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Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Titel: Spiel Satz Tod - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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an dem Abend, an dem Fred umgebracht wurde, etwas Ungewöhnliches bemerkt hat und ob jemand von dem Marihuana in seinem Schreibtisch wusste. Aber keiner hat etwas gesehen. Und von dem Rauschgift wusste auch keiner was. Mir scheint, ich blicke jetzt noch weniger durch als vorher. Aber vielleicht habe ich etwas nicht mitbekommen. Vielleicht sollten wir uns fragen, ob ich etwas weiß, das einen anderen sehr beunruhigt?«
    Kyla schaute mich besorgt an. »Du brauchst eine Waffe.«
    Ich musste lachen, aber sie hob warnend den Finger.
    »Das meine ich ernst. Du musst in der Lage sein, dich zu verteidigen.«
    »Und das geht dann so aus wie bei dir«, erwiderte ich spitz.
    Immerhin errötete sie, fuhr aber unbeirrt fort: »Du kennst dich mit Waffen aus. Nach den Sommern auf Onkel Hermans Ranch hast du besser geschossen als ich. Ich weiß gar nicht, warum du dich so sperrst.«
    »Ich arbeite in einer Schule. Auf einem Schulgelände ist Waffentragen grundsätzlich untersagt.«
    »Na schön, aber zu Hause kannst du doch eine haben.«
    »Hätte ich eine Waffe, wäre sie jetzt in der Hand des Einbrechers, und er könnte damit auf mich schießen.«
    »Dann lege dir einen Safe zu, wie Großvater ihn hatte. Am Tage schließt du das Ding dort ein, und in der Nacht liegt es neben deinem Kopfkissen.«
    Ich starrte sie an. Ihre Worte hatten mich gerade auf einen Gedanken gebracht. Der war aber so schnell wieder verschwunden, wie Wasser durch ein Sieb läuft. Ich zermarterte mir das Hirn, doch mein Kopf schien voller Wattebäusche zu sein.
    In diesem Moment kam Colin zurück, öffnete die Autotür und zog den Zündschlüssel ab.
    »Wir sind mit einem Raum fertig. Sie können wieder ins Haus.«
    Wir folgten ihm in meine Küche. Er hatte den Frühstückstisch und die Stühle wieder aufgestellt, und von einigen frischen Kratzern abgesehen, schienen sie unversehrt. Ich wünschte, ich hätte das Gleiche vom Rest meiner Habe sagen können. Nach wie vor untersuchten Polizeibeamte jeden Zoll des Hauses, machten Fotos, verstreuten Pulver, umFingerabdrücke zu nehmen, und prüften den angerichteten Schaden. Colin setzte sich zu uns.
    »Nehmen Sie auch unsere Fingerabdrücke, um sie auszuschließen?«, fragte Kyla interessiert.
    »Das tun wir relativ selten. Wir nehmen erst einmal alle, die wir finden können. Die gleichen wir mit einer Verbrecher-Datenbank ab. Wenn es eine Übereinstimmung gibt, dann frage ich Sie« – dabei blickte er mich an –, »ob Sie sich einen Grund vorstellen können, warum die betreffende Person in Ihrem Haus war.«
    Kyla wand sich ein bisschen. »Meine sind bestimmt hier«, sagte sie mit einem Seitenblick auf mich.
    Er grinste sie an. »Über Sie weiß ich bereits alles. Sonst noch jemand?«
    »Mein Freund«, antwortete ich.
    Seine Miene verfinsterte sich, und er warf mir einen strengen Blick zu. »Ihr Freund? Wie ist sein Name? Wie eng ist Ihr Verhältnis? Ist er vorbestraft?«
    »Alan Stratton«, antwortete ich. »Nein, er ist nicht vorbestraft. Und ja, wir haben ein enges Verhältnis.«
    »Kann es sein, dass er gerade sauer auf Sie ist?«
    »Was?«, fragte ich verständnislos.
    Da meldete sich Kyla sichtlich amüsiert. »Er meint, ob es sein kann, dass Alan dein Haus verwüstet hat.«
    »Was? Nein! Keinesfalls! Und für den unwahrscheinlichen Fall, dass ich mit jemandem befreundet wäre, der so etwas tut: Alan kann es gar nicht gewesen sein. Er ist im Moment in Italien.«
    »Hm«, sagte Colin und kritzelte etwas in sein Notizbuch. »Und wie lange treffen Sie sich schon mit dieser Person?«
    »Seit etwa vier Monaten. Nein, jetzt sind es schon fast sechs, glaube ich«, sagte ich, denn wir waren uns im Märzzum ersten Mal begegnet. »Was macht das für einen Unterschied?«
    »Von sechs Monaten kann wohl kaum die Rede sein«, ließ sich Kyla jetzt hören. »Ihr seht euch doch nur ab und zu mal am Wochenende. Eine Fernbeziehung«, teilte sie Colin mit.
    Irrte ich mich, oder hellte sich seine Miene dabei etwas auf?
    »Können wir jetzt wieder von dem Einbruch reden?«, fragte ich. »Wissen Sie schon, wie die hier hereingekommen sind?«
    »Wahrscheinlich durch die Hintertür.« Colin stand auf und trat an die Tür heran. Das Holz um das Schloss herum war gesplittert. »Vielleicht mit einem Brecheisen.«
    »Ich dachte, eine Türverriegelung verhindert so etwas.«
    »Ja, aber der Riegel ist immer nur so gut wie der Türrahmen. Es muss ziemlich viel Kraft gekostet haben, die Tür zu öffnen, und ohne Geräusche ist das auch

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