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Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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knapp. „Nichts ist geschehen.“
    Was ist bloß mit mir los? überlegte sie. Ich sehne mich wie ein Teenager nach einem Mann, mit dem ich nicht einmal im Bett war. Noch dazu verkörpert dieser Mann alles, was ich verachte. Und er hat mich belogen.
    „Wenn du es sagst“, lenkte Saul ein. Er hatte an der Akte über Carey Chemicals gearbeitet, und nachdenklich warf Christie einen Blick darauf, als sie an dem Tisch vorbeiging.
    „Carey’s?“, fragte sie ihn und sah ihren Verdacht bestätigt. „Dann hatte ich also recht! Aber warum sollte Sir Alex Carey’s aufkaufen wollen?“ Sie setzte sich und reichte Saul seine Tasse Tee. „Ich dachte, die Firma stehe kurz vor dem Ruin.“
    „Er sieht in der Übernahme eine Möglichkeit, in den Arzneimittelmarkt einzusteigen“, antwortete Saul vorsichtig.
    „Und das bedeutet ein großes Geschäft mit dicken Gewinnen“, stellte Christie verbittert fest. Rasch blickte Saul zu ihr. Er wusste, wie sie über die großen Arzneimittelkonzerne dachte, aber diese Verbitterung klang anders, persönlicher.
    „Tja, Sir Alex wird nicht viel davon haben, Carey’s zu kaufen. Gregory hat die Firma schon ausgeschlachtet. Eigentlich sollte der ganze Laden längst geschlossen sein. Wie schon gesagt, häufen sich die Krankheiten bei den Angestellten. Ich weiß, dass sie die Sicherheitsbestimmungen missachten. Die Leute dort gehen ohne angemessene Schutzkleidung mit den Chemikalien um. Und niemand weiß, welche Auswirkungen das Zeug auf sie hat, abgesehen von dem Hautausschlag.“
    Aufmerksam hörte Saul zu. Auch wenn Christie sich oft von ihren Gefühlen mitreißen ließ, so war sie doch eine sehr fähige Ärztin, die keine derartigen Anschuldigungen machen würde, wenn sie nicht begründet wären.
    „Bist du da ganz sicher“, fragte er nach, „dass Carey’s direkt verantwortlich für diese Krankheiten ist?“
    „So sicher, wie ich eben sein kann, ohne das Zeug, mit dem sie dort zu tun haben, überprüft zu haben. Und Gregory James hat mit Erfolg verhindert, dass ich das tun darf. Er hat den untersuchenden Inspektor hinters Licht geführt, indem er am Tag der Untersuchung die ganze Firma hat putzen lassen. Woher er den genauen Termin wusste, ist mir schleierhaft. Jemand muss ihm einen Tipp gegeben haben, vielleicht auch gegen Bezahlung. Es ist kriminell, die Gesundheit der Menschen, ihr Leben und vielleicht auch das ihrer Kinder aufs Spiel zu setzen, und wofür? Für Geld. Es ist noch schlimmer als kriminell. Es … Es ist widerlich.“
    Während sie sprach, ließ sie all ihre Wut über Leo aus sich heraus. Diese Wut wurde noch durch die Erkenntnis angeheizt, wie sehr er sie enttäuscht hatte. Die Wahrheit und das Leben ohne Lüge waren ihr schon immer sehr wichtig gewesen, und es verletzte sie zu wissen, dass sie fast wünschte, sie hätte die Wahrheit nicht erfahren. Oder wünschte sie sich nur, er hätte trotzdem mit ihr geschlafen?
    „Weiß Davina James schon … dass Sir Alex die Firma kaufen will?“
    „Noch nicht. Ich habe vor, morgen mit der Bank zu sprechen und ein Vorgespräch zu arrangieren.“
    „Bestimmt wird sie sehr erleichtert sein, dass sie verkaufen kann. Ich habe gehört, dass die Firma kurz vor dem Ruin steht.“
    „Sir Alex hat keinen Cent zu verschenken“, wandte Saul ein.
    Flüchtig blickte Christie zu ihm hin. Etwas in seinem Tonfall verriet eine für ihn ungewöhnlicheAbscheu.
    „Im Grunde ist er ein Spieler, und wie alle Spieler liebt er das Gefühl, etwas umsonst zu bekommen.“
    „Du magst ihn nicht sehr, stimmt’s?“, stellte Christie fest. „Das ist seltsam. Ich dachte immer, du bewunderst ihn.“
    „Das habe ich vielleicht einmal getan. Bevor ich erkannte, dass ich nur zu leicht so wie er werden kann. Dann war es nicht mehr so einfach, ihn zu bewundern. Sag mir eines, Christie“, fragte er sie und stellte sich vor sie. „Was würdest du tun, wenn du plötzlich erkennen würdest, dass deine Art von Leben … einfach alles … dass die Medizin nur Betrug ist und dass du die Menschen, anstatt ihnen zu helfen und sie zu heilen, nur noch kränker machst? Wie würdest du dich fühlen? Was würdest du dann tun?“
    Christie blickte ihn an. „Ich wäre am Boden zerstört“, sagte sie unsicher. „Wütend, betrogen. Es käme mir vor, als sei alles, was ich getan habe, wofür ich gearbeitet und woran ich geglaubt habe, vollkommen umsonst und nutzlos gewesen.“
    „Ja“, stimmte Saul ruhig zu. „Und wie würdest du mit diesem Gefühl

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