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Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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gequält auf. Sein Mund war wie ausgedörrt, und der Geruch aus der halb leeren Whiskyflasche neben seinem Bett bereitete ihm Übelkeit. Wo war er bloß?
    Und dann fiel ihm alles ein. Er sah auf das Glas und die Flasche neben dem Bett und errötete vor Scham.
    Was geschieht mit mir? dachte er. Bin ich wirklich so schwach? Habe ich so wenig Selbstbewusstsein, dass ich mich nicht auf ein Ziel konzentrieren kann, das ich erreichen will? Muss ich trinken, um vor meinem eigenen Versagen zu fliehen? Kein Wunder, dass Davina es abgelehnt hatte, dass er bei ihr blieb. Er hatte nie viel getrunken, nicht einmal auf Partys, aber in letzter Zeit …
    Er erinnerte sich an seinen Streit mit Lucy und die Dinge, die sie gesagt hatte. Aufstöhnend beugte er sich vor. Das war der schlimmste Kopfschmerz, den er jemals gehabt hatte. Es war wahrscheinlich sogar besser, dass Davina ihn fortgeschickt hatte. Verächtlich verzog er den Mund. Auch vor dem Öffnen dieser Flasche Whisky war er nicht mehr in der Lage gewesen, den fantastischen Liebhaber zu spielen.
    Lucy hatte ihm einmal gesagt, er sei der beste Liebhaber, den sie jemals gehabt habe, und besser, als sie es sich je ausgemalt habe. Und er hatte ihr ganz ernsthaft erwidert, dass es ihm unsagbare Freude bereite, sie zu erregen und ihr Gesicht zu beobachten, wenn er sie liebe. Als sie angefangen hatte, ihn abzuweisen, hatte er gewusst, dass er nicht mehr in der Lage war, ihr diese Freude zu bereiten. Der Schaden, den diese Erkenntnis bei seinem sexuellen Selbstbewusstsein angerichtet hatte, war so groß, dass er immer gezögert hatte, sie zu berühren. Er hatte befürchtet, sie zu enttäuschen oder, schlimmer noch, anzuwidern.
    Lucy. Was war aus der Liebe geworden, die früher zwischen ihnen bestanden hatte? Während er sich nach dem kühlen Trost von Davinas geordnetem Leben sehnte, wusste ein Teil von ihm, dass er mit ihr niemals die Höhen erklimmen würde, die er mit Lucy erreicht hatte. Lucy war aufregend, temperamentvoll und unbegreifbar. Manchmal konnte man nicht einmal mit ihr reden, und dann löste sie in ihm so widersprüchliche Gefühle aus, dass es ihn schon erschöpfte, nur an sie zu denken.
    Die Beziehung zu Lucy erforderte den hundertfünfzigprozentigen Einsatz eines Mannes, und Giles hatte einfach nicht so viel zu bieten. Gerade jetzt nicht, wo die Firma und damit auch seine Stelle auf der Kippe standen.
    Schon vor Gregorys Tod hatte Lucy ihn gedrängt, Carey’s zu verlassen und sich einen Job zu suchen, der ihn nicht so in Anspruch nahm. Damals hatte er ihr zugestimmt, aber nach Gregorys Tod, als Davina ihn so sehr brauchte …
    Konnte Lucy nicht erkennen, wie selbstsüchtig sie sich aufführte? Das hatte er sie einmal gefragt, als sie ihn, kaum dass er zur Tür hereingekommen war, mit Vorwürfen überhäuft hatte. Er sei der Selbstsüchtige, hatte sie erwidert. Und mehr noch, sie lasse sich nicht täuschen. Sie wisse, dass es Davina sei, die ihn bei Carey’s festhalte, auch wenn er es nicht zugeben wolle.
    Giles zuckte zusammen, und sein Magen verkrampfte sich bei dieser Bewegung unweigerlich. Er schob die Bettdecke zur Seite und stand langsam auf. Sein Kopf platzte fast vor Schmerz und Schwindelgefühl.
    Eine halbe Stunde später hatte er geduscht und sich angezogen und betrachtete sein Spiegelbild.
    „Geh zu Davina, und komm nicht wieder“, hatte Lucy ihm gesagt, und in seiner Wut hatte er genau das getan. Aber natürlich musste er zurück. Er war ein Erwachsener und kein Kind, das vor seiner Verantwortung davonlief.
    Wenn er und Lucy sich trennten und scheiden ließen, mussten noch einige Vereinbarungen getroffen werden. Wieder stöhnte er auf. Scheidung. Das kam ihm wie ein rostiger Nagel vor, der ihm in den Bauch gestoßen wurde.
    Scheidung. Giles hasste alles, was damit zusammenhing, aber was blieb ihm sonst übrig?
    Eine Stunde später schloss Giles die Haustür auf und blieb einen Moment im Flur stehen. Absolute Stille umgab ihn, und sein Herz raste vor Angst. Das Haus war leer. Lucy war fort. Wiesolöste dieser Gedanke eine solche Verzweiflung in ihm aus.
    Er ging in die Küche, die ungewöhnlich aufgeräumt war. Alle Flächen und der Boden strahlten vor Glanz.
    Lucy liebte es, unzählige Dinge um sich herum zu haben. In jedem Raum standen immer Blumen, es lagen Fotos herum und Porzellan, das Lucy an Straßenständen und auf Antikmärkten kaufte.
    Das Notizbrett in der Küche war normalerweise mit grellen Notizen übersät. Früher – und es kam ihm

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