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Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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war bereits im Kindergarten und wurde täglich von einem Babysitter abgeholt.
    Es gab zunehmend Berichte über Gewalt unter den dort lebenden Jugendlichen, und es hieß auch, es gäbe Drogenbanden, die sich bekämpften. Christie bemerkte eine neue Furcht an ihren Patienten und wie sie sich vor ihr verschlossen. Die Polizei verteilte Warnungen an alle Arztpraxen und Chemiker über die Gefahr von Einbrechern, die an Drogen und Chemikalien wollten. Christie beachtete alle nötigen Vorsichtsmaßnahmen. Sie durfte nicht mehr nur an sich denken, da war auch noch Cathy.
    Diese Tatsache wurde ihr eines Nachmittags schlagartig klar, als sie nach Hause kam und entdeckte, dass in ihre Wohnung eingebrochen worden war. Zweifellos hatte der Eindringling nach Drogen gesucht, das sagte auch die Polizei. Als Ärztin wurde sie eher Ziel von solchen Dieben. Offenbar aus Wut über die vergebliche Suche hatten sie die ganze Wohnung verwüstet und die Möbel zertrümmert. Die gestohlenen Gegenstände wie Fernseher, Uhr und einige kleinere Dinge würden verkauft werden, um Geld für die Drogen zu bekommen, die sie nicht in der Wohnung gefunden hatten.
    Christie hatte sich immer als starke Persönlichkeit gesehen, die Gefühlsschwächen nicht nachgab. Aber als sie in Cathys Zimmer ging und sah, was dort geschehen war, wurde sie von Panik überwältigt. Die Bettdecke war zerrissen, die Matratze aufgeschnitten, und sie konnte nur Cathy sehen, wie sie auf diesem Bett lag …
    Es war eine der schwersten Entscheidungen ihres Lebens, viel schwieriger als die Entscheidung gegen die Abtreibung, aber Cathy zuliebe musste sie es tun.
    Als sie den Partnern in der Praxis verkündete, dass sie ausstieg, nahmen diese den Entschluss gefasst auf. „Eine Praxis in der Großstadt ist nichts für jemanden mit kleinen Kindern“, sagte einer der älteren Partner nur.
    Die Tränen standen ihr in den Augen, doch sie drängte sie zurück. Einerseits kam sie sich wie eine Verräterin vor, die die Menschen zurückließ, die auf sie angewiesen waren. Sie war diesen Menschen gegenüber verantwortlich und verpflichtet.
    Aber auch Cathy gegenüber hatte sie Verantwortung. Was, wenn Cathy zur Zeit des Einbruchs in der Wohnung gewesen wäre? Bei diesem Gedanken wurde Christie kalt ums Herz, und dennoch schmerzte sie das Wissen, dass sie Leute zurückließ, die sie brauchten.
    Sie hatte schon eine neue Praxis gefunden. Diesmal auf dem Land. Ein ruhiger, sicherer Ort, an dem Cathy in der schönen Umgebung aufwachsen konnte, die jedem Kind zustehen sollte.
    Seltsamerweise und trotz aller Unterschiede zwischen ihnen war es Saul, der sie am besten zu verstehen schien. Er begriff, dass sie zwischen dem Wunsch, den Bedürftigsten zu helfen, und dem Drang, ihr Kind zu beschützen, hin- und hergerissen war.
    „Du tust schon das Richtige“, hatte er ihr versichert und mit einem Schmunzeln hinzugefügt: „Kopf hoch. Sicher gibt es auch im entlegensten Cheshire Gutes zu tun. Wie wär’s, wenn du ein Heim für vernachlässigte Traktoren gründest?“
    Er brachte sie zum Lachen, und das war etwas, das sie immer gemeinsam gehabt hatten: ihren Sinn für Humor.
    Christie bemerkte, dass das Flugzeug zum Landeanflug ansetzte. Es sah ihr nicht ähnlich, der Vergangenheit nachzuhängen, und sie hatte schon bald entdeckt, dass es Armut und Verbitterung nicht nur in der Stadt gab. Man musste sich nur ansehen, wie oft Carey’s dieSicherheitsbestimmungen durchbrachen und wie sie die Arbeiterschaft erpressten, die niedrigen Löhne hinzunehmen. Irgendwie hatte Gregory James es mit seinem Einfluss und seiner Position geschafft, dass Christies Versuche, eine Untersuchung der häufigen Hauterkrankungen unter Carey’s Arbeitern zu erreichen, fehlschlugen.
    Sie runzelte die Stirn, als sie zu ihrem Handgepäck griff. In den letzten beiden Jahren hatte sie den Glauben an die großen Chemiekonzerne verloren. Sie überredeten die Ärzte dazu, ihre Produkte zu verschreiben, und manchmal richteten die Medikamente mehr Schaden an, als dass sie nutzten.
    Die Konzerne wurden in ihren Interessen von der Regierung unterstützt, und sie als Ärztin glaubte nicht, dass das auch nur das Geringste mit Sorge um das Wohl der Menschen zu tun hatte. „Erst das Geld, dann der Patient“, hieß die Rede, die sie vor einer kleinen Gruppe von Ärzten auf der Konferenz halten würde. Es würden nur die paar Mediziner zuhören, die ihre Anschauungen teilten. Mit etwas Glück gelangte zumindest der Titel in die

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