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Spiel um Sieg und Liebe

Spiel um Sieg und Liebe

Titel: Spiel um Sieg und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dass sie auf mich nicht hören wird.«
    »Hör auf, mich zu drängen«, entgegnete Tad und zog sich weiter an. Diesmal wartete Chuck ruhig ab. Es war ihm klar geworden, dass nicht nur Wut hinter Tads Benehmen steckte. Da war mehr – Verzweiflung, Unsicherheit. Schon einmal hatte er den Freund ähnlich erlebt – damals, vor drei Jahren. Und er war sicher, dass auch diesmal wieder Amy der Grund war.
    »Okay, willst du darüber reden?«, bot er an.
    »Nein.« Tad ballte die Fäuste und atmete tief durch. »Nein. Geh du nach draußen und … und behalte sie im Auge, ja?«
    Amy kämpfte, aber sie spürte ganz genau, dass sie nicht gewinnen konnte. Es hatte sie alle Kraft gekostet, die noch in ihr steckte, um den ersten Satz bis zum Tiebreak zu bringen.
    Ihre Gegnerin merkte sehr schnell, dass sie heute leichtes Spiel mit Amy Wolfe haben würde, und sie nutzte ihre Chance gnadenlos aus. Amys Spiel war immer noch sehr präzise, aber es steckte keine Kraft mehr dahinter, und darum war es leicht für die Kingston, sie auszuspielen.
    Tad hatte lange mit sich gekämpft, aber schließlich konnte er nicht anders. Er ging zum Ende des Tunnels, der von den Kabinen aufs Spielfeld führte, und warf einen Blick auf den Platz.
    Er sah sofort, dass Chuck nicht übertrieben hatte. Amys Gesicht war blass, ihre Bewegungen wirkten verkrampft, und an ihren Füßen schienen Bleigewichte zu hängen. Keine Spur mehr von ihrer sonstigen Schnelligkeit.
    Sie hatte es mit einem letzten Aufbäumen geschafft, den zweiten Satz nicht kampflos zu verlieren. Es stand drei zu drei. Aber Amy machte sich keine Illusionen. Ihre Kraft reichte einfach nicht aus, die Gegnerin in Schach zu halten und für sich Vorteile herauszuspielen.
    Sie machte sich bereit zum Aufschlag. Wenn sie ihr Aufschlagspiel durchbringen konnte, hatte sie noch eine Chance. Sollte die Kingston es ihr jedoch abnehmen, dann war das Match so gut wie verloren.
    Konzentrier dich, befahl sie sich, während sie den Ball einige Male auftippen ließ und dann den Schläger hob. Tads böse Worte gingen ihr immer noch im Kopf herum, und während sie den Ball hochwarf, glaubte sie sein wütendes Gesicht vor sich zu sehen.
    »Fehler.«
    Amy schloss die Augen. Wo war ihre viel gerühmte Selbstbeherrschung? Jetzt, wo sie sie so dringend brauchte, drohte sie die Kontrolle über sich zu verlieren. Plötzlich hörte sie wieder die Zurufe des Publikums, die sie anfeuern und ihr neuen Mut geben sollten. Sie riss den Schläger hoch und legte den Rest Energie, der ihr noch verblieben war, in diesen Aufschlag. Ein Ass! Das Publikum jubelte. Noch war sie nicht geschlagen.
    Der nächste Aufschlag war schwach. Stacie Kingston hatte keine Mühe, heranzukommen. Offenbar suchte sie jetzt die Entscheidung. Sie drosch die Bälle zurück, jagte Amy über den Platz und versuchte, die Schwäche ihrer Gegnerin auszunutzen.
    Amy reagierte nur noch automatisch. Die ersten Bälle konnte sie noch erlaufen. In ihrem Kopf drehte sich alles, der Platz verschwamm vor ihren Augen, und als sie versuchte, nach einem Ball zu hechten, brach sie plötzlich zusammen. Sie fiel auf die Knie, der Schläger flog weg, und dann lag sie wie ein Häufchen Elend zusammengekrümmt auf dem Platz.
    Jemand fasste unter ihre Arme und zog sie behutsam hoch. Beinahe willenlos ließ sie sich zu ihrem Platz führen. »Komm, Amy«, hörte sie Chucks besorgte Stimme. Er nahm ein Handtuch und wischte über ihr schweißnasses Gesicht. »Du kannst nicht weiterspielen, Amy«, redete er leise auf sie ein. »Ich bring dich in die Kabine.«
    »Nein.« Mit ungeahnter Kraft schob sie seine Hand beiseite. »Nein, ich gebe niemals auf.« Sie nahm das Handtuch und warf es auf den Boden. »Ich spiele das Match zu Ende.«
    Hilflos musste Chuck mit ansehen, wie sie zurück auf den Platz ging, um das Spiel dann endgültig zu verlieren.
    Amy schlief beinahe vierundzwanzig Stunden durch. In ihrem Zimmer angekommen, ließ sie sich nur noch auf das Bett fallen. Der Verlust des Spiels und damit auch des Titels als Grand-Slam-Siegerin bedeutete ihr wenig. Wenigstens hatte sie nicht aufgegeben, ihr Stolz war ungebrochen. Selbst den Reportern hatte sie nach dem Match noch Rede und Antwort gestanden, und sie hatte sich selbst gewundert, wie ruhig und besonnen ihre Erklärung für die Niederlage geklungen hatte.
    Irgendwie hatte Amy es dann noch geschafft, sich bis auf die Unterwäsche auszuziehen. Dann hatte sie sich quer auf das breite Bett fallen lassen, das sie so oft mit Tad

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