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Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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gewesen, sie nicht zu sehen?
    Er war zu ihr gekommen und hatte sich ungeschickt über sie gebeugt, um sie auf die Stirn zu küssen. Die hatte er verfehlt und dann versucht, Lucy zu umarmen. Es war das erste Mal seit Wochen, dass er sie berührte. Seit Monaten, und sofort hatte sie ihn von sich gestoßen. Es hatte sie aufgeregt und verletzt, dass er es nur schaffte, sie anzufassen, wenn er so betrunken war, dass er vergessen konnte, wer sie wirklich war. Offenbar musste er seinen Mangel an Verlangen nach ihr mit Alkohol ausgleichen.
    Zu ihrem Ärger hatte er sich geweigert, sie loszulassen, und heute hatte sie blaue Flecke an den Armen, wo er sie festgehalten hatte. Giles war noch nie gewalttätig gewesen, nicht einmal grob, aber vergangene Nacht … Sie zitterte bei der Erinnerung an seine Umarmung und seinen Kuss, mit dem er eine Reaktion von ihr hatte erzwingen wollen.
    „Fass mich nicht an“, hatte sie ihn angefahren, als sie es schließlich schaffte, ihn abzuschütteln. „Ich bin nicht Davina. Sie …“
    „Nein, die bist du nicht“, hatte er zugestimmt und sie damit nicht ausreden lassen. „Sie ist eine richtige Frau und nicht eine billige Kopie. Für sie ist die Liebe nicht nur ein großes Spiel.“
    Seine Anschuldigung verletzte sie um so mehr, weil sie gespürt hatte, dass er es tatsächlich so meinte, und sie hatte sich in einen Wutanfall hineingesteigert, in dem sie ihm eine Beleidigung nach der anderen um die Ohren geschlagen hatte. Sie hatte ihm gesagt, dass er als Liebhabergenauso wertlos sei wie als Ehemann und Versorger. Was sie betreffe, so sei er frei, zu Davina zu gehen, und sie wünsche sich, er würde es auch endlich tun.
    „Ihr seid zwei von derselben Sorte, ihr beide“, hatte sie geschrien. „Ihr seid beide nutzlos im Bett. Vollkommen gefühllos.“
    Da hatte er sie gepackt und sie mit seiner Schnelligkeit überrumpelt. Was dann folgte, war ein entwürdigendes, zerstörerisches Abbild dessen gewesen, was sie einst so zärtlich und gefühlvoll geteilt hatten. Aber ab einem gewissen Punkt hatte ihr Körper, der sich nach Giles sehnte und ihn begehrte, ihre Wut und ihren Kummer verdrängt und fast hilflos auf sein wildes, drängendes Verlangen geantwortet. Sein wütendes Eindringen in sie hatte sie mit einem Lustschrei erwidert.
    An diesem Morgen fühlte sie noch immer einen leichten Schmerz von der letzten Nacht, ihre Haut war noch gereizt und empfindlich. Dieser kleine körperliche Schmerz schien ihr wie ein Echo des größeren und viel lähmenderen Schmerzes in ihrer Seele.
    Danach hatte sie ihn, noch zitternd vor sexueller Erlösung und Wut und Schreck, beschuldigt, sie vergewaltigt zu haben. Sie hatte ihn daran erinnert, dass ein Mann nicht mehr das Recht hatte, seine Frau sexuell zu missbrauchen.
    Nur einen Augenblick lang ließ sie der verletzte, betroffene Ausdruck in seinem Gesicht zögern, und sie hätte am liebsten die Arme nach ihm ausgestreckt und ihm gesagt, dass es ihr leidtue. Sie wollte ihm sagen, dass sie traurig sei, ihn gereizt zu haben, ihn verloren zu haben, und dass sie am meisten darüber traurig sei, dass sie ihr gemeinsames Kind verloren habe. Aber sein Blick hatte sich wieder verhärtet, und der Moment ging vorüber und in einer Welle von Kummer und enttäuschtem Vertrauen unter.
    „Geh zu Davina, wenn du dich nach ihr sehnst“, schrie sie ihn an. „Geh zu ihr, denn ich will dich nicht mehr sehen. Vergewaltige sie doch, dann wirst du schon sehen, wie ihr das gefällt.“
    Sie hatte gehört, wie er aus dem Haus gestürmt war und den Wagen anließ. Dann hatte sie den Rest der Nacht wach gelegen und dem Zeiger der Uhr zugesehen. Sie hatte sich zwingen müssen, nicht zum Telefonhörer zu greifen und Davina anzurufen. Natürlich war er zu ihr gegangen. Wo sollte er sonst hin? Und Davina würde selbstverständlich Mitgefühl für ihn zeigen. Kein Mann würde je den Drang verspüren, Davina zu vergewaltigen und zu missbrauchen. Davina, die perfekte Ehefrau … Und was Giles anging, sowieso die beste Frau überhaupt.
    Davina stand unter der Dusche, als das Telefon klingelte. Sie hatte den Großteil des Nachmittags im Garten gearbeitet, um einen klaren Kopf zu bekommen und ihre Gedanken zu ordnen. Nebenbei erledigte sie damit auch noch eine lästige Pflicht. Jetzt schmerzte ihr Körper vom Knien und Jäten, und sie zögerte stirnrunzelnd und wartete, dass der Anrufer die Geduld verlor und wieder auflegte. Doch das Klingeln ging weiter, bis sie schließlich entnervt den

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