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Spiel um Sieg und Liebe

Spiel um Sieg und Liebe

Titel: Spiel um Sieg und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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schuldig gefühlt«, hörte er sie leise sagen. »Als Jess mir das Foto von deinem Neffen zeigte, hatte ich für einen Augenblick das Gefühl, ich sähe unser Kind vor mir. Es hätte bestimmt auch deine Haare und deine Augen geerbt.«
    »Meine was?« Für einen Moment schien alles in Tad durcheinander zu sein. Hatte er sie richtig verstanden? Nein, das konnte doch gar nicht sein. »Meine was?«, wiederholte er noch einmal, und dann griff er nach Amys Oberarmen. Er fasste so fest zu, dass sie leise aufschrie. Er schüttelte sie, und seine Augen waren kalt und starr. »Es war mein Baby?«
    Sie öffnete den Mund, aber sie konnte nicht sprechen. Widerstandslos ließ Amy es sich gefallen, dass er sie immer noch schüttelte und ihr wehtat. Aber er hat es doch gewusst, dachte sie immer wieder. Und dann plötzlich kannte sie den Grund. Tad hatte angenommen, es wäre das Kind von Eric gewesen. Nicht seins!
    »Antworte mir!« Seine Finger drangen tief in ihr Fleisch ein, aber über ihre Lippen kam kein Laut der Klage. »War es mein Baby?«
    Amy nickte nur.
    Im ersten Augenblick wollte er sie schlagen. Eine Hand hatte er bereits erhoben, und ein Blick in ihre Augen zeigte ihm, dass Amy genau wusste, was er tun wollte. Er ließ die Hand sinken, griff dann wieder nach ihrem Arm und warf sie rückwärts aufs Bett.
    Sie lag ganz still. Tad stand vor dem Bett, den Rücken ihr zugewandt.
    »Ich kann es nicht glauben«, hörte sie ihn murmeln. »Du warst schwanger mit meinem Kind und hast trotzdem diesen Kerl geheiratet.« Mit einer eckigen Bewegung drehte er sich herum und starrte sie an. »Hat er gesagt, dass du es abtreiben sollst? Oder hast du es von dir aus getan, damit du die Rolle der Lady auch perfekt spielen konntest?«
    Amy war sich nicht bewusst, dass sie am ganzen Körper zitterte. Die Augen starr auf Tad gerichtet, verkrampften sich ihre Finger im Bettlaken. »Ich wusste es nicht«, sagte sie leise, ohne überhaupt alles verstanden zu haben, was er sagte. »Ich wusste nicht, dass ich schwanger war, als ich ihn heiratete.«
    »Du hattest kein Recht, das vor mir geheim zu halten«, schrie Tad sie an, griff nach ihr und riss sie hoch, bis sie auf dem Bett vor ihm kniete. »Du hattest kein Recht, eine solche Entscheidung zu treffen. Es war auch mein Kind.«
    »Tad …«
    »Halt den Mund, verdammt noch mal!« Wieder warf er sie zurück in die Kissen und ging dann zur Tür. Er durfte nicht länger mit ihr zusammen in einem Zimmer bleiben. Er wusste, dass es nicht mehr lange dauern könnte, bis er völlig die Kontrolle über sich verlor.
    »Wir haben uns nichts mehr zu sagen. Ich will dich nicht mehr wiedersehen.«
    Ohne sich noch einmal nach ihr umzudrehen, verließ er wutentbrannt das Zimmer. Die Tür flog mit einem solchen Knall zu, dass Amy erschrocken zusammenzuckte und vor Schreck aufschrie.

11. K APITEL
    Im Viertelfinale verlor Tad nicht einen Satz. Die Zuschauer und die Reporter waren überzeugt, dass er niemals zuvor besser gespielt hatte. Nur er selbst wusste, dass es im Grunde nichts mit Tennisspielen zu tun hatte, was er tat. Er kämpfte mit dem Schläger gegen Ball und Gegner, als befände er sich im Krieg und es ginge um sein Leben.
    Sein Gesicht war wie eine böse Maske. Seine Augen waren so dunkel, dass sie beinahe schwarz wirkten, und seine Lippen waren zu einem Strich zusammengepresst. Mit jedem Schlag versuchte er etwas von der Spannung abzubauen, die sich seit der letzten Nacht in ihm aufgestaut hatte. Seine Schläge waren brutal, und jedes Mal, wenn er den Ball mit voller Wucht traf, stieß er einen Laut aus, der sich wie ein Keuchen anhörte.
    Sein Gegenspieler an diesem Tag konnte einem leid tun. Im Gegensatz zu Tad war er froh, als das Match klar und eindeutig entschieden war. Tad dagegen hätte lieber noch weitergespielt. Er spürte, dass ihm diese drei klar gewonnenen Sätze immer noch nicht die Aggressionen genommen hatten.
    »Ada, ich sage dir, noch nie habe ich ihn besser spielen sehen.« Martin Derick platzte fast vor Stolz, als sein Schützling den Platz verließ. »Hast du gesehen, wie er diesen Italiener in Grund und Boden gespielt hat?«
    »Ja.«
    »Noch zwei Spiele! Zwei Spiele noch, Ada, und dann hat er den Grand Slam.« Martin hatte nach Adas Händen gegriffen und hielt sie jetzt zwischen seinen. »Nichts kann ihn mehr aufhalten. Glaub mir, nichts mehr!«
    In ihrer ruhigen, bedachten Art schaute Tads Mutter hinunter auf den Platz. Sie konnte Martins Begeisterung nicht teilen, denn sie hatte

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