cafeteria untergebracht waren und lief dann über den Parkplatz zu den Tennisplätzen. Es war bestimmt kein gutes Zeichen, dass ich bereits nach Luftschnappte, obwohl das Training noch gar nicht angefangen hatte.
    Vor dem Tennisraum stand eine Gruppe Schüler beisammen. Die Tür war verschlossen. Nur ein gelber Klebestreifen und ein Siegel über dem Schloss wiesen darauf hin, dass hier vor einigen Stunden noch ein Toter gelegen hatte. Die Schüler hatten schon Tenniskleidung an, machten aber nicht den Eindruck, dass sie spielen wollten.
    Ich stellte mich vor und blickte in die Gesichter. McKenzie Mills, Eric Richards und Brittany Smith kannte ich bereits von heute Morgen. Ich rief die Namen in meiner Liste auf, um die Anwesenheit zu prüfen.
    »Wo ist Dillon?«, fragte ich.
    Einige schauten sich unsicher an, bis Brittany antwortete: »Er kommt nach der achten Stunde. Er ist nicht in der Tennisklasse, nur in der Mannschaft.«
    »In Ordnung.«
    »Ms. Shore, unsere Schläger sind da drin«, sagte jetzt Brittany und wies auf den Container. »Wir haben nicht gewusst, ob wir hineingehen dürfen.«
    Das wusste ich auch nicht, aber ich war froh, dass sie die Versiegelung beachtet hatten. Ich hatte keine Ahnung, in welchem Zustand der kleine Raum war, nachdem die Polizei ihre Ermittlungen beendet hatte. Und ich wollte nicht, dass die jungen Leute als Erste damit konfrontiert wurden. Zunächst wollte ich hineingehen und ein

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