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Spiel ums Glueck

Titel: Spiel ums Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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ihre Haare zu bändigen, um sie unter der Schute verstecken zu können. „Es ist hoffnungslos mit Ihnen, Richard“, flüsterte sie, insgeheim wütend über sich, dass sie so verantwortungslos gehandelt hatte. Mit zitternden Händen kämpfte sie mit den Verschlüssen ihrer Redingote. „Es ist absolut hoffnungslos - mit uns beiden! Wir waren übereingekommen, dass wir uns nicht mehr küssen, und sehen Sie, was geschehen ist! “
    Er griff nach seinem Hut und setzte ihn ebenfalls auf. „Ein paar Minuten länger, und wir hätten den Leuten noch mehr zu sehen und zu klatschen gegeben. “
    „Oh, der Teufel soll dich holen, Richard“, schimpfte Cassia, während sie mit den Verschlüssen rang. „Das ist überhaupt nicht komisch!“
    „Das habe ich nie behauptet.“ Seufzend schob er das Rouleau hoch, und just in diesem Augenblick kam der Vierspänner zum Stehen. Der Kutscher sprang vom Kutschbock und öffnete die Tür.
    Sie hatten an einer gut besuchten Umspannstelle im Zentrum eines kleinen Dorfes angehalten. Auf dem Hof tummelten sich Reisende, Stallknechte, welche die Pferde versorgten, und Dorfbewohner. Der Wirt höchstpersönlich eilte auf die Ankömmlinge zu, während er sich die Hände an seiner grünen Schürze abwischte, um sie zu begrüßen. Wären sie auch nur einen Augenblick zu spät zur Besinnung gekommen, hätten sie ein ebenso zahlreiches Publikum gehabt, wie man es im „Drury Lane“ oder in jedem anderen Theater vorfinden konnte.
    Richard streckte die Hand vor, um ihr beim Aussteigen zu helfen. „Es wird nicht gehen, Cassia. Das haben wir uns gerade bewiesen. Ich sollte Sie nach London zurückbringen, bevor wie einander ins Unglück stürzen. “
    Den Blick geradeaus gerichtet, ignorierte sie die Geste und kletterte ohne seine Unterstützung aus der Kutsche.
    „Verdammt noch einmal, Cassia, nehmen Sie sich zusammen!“ Brüsk ergriff er ihren Ellbogen und lächelte dem breit grinsenden Wirt entgegen, der sie fast erreicht hatte und im Gehen eine Verbeugung andeutete. „Wir können nicht nach
    Greenwood fahren. Ich trete von meinen Ansprüchen auf Ihre Dienste zurück. “
    „Oh, nein, das werden Sie nicht tun“, zischte Cassia leise, während auch sie dem Wirt so freundlich, wie es ihr möglich war, zulächelte. „Ich beabsichtige meinen Teil dieser verflixten Abmachung zu erfüllen, und zwar hübsch ordentlich und gewissenhaft. Wenn Sie sich aus der Affäre ziehen, ist ,Penny House gezwungen, Ihnen stattdessen das Geld auszuzahlen - und den Spieleinsatz Ihres Kontrahenten Lord Ralcyn müssten wir ganz nebenbei ebenfalls zurückerstatten. Dazu sind wir nicht in der Lage. Es bleibt also dabei.“ „Guten Tag, Mr Blackley. Wie schön, dass Sie uns wieder einmal beehren. Darf ich der Dame eine Tasse Tee anbieten, Sir?“ Der Wirt strahlte Cassia an. „Meine Frau hat gerade eben eine Kanne vorzüglichen chinesischen Schwarzen aufgebrüht.“
    „Nein danke“, beeilte Cassia sich zu versichern. „Mr Blackley und ich möchten uns lediglich ein wenig die Beine vertreten. Ist es nicht so, Mr Blackley?“
    „Hier entlang, Miss Penny“, erwiderte Richard mit zusammengebissenen Zähnen und dirigierte seine Begleiterin an den Ställen vorbei in den dahinterliegenden Kräutergarten. „Was zum Teufel haben Sie vor?“
    Cassia warf einen Blick über ihre Schulter und sah, dass der Wirt schmunzelnd den Kopf schüttelte. Offensichtlich nahm er an, dass sie zwei Verliebte wären, die sich neckten und zankten, um sich anschließend wieder glückselig versöhnen zu können. Zu ihrem Verdruss musste Cassia sich eingestehen, dass der gute Mann mit seiner Vermutung nicht ganz falschlag.
    „Ich fahre nicht nach London zurück, Richard. Ich werde Ihr Haus einrichten, genau so, wie Sie es sich gewünscht haben, und ich werde diesen Auftrag erfüllen, ohne Sie je wieder zu küssen!“
    Er schüttelte den Kopf, war er doch mindestens ebenso entschlossen wie sie. „Und ich sage, das wird nicht funktio-nieren. Sie sind eine anziehende Frau, Cassia - zu anziehend. Ich habe zu hart arbeiten müssen, um so weit im Leben zu kommen. Ich werde mir Ihretwegen nicht die Zukunft ruinieren.“
    Als Cassia die Bedeutung seiner Worte aufging, schnappte sie nach Luft. „Sie reden von Lady Anne. Sie wollen nicht, dass ich Sie in einen Skandal verwickele und ihre Familie sich von Ihnen zurückzieht. All dieser Unsinn ... dieser Unsinn, dass Sie sich etwas aus mir machen, weil ich Ihnen zu Hilfe kam, war nur so dahergesagt,

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