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Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Titel: Spiel Satz Tod - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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einmal geschlagen?«
    Wieder dieser schnelle Blick der blauen Augen: überrascht, aber nicht ausweichend oder besorgt, soviel ich sehen konnte. »Nein, Ma’am. Das ist noch nie passiert. Es kommt vor, dass er herumbrüllt und gegen eine Tür tritt, aber er hat noch niemals einen von uns angefasst.«
    Das hätte mir eigentlich genügen sollen, doch mir war der Gedanke zuwider, dass der Junge heute Abend diesem Mann gegenübertreten musste.
    »Also gut. Sie wissen aber, wenn Sie Sorgen oder Probleme haben, können Sie sich jederzeit an mich wenden. Esgibt eine Menge Dinge, wo die Schule einer Familie helfen kann.«
    Das war eine glatte Lüge. Wir konnten überhaupt nichts tun außer das Jugendamt zu informieren. Vielleicht konnte ich ja Kyla mit ihrer Kanone zu dem brutalen Kerl schicken, um ihm einen Schrecken einzujagen.
    Eric schüttelte den Kopf. »Nein, so ist er wirklich nicht. Wir kommen schon miteinander klar.«
    Als wir zurück waren, schickte ich ihn wieder zu seinen Mitspielern. Sobald Dillon ihn sah, brüllte er, er solle sich ein bisschen beeilen, sonst trete er ihn in den Hintern. Ich lächelte in mich hinein. Wieder ging ich zwischen den Plätzen hin und her, gab hier und dort einen Rat, aber mit meinen Gedanken war ich ganz woanders.
    Im Unterschied zu dem, was Eric sagte, gaben mir Gary Richards’ Wutausbrüche doch sehr zu denken. Was, wenn er an dem Abend, als Fred den Tod fand, noch einmal aufs Schulgelände zurückgekommen war, wenn er dem alten Mann wieder gedroht, sich dann vielleicht vergessen und ihm einen Schlag versetzt hatte? Ein Schwinger von einem Riesenkerl wie Gary Richards hätte ausgereicht, um Fred umzubringen, vor allem, wenn er irgendwo mit dem Kopf aufgeschlagen war. Zum Beispiel an seinem Schreibtisch im Tennisraum. Moment mal, Detective Gallagher hatte gesagt, Fred sei nicht dort gestorben. Ich schaute mich um. Wenn nun Mr. Richards ihn auf dem Parkplatz angegriffen hatte, dann war er vielleicht mit dem Kopf auf den Asphalt gestürzt oder auf die Stoßstange eines Autos. Während der Szene an dem Ameisenhaufen hatte es einen Augenblick gegeben, da glaubte ich schon, er würde mich schlagen. Und es hätte auch nicht viel gefehlt, dass sein Sohn etwas abbekommen hätte. Gewiss wollte er dabei nicht töten. Aber erkonnte leicht die Kontrolle verloren haben und dann in Panik geraten sein. Es wäre ihm nicht schwergefallen, Fred aufzuheben und in den Tennisraum zu tragen. Ich konnte mir zwar nicht denken, woher er die Zahlenkombination hätte kennen sollen, um die Tür zu öffnen, doch vielleicht hatte Eric den Zusammenhang mit der Schulanschrift einmal erwähnt. Außerdem konnte Fred die Tür auch offen gelassen haben, weil er noch drinnen zu tun hatte.
    Wenn ich an Eric dachte, wollte ich um keinen Preis, dass sein Vater der Mörder sein könnte. Aber diese Möglichkeit ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Ich musste mit Detective Gallagher darüber sprechen.

6. KAPITEL
    REGISSEUR UND DETECTIVE
    Nach dem Training kehrte ich in mein Klassenzimmer zurück, um meine Tasche zu holen und gleich noch einen Stapel Arbeiten mitzunehmen, die ich zu korrigieren hatte. Wie war nur Fred mit all dem fertiggeworden? Ich fühlte mich völlig zerschlagen. Das Einzige, was ich mir jetzt wünschte, war eine kühle Dusche und ein Abend auf der Couch. Das aber sollte mir nicht beschieden sein. Schließlich hatte ich mich mit Kyla im Artz Rib House auf ein Abendessen und ein paar Drinks verabredet. Ich schaute auf die Uhr. Wenn ich mich beeilte und gut durch den Verkehr kam, dann reichte die Zeit gerade, um mich rasch zu duschen und umzuziehen. Wenn es sich inzwischen nur etwas abgekühlt hätte! Doch ich trat in die Bullenhitze hinaus, die in Texas an einem »milden« Augustabend herrschen kann, und blieb wie vom Donner gerührt stehen.
    Während meiner kurzen Abwesenheit war ein riesiger Lastzug ohne Beschriftung aufgetaucht und hatte sich äußerst knapp hinter meinen Wagen gestellt. Seine rückwärtigen Türen standen offen, und eine Holztreppe führte hinauf. Ich war höchstens zehn Minuten fort gewesen. So schnell ich konnte, lief ich hin und begutachtete meinen Wagen, der nun zwischen der Zugmaschine des Lastzuges und dem dicken Stamm einer riesigen Eiche eingeklemmt war. Da zwischen meiner Stoßstange und der blitzenden Silberkarosse des Riesengefährts kaum ein Meter trockener Rasen lag, war da kein Herauskommen.
    Ich musste den Fahrer finden.
    Zum Glück lockte mich Stimmengewirr zur

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