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Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Giles spürte, wie der Kummer und die Wut wieder in ihm aufwallten.
    „Es ist ein großer, kräftiger Baum“, beharrte der junge Mann. „Ein richtiger Baum und kein Zierstrauch für den Vorgarten.“
    „Genau so etwas suche ich“, teilte Giles ihm mühsam beherrscht mit. Der Baum würde Wurzeln schlagen und wachsen und wachsen. Er würde da sein, solange Giles lebte und ihn noch überdauern. Er würde gedeihen, so wie sein Sohn hätte wachsen und gedeihen sollen. Dieser Baum würde Halt geben. Einen Halt, den er Lucy nicht hatte geben können.
    Natürlich bekam er ihn nicht ins Auto. Der Baum musste angeliefert und eingepflanzt werden. Giles bezahlte und schrieb ihnen seine Adresse auf. Dann ging er in die große Verkaufshalle.
    Das Mädchen an dem Blumenstand blinzelte ungläubig, als er seine Bestellung aufgab. Sie musste ihm helfen, alles zum Wagen zu tragen.
    „Was glauben Sie, hat er damit vor?“, fragte sie ihre Kollegin. „Ich meine, er hat genug gekauft, um ein ganzes Zimmer damit vollzustellen.“
    „Wie romantisch.“ Das andere Mädchen seufzte. „Ich kann es richtig vor mir sehen, weißt du? Stell dir vor, du schläfst mit einem Mann auf einem Bett aus Blumen. Der Duft ist überall um dich herum, und du spürst sie unter dir.“
    „Ein paar davon würden schreckliche Flecke machen“, wandte die erste zweifelnd ein. „Zum Beispiel diese Lilien. Ich habe mir ein schwarzes T-Shirt mit den Pollen ruiniert, und was ist mit den Rosen? Einige von diesen Dornen …“
    Ihre Kollegin seufzte ungehalten und hörte kaum hin, als die andere weiterredete: „Glaubst du, er hat sie deswegen gekauft? Irgendwie hat er ja unheimlich geguckt, findest du nicht?“
    Giles musste einige Küchenschränke ausräumen, um genug Behältnisse zu finden. Es war ein wütender Drang in ihm, ein so starkes Gefühl, dass es ihn fast vollständig beherrschte, anstatt anders herum.
    Rasch, fast hektisch, steckte er die Blumen in die Vasen, und es war ihm vollkommen gleichgültig, ob die Farben oder Formen zueinanderpassten oder nicht. Diese innere Unrast ließ ihm keine Zeit. Bald standen überall im unteren Geschoss Töpfe und Vasen, die er gedankenverloren auf jede verfügbare Fläche stellte.
    Währenddessen sah er vor seinem inneren Auge nur das Bild seines winzigen Sohns. „Die sind für dich, Nicholas“, flüsterte er fast zornig. „Für dich, weil es dich gegeben hat … Du hast gelebt, und du warst hier, ein Teil von uns, und das wirst du immer bleiben.“ Und immer wieder gingen ihm dieselben Worte durch den Kopf: Vergib mir, vergib mir …
    Er hatte versucht zu leugnen, dass es seinen Sohn gegeben hatte. Er hatte ihm das Recht abgesprochen, ein Teil ihres Lebens zu sein, aber das war vorbei.
    „Giles. Was tust du da?“
    Er wandte sich um. Lucy stand in der Tür. Sie hatte ihn offenbar umhergehen hören und war heruntergekommen, um zu sehen, was vor sich ging. Anscheinend hatte sie geduscht und sich umgezogen, denn es war kein Anzeichen mehr von der verletzlichen Frau zu sehen, die er oben zusammengerollt in dem Stuhl hatte schlafen sehen.
    „Diese Blumen …“
    Erinnerte sie sich, dass er ihr früher Blumen gekauft hatte? Rosen als Zeichen seiner Liebe und Freude? Sein Herz verkrampfte sich bei der Last dieser Gedanken.
    „Sie sind für Nicholas“, sagte er ihr leise.
    Wortlos blickte sie ihn einen Moment an. „Es war gestern“, sagte sie dann unwillkürlich. Sie war jetzt totenblass und sah eher auf die Blumen als zu Giles.
    „Ja, ich weiß“, erwiderte er, aber sie schien ihn nicht gehört zu haben.
    „Ich wusste es. Ich wusste, dass er gestorben war“, fuhr sie fort. Sie sprach langsam, und Giles erkannte, dass sie mehr mit sich selbst als mit ihm redete. Aus ihrem Gesicht war jede ihrer Empfindungen abzulesen. „Ich wollte bei ihm sein, aber sie haben mich nicht gelassen. Er sollte doch wissen, dass ich ihn liebe. Ich wollte ihn halten und ihm meine Liebe geben. Er hätte nicht so sterben dürfen. Allein …“ Sie weinte lautlos, und Giles spürte, wie sich in ihm alles verkrampfte, während er ihr zuhörte. „Es war alles meine Schuld. Ich habe gesagt, dass ich ihn nicht will, aber das stimmte nicht. Und ich habe ihn allein sterben lassen, während er in meinen Armen hätte liegen sollen. Er hätte bei mir sein sollen. Er hätte jemanden haben sollen …“
    „Das hatte er“, brachte Giles stockend heraus. „Er hatte mich. Ich war bei ihm.“
    Jetzt sah sie ihn zum ersten Mal direkt

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