Spiel um Macht und Liebe (German Edition)
Erfüllung ihres Verlangens bebte, berührte ihn tief.
„Lucy …“
Sie schlug die Augen auf, als er stöhnend ihren Namen sagte und den Kopf auf ihre Brüste legte. Mit beiden Armen hielt er sie fest umschlungen.
Sie hatte nicht gewollt, dass so etwas geschah. Es war wie ein Gewitter im Sommer gewesen, das unvermittelt und umso heftiger losbrach. Jetzt schmerzten ihr Körper und ihre Seele als Zeichen der lustvollen Vereinigung. Sie konnte den Duft der Blumen, die Giles gekauft hatte, um sich herum wahrnehmen. Der starke Duft machte sie benommen, oder lag es daran, dass sie noch nichts gegessen hatte? Nicht seit gestern früh, seit …
Sie spürte, dass Giles den Kopf drehte und anfing, ihre Brust zu reizen. Er war immer ein rücksichtsvoller, zärtlicher Liebhaber gewesen, der keine Forderungen an sie stellte. Er nahm ihre Brustspitze in den Mund und sog daran, und an der von der Glut des Verlangens noch empfindsamen Haut war diese Liebkosung fast schmerzhaft. Lucy schrie auf.
„Das nicht? Was dann?“, stieß er heiser hervor und ließ sie los. „Was möchtest du, Lucy? Das hier?“
Er fuhr mit einer Hand ihren Körper hinab zwischen ihre Schenkel, und sie sah, dass er wieder erregt war und sich nach ihr sehnte wie schon seit Monaten nicht mehr. Aber sein Verlangen konnte den Kummer nicht lindern, der tief in ihr steckte. Mit seinen Zärtlichkeiten konnte er die Einsamkeit nicht durchdringen, die sie wie ein Mantel umgab.
Das war nicht der Giles, den sie kannte. Ihr Liebhaber, ihr Ehemann. Dies hier war ein anderer Giles, der ein Begehren in ihr wecken konnte, das lodernd brannte. Mit seinen geschickten Fingern, die so aufreizend streichelten, erregte er sie über alle Maßen.
An diesen Gedanken versuchte sie sich zu klammern. Sie rief sich in Erinnerung, dass sie zwei Menschen waren, deren Ehe praktisch gescheitert war, aber ihr nach Liebe dürstender Körper hörte nicht auf sie.
Das hier war keine Liebe. Es war purer Sex, doch ihr Körper wollte den Unterschied nicht wahrhaben.
Er hielt sie jetzt und reizte mit der Zunge ihre intimste Stelle. Lucy erbebte, als sie seine Lippen und seine Zunge fühlte.
Mit einem Aufschrei versuchte sie ihn zum Aufhören zu bringen, doch gleichzeitig vergrub sie die Finger in seinem Haar und presste seinen Kopf an sich. Ihr Atem ging keuchend, während sie sich unwillkürlich den rhythmischen Liebkosungen seiner Zunge anpasste. Dieser Form der Zärtlichkeit hatte sie noch niemals widerstehen können. Und jetzt war sie Giles noch mehr denn je ausgeliefert. Ihr Protest ging in einem Stöhnen unter, während Giles die Lippen öffnete und Lucy in den Strudel ihrer eigenen Lust hinabzog.
Später, als er sie und sich selbst an den Rand der Erschöpfung gebracht hatte, blickte er ihr in das weiße ernste Gesicht und fragte mit heiserer Stimme: „Was ist los? Was stimmt nicht?“
„Du hast mich benutzt“, erwiderte sie knapp. „Du gebrauchst mich als Ersatz für Davina.“
Davina. Er hatte sie vollkommen vergessen, und Giles wurde von schlechtem Gewissen geplagt. Er hatte gedacht, Lucy würde ihm mangelnde Zärtlichkeit vorwerfen oder Rücksichtslosigkeit. Jetzt errötete er, als ihm klar wurde, was er getan hatte.
„Nein, Lucy, das ist nicht wahr“, widersprach er.
„Du meinst, dass du jetzt, wo du uns beide gehabt hast, doch mich vorziehst?“, fragte sie mit beißendem Hohn. Die Lucy, die in seinen Armen um den Verlust ihres Sohns getrauert hatte, war verschwunden.
„Ich habe nicht mit Davina geschlafen“, verteidigte er sich wütend.
„Dann hast du mich also tatsächlich als Ersatz benutzt.“ Sie sprach langsam, als bereite ihr jedes Wort Schmerzen, aber als er die Hand ausstreckte, um sie zu berühren und ihr zu sagen, dass er keine Sekunde an Davina gedacht habe, dass sein Verlangen und seine brennende Lust sich nur auf sie gerichtet habe, schob sie ihn von sich. Ihre Wangen waren vor Zorn gerötet, während sie nach ihren Kleidern griff und sie schützend vor sich hielt.
„Also, jetzt hast du ja bekommen, was du haben wolltest. Dann solltest du wohl lieber gehen.“
„Lucy …“ Er fluchte, als er aufstand und versuchte, sich anzuziehen. Kein Mann konnte vernünftig mit einer Frau sprechen, wenn er splitternackt war und gerade mit ihr geschlafen hatte. „Lucy. Hör doch zu. Es war nicht …“
„Was? Nicht wichtig?“ Sie verzog die Lippen zu einem gekünstelten Lächeln. „Ich frage mich, ob Davina derselben Ansicht ist. Oder willst du
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