Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
ich überhaupt von einem Mann? fragte sie sich, als sie sich setzte. Welche Eigenschaften waren ihr wichtig? Ehrgeiz war es nicht und auch nicht Angriffslust. Kein übergroßes Selbstbewusstsein, das mit kindischem Trotz verteidigt wurde, und sie wollte auch keinen Mann, der verlangte, dass sie sich ihm unterordnete. Eigentlich war es leichter zu sagen, was sie nicht wollte, als zu sagen, was sie sich erhoffte.
    Auf jeden Fall hatte es nichts mit dem Aussehen zu tun. Über dieses Stadium war sie hinaus. Dann also Freundlichkeit, Anteilnahme … Ja, aber auch mit einer gewissen Kraft. Sie lächelte leicht, als ihr dieser tief verwurzelte weibliche Widerspruch auffiel. Sexuelle Anziehung und Gemeinsamkeiten. Ja, das wollte sie. Lachen, Freundschaft, gegenseitigen Respekt und Liebe. Das alles, aber vor allem wollte sie einen Mann, der stark und selbstsicher genug war, um sie als die Frau zu nehmen, die sie war. Er sollte anerkennen, dass sie ihre Unabhängigkeit brauchte, und gleichzeitig für sie da sein, falls sie sich anlehnen wollte. Er sollte wissen, dass, auch wenn sie gern die Hausarbeit machte, es nicht ihre Pflicht oder allein ihre Verantwortung war, den Haushalt zu führen. Ihr Traummann musste ihre eigenen Bedürfnisse anerkennen, auch wenn sie nicht mit seinen übereinstimmten. Er musste sie in Zeiten der Schwäche unterstützen und ihre Freude teilen. Er sollte in jeder Hinsicht des Lebens ihr Partner sein. Als Liebhaber sollte er ihre Lust als die reiche Quelle der Freude sehen, die sie für Davina darstellte. Und vor allem sollte er sie genug lieben und schätzen, dass er sie ganz an seinem Leben teilhaben ließ, sowohl an den schönen als auch an den schlechten Seiten.
    Gab es so einen Mann? Sie lachte über ihre eigene Fantasie. Sehr unwahrscheinlich, und wenn es ihn gab, würde sie ihn bestimmt ablehnen, weil er ihr zu perfekt war und nicht menschlich genug. Aber Schluss mit den Träumereien. Davina musste sich um wichtigere Dinge kümmern.
    Saul überlegte sich den Zeitpunkt für den Anruf bei Davinas Bank sehr genau. Es war eine Fähigkeit, die im Lauf der Jahre ein fester Bestandteil seiner Taktik geworden war, die ihm den Ruf eingebracht hatte, nicht nur clever und gerissen zu sein, sondern eine fast rätselhafte Voraussicht zu besitzen. Auch in der Großstadt gab es moderne Legenden, und Saul war eine von ihnen. Und so bewunderte man Saul geschliffene Fähigkeiten wie eine übersinnliche Gabe.
    In einer kleinen Stadt wie Chester, die so weit von London entfernt lag, war sein Ruf bestimmt noch nicht verbreitet, und jemand wie Davina war noch nicht lange genug im Geschäft, um solche Märchen zu hören zu bekommen. Als der Bankmanager um halb sechs anrief und mit Giles sprechen wollte, wurde er direkt mit ihr verbunden. Er teilte ihr mit, dass jemand an ihnherangetreten sei, der einen finanzkräftigen Kaufinteressenten vertrete. Er habe ein Treffen am nächsten Tag um neun Uhr in der Bank vereinbart, um über den Verkauf zu sprechen. Aber anstatt sich hinzusetzen und, wie Saul es geplant hatte, sich zu überlegen, wie sie das meiste für sich als Hauptaktionärin herausbekommen konnte, stellte Davina eine Liste der Bedingungen zusammen, von denen sie den Verkauf der Firma abhängig machte. Und diese Bedingungen hatten nichts mit finanziellen Vorteilen für sie zu tun.
    Saul, der seinen Anruf genau geplant hatte, damit Davina und ihren Beratern so wenig Zeit wie möglich zur Vorbereitung blieb, glaubte zu wissen, was bei dem Treffen geschehen würde. Man würde ihm erzählen, dass Carey’s eine äußerst wertvolle Erwerbung sei. Und er würde entgegnen, dass die Firma praktisch schon bankrott war. Von da an würden sie handeln, bis sie bei einem Betrag ankamen, von dem Saul glaubte, dass er für Sir Alex annehmbar war. Er bezweifelte, dass Davina James nach Abzug der Bankkredite und den übrigen Schulden noch mehr als etwas Kleingeld übrig blieb. Schließlich hatte sie keinen Trumpf in der Hand.
    Davina rief Giles zu Hause an, um ihm zu erzählen, was geschehen war. Er war wegen eines Zahnarzttermins früher von der Arbeit weggegangen. Sie zögerte einen Augenblick, bevor sie seine Nummer wählte.
    Lucy ging an den Apparat, und Davina fragte, ob sie mit Giles sprechen könne. Dabei war sie glücklich, dass Lucy nicht sehen konnte, wie sie vor schlechtem Gewissen errötete. Andererseits gab es keinen Grund für Schuldgefühle. Sie und Giles waren kein Liebespaar, und sie hatte Giles nie dazu

Weitere Kostenlose Bücher