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Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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privaten Schule für Sekretärinnen in Chester, damit sie Maschinenschreiben lernte, um zu Hause bei Bedarf Arbeit für ihren Vater zu erledigen.
    Und dann geschah kurz vor ihrem siebzehnten Geburtstag eine Art kleines Wunder. Eines Morgens, als sie gerade wie in jedem zweiten Monat das Silber im Esszimmer putzte, kam ein Besucher.
    Davina hörte die Klingel und lief schnell an die Tür, während sie sich die Hände an der Schürze abwischte. Sie trug einen Faltenrock, der ihrer Mutter gehört hatte und für sie zu groß und zu lang war. Der Schulpullover war ihr dagegen zu eng und zu klein.
    Es wäre ihr nie in den Sinn gekommen, ihren Vater um neue Kleidung zu bitten. Er gab ihr wöchentlich Haushaltsgeld, doch sie musste ihm jeden Freitagabend anhand aller Quittungen und Kassenbons nachrechnen, wofür sie das Geld ausgegeben hatte.
    Als sie die Tür öffnete, blinzelte Davina das Mädchen, das vor ihr stand, überrascht an. Es war groß, sehr schlank und ein paar Jahre älter als Davina. Die junge Frau trug einen äußerst kurzen Rock, und um ihr langes glattes Haar wäre sie von jeder von Davinas Mitschülerinnen beneidet worden. Zusätzlich zu dem dunklen Lidstrich hatte sie sich noch falsche Wimpern angeklebt.
    Ihre Lippen waren in einem kühlen Pinkton geschminkt, und als Davina sie anstarrte, lächelte sie und sagte freundlich: „Hallo, du musst Davina sein. Dein Dad hat mich vorbeigeschickt, um dir noch mehr Briefe zum Tippen zu bringen. Ich arbeite für ihn, solange die ‚Stöhnende Martha‘ sich noch von ihrer Operation erholt. Ehrlich wahr, wenn ich daran denke, was sie mir alles an Regeln und Tipps gegeben hat, bevor sie ging …“
    Sie verdrehte gequält die Augen. Fast ehrfürchtig stellte Davina fest, dass die junge Frau ein Kaugummi kaute. Der Gedanke, dass dieses Mädchen jetzt anstelle der fünfzigjährigen Martha Hillary als Sekretärin für ihren Vater arbeitete, war fast zu viel für Davina.
    „Ich sterbe vor Durst. Du hast nicht zufällig eine Cola, oder?“
    Während Davina sich noch entschuldigte, dass sie nur Tee und Kaffee im Haus hatte, trat die junge Frau bereits ein.
    Einen Moment verzog sie das auffällig geschminkte Gesicht und schob das lange dichte Haar zurück. „Na gut, macht nichts. Dann nehme ich eben einen Kaffee.“
    „Was machst du hier denn den ganzen Tag lang so eingesperrt?“, fragte sie und folgte Davina in die Küche. „Das würde mich verrückt machen. Deshalb arbeite ich auch aushilfsweise als Sekretärin. Wenn ich ein bisschen Geld beisammenhabe, fahre ich immer nach London. Da geht die Post richtig ab.“
    Dies war der Anfang einer kurzen und völlig unerwarteten Freundschaft.
    Davina wusste nicht, weshalb Mandy sich mit ihr anfreundete. Später vermutete sie, dass Mandy unter ihrer auffälligen Aufmachung ein mitfühlendes und beschützendes Herz hatte. Denn abgesehen davon fiel ihr absolut kein Grund ein, aus dem heraus Mandy sie unter ihre Fittiche hätte nehmen sollen.
    Schließlich folgte sie Mandys Anweisung, weil sie genauso viel Angst hatte, Mandy zu verärgern wie ihren Vater, und bat ihren Vater um ein persönliches Taschengeld, obwohl Mandy ihr gesagt hatte, sie solle es verlangen.
    Als er zustimmte, glaubte Davina, dass sie ihn entweder in einem Augenblick von persönlicher Schwäche erwischt hatte, oder dass er von ihrem Wunsch so schockiert war, dass er ihr nachgab, ohne nachzudenken.
    Die Summe, die sie als Taschengeld bekam, ließ Mandy nur verächtlich die Luft ausstoßen.
    „Kleingeld!“, sagte sie verächtlich. „Du hättest mindestens das Doppelte verlangen sollen. Alleindie Briefe, die du tippst, würden ihn Hunderte kosten, wenn er sie in ein Schreibbüro gäbe.“
    Ein paarmal in der Woche schlich Mandy sich aus der Firma und kam mit ihrem knallroten Mini angerast. Dann unterhielt und verunsicherte sie Davina mit Geschichten aus ihrem aufregenden und verworrenen Liebesleben.
    Ständig drängte sie Davina, mit ihr abends auszugehen, aber sie lehnte immer ab. Einerseits beneidete sie Mandy oft um ihre Erfahrung und ihr Selbstbewusstsein. Doch auf der anderen Seite fühlte sie sich von Mandys genauen Beschreibungen ihres Intimlebens manchmal abgestoßen. Sie las sehr viel und war eine Träumerin, die sich den Mann, in den sie sich eines Tages verlieben und von dem sie geliebt werden würde, sehr romantisch ausmalte. Diese Vorstellungen hatten nichts mit Mandys Schilderungen ihrer Freunde und deren sexuellen Forderungen zu tun.
    Dann,

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