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Spielen: Roman (German Edition)

Spielen: Roman (German Edition)

Titel: Spielen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Ove Knausgård
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die Sache erledigt, von nun an drehte sich alles um Bücher. Jeden Mittwoch stieg ich die Treppe vor der Bücherei in Arendal mit einer Tragetasche voller Bücher in jeder Hand herunter, ging zusammen mit Mutter und Yngve, die sich auch etliche Bücher ausgeliehen hatten, zum Auto, fuhr nach Hause, legte mich aufs Bett, las praktisch jeden Abend, den ganzen Samstag und den ganzen Sonntag, nur unterbrochen von kürzeren oder längeren Abstechern nach draußen, je nachdem, was dort vorging, und als die Woche verstrichen war, mussten die Taschen mit den ausgelesenen Büchern in die Bücherei gebracht und zwei neue geholt werden. Ich las alle Buchreihen, die sie dort hatten, und am liebsten mochte ich Pocomoto, den kleinen Jungen, der im Wilden Westen aufwuchs, aber auch Jan und natürlich die Hardy Boys und die Bobbsey-Zwillinge und Nancy Drew, die Fünf-Freunde-Reihe mochte ich, und durch eine Reihe mit Büchern über historische Persönlichkeiten pflügte ich mich auch, las über Henry Ford und Thomas Alva Edison, Benjamin Franklin und Franklin D. Roosevelt, Winston Churchill, John F. Kennedy, Livingstone und Louis Armstrong, wobei mir beim Lesen der letzten Seiten stets Tränen in den Augen standen, denn sie starben natürlich alle. Ich las die Wir-waren-dort-Reihe über alle bekannten und unbekannten Expeditionen dieser Welt, ich las Bücher über Segelschiffe und Raumfahrt, und Yngve brachte mich dazu, Bücher von Erich von Däniken zu lesen, der die These vertrat, dass alle großen Zivilisationen als Folge von Begegnungen mit außerirdischen Geschöpfen entstanden waren, sowie Bücher über das Apollo-Projekt, angefangen bei der Vergangenheit der Astronauten als Testpiloten und ihren Versuchen, neue Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen. Ich las auch alle alten Gyldendals Gute Jungenbücher meines Vaters, von denen Im Kanu durchs Gebirge wohl den größten Eindruck hinterließ, in dem ein Vater mit zwei Jungen zu einem Zeltausflug aufbrach und sie einen Riesenalk sahen, den alle für ausgestorben gehalten hatten. Des Weiteren las ich ein Buch über einen Jungen, der in England in der Zeit zwischen den Kriegen an Bord eines Zeppelins gehen durfte, ich las Jules-Vernes-Bücher, von denen mir Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer und Reise um die Erde in 80 Tagen am besten gefielen, aber auch eines mit dem Titel Ein Lotterie-Los , in dem es um eine arme Familie in der Provinz Telemark ging, die bei einer großen Lotterie gewann. Ich las den Graf von Monte Christo und Die drei Musketiere , Zwanzig Jahre danach und Die schwarze Tulpe . Ich las Der kleine Lord , ich las Oliver Twist und David Copperfield , ich las Heimatlos und Die Schatzinsel und Percival Keene von Marryat, das ich liebte und immer wieder las, weil ich es geschenkt bekommen und nicht nur ausgeliehen hatte. Ich las Die Meuterei auf der Bounty , Jack Londons Bücher und Romane über Beduinensöhne und Schildkrötenfänger, blinde Passagiere und Rennfahrer, ich las eine Buchreihe über einen schwedischen Jungen, der als Trommler im amerikanischen Bürgerkrieg diente, ich las Bücher über Jungen, die Fußball spielten, und begleitete sie von Spielzeit zu Spielzeit, und ich las die stärker problemorientierten Bücher, die Yngve aus der Schule mitbrachte und in denen es um Jugendliche ging, die schwanger wurden und ein Kind bekamen oder auf die schiefe Bahn gerieten und anfingen, Drogen zu nehmen, für mich spielte es im Grunde keine Rolle, ich las alles, wirklich alles. Auf dem jährlich stattfindenden Flohmarkt in Hove fand ich eine ganze Reihe von Rocambole-Büchern, die ich kaufte und verschlang. Eine Reihe über ein Mädchen namens Ida las ich, obwohl sie aus mindestens vierzehn Einzeltiteln bestand. Ich verschlang alle alten Ausgaben von Vaters Detektivmagazin und kaufte die Bücher über den Osloer Detektiv Knut Gribb, wenn ich genügend Geld zusammenhatte. Ich las über Christoph Kolumbus und Magellan, über Vasco da Gama und über Amundsen und Nansen. Ich las Tausendundeine Nacht und die norwegischen Volksmärchen, die ich zusammen mit Yngve von Großmutter und Großvater zu Weihnachten bekommen hatte. Ich las über König Artus und die Ritter der Tafelrunde. Ich las von Robin Hood, Little-John und Marian, ich las über Peter Pan und arme Jungen, die das Leben mit den Söhnen reicher Leute tauschten. Ich las über Jungen, die im Krieg in Dänemark an Sabotageakten beteiligt gewesen waren, und über Jungen, die jemanden aus einer Lawine retteten. Ich

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