Spielregeln im Job durchschauen
Verhältnis und die fachliche Zusammenarbeit verbessern sich, sodass es oft scheint, als ob das Gegenüber nur darauf gewartet hätte, dass die Frau eine mögliche Verbündete sein kann.
Vielen Frauen fällt das anfangs richtig schwer, sie müssen sich überwinden, auf ihr Gegenüber zuzugehen. Vielleicht steckt hier noch ein Teil des unbewussten biologischen Erbes, dass Frauen erwarten, dass der Mann auf sie zukommt und um sie wirbt. Hier verbirgt sich jedenfalls ein großes Potenzial, das Frauen nutzen können, ohne sich anzubiedern. Und es lohnt sich, couragiert zu sein.
Kim Reinhardt, inzwischen als Unternehmensberaterin und Coach selbstständig, hat die Flucht nach vorn ergriffen und immer versucht, Feinde zu Freunden zu machen. Sie ging extra in bestimmte Arbeitsgruppen, damit die Männer merken konnten, was sie kann. Sie ließ sich nicht abschrecken, wenn bei Veranstaltungen Männer mit verschränkten Armen in ihrer Nähe standen – und hat sich dann mit einem Glas Bier dazugestellt: »Ich bin ein Mensch, der schnell Kontakt findet, ich habe eine offene Art«, sagt sie. Abends beim Essen setzte sie sich extra an den Tisch mit den Personen, die ihr noch zögerlich gegenüberstanden. Eine Strategie, die aufging und ihr eine Reihe guter Kontakte bescherte.
Forschen Sie nach Verbündeten
Während Männer eine Art inneres Radar dafür zu besitzen scheinen, wer für sie wichtig sein könnte, müssen sich Frauen darüber bewusst Gedanken machen. Stellen Sie sich folgende Fragen:
Wer sind die für Sie und Ihre Arbeit wichtigen Personen?
Wer sind die Meinungsbildner?
Schreiben Sie die Namen und die Funktionen der Personen in einer Liste auf oder erstellen Sie eine Überblicksskizze. Zeichnen hat den Vorteil, dass Ihnen durch die räumliche Perspektive dabei vielleicht noch Menschen oder bestimmte Positionen einfallen, die Sie sonst eher übersehen.
Zu wem haben Sie schon guten Kontakt?
Zu wem wollen Sie den Kontakt noch verbessern?
Zu wem möchten Sie ganz neu Kontakt aufnehmen? Welche Kontaktmöglichkeiten/Gesprächsgründe gibt es?
Was würden Sie einer Kollegin in einer ähnlichen Situation empfehlen, wie könnte sie vorgehen?
Bis wann wollen Sie die Beziehung verbessert haben?
Woran erkennen Sie, dass Sie ein Ziel erreicht haben?
Verschiedene Typen von Verbündeten
Behalten Sie strategische Dinge im Auge und halten Sie Ausschau nach Männern, die bereit sind, mit Ihnen zu kooperieren. Überlegen Sie auch, welche Art von Verbündeten für Sie infrage kommt:
Die »Vaterfigur«
Besonders eignen sich erfahrene Männer, die bereits Karriere gemacht haben und keinen so starken Konkurrenzdruck mehr verspüren, sondern sich eine Mentorenrolle leisten können. Ein väterlicher Mentor kann für eine Frau ein guter Verbündeter sein. Seine eigene Karriere ist bereits gefestigt und als »Vaterfigur« wird er seine »Tochter« schützen und fördern. Aber er wird ihr nicht zu einer besseren Position als der eigenen verhelfen. Deshalb sollten sich Frauen zu gegebener Zeit geschickt und ohne Affront lösen und sich eine neue Position suchen – mit einem Appell an die väterliche Unterstützung und unter Zuhilfenahme seiner guten Beziehungen zu anderen Old Boys. Wenn Sie nicht wissen, wie Sie Ihren väterlichen Mentor für Ihre Entwicklungspläne in eigener Sache ins Boot bekommen, hilft ein Coaching.
Kollegen
Kollegen, mit denen man Gedanken, Ideen und Pläne auf informeller Ebene austauscht, können natürlich Verbündete sein. Mit ihnen lässt sich gut darüber diskutieren, für wen bei neuen Themen wo die Vorteile liegen. Aber man sollte darauf achten, dass die Kollegen, die man als Verbündete sucht, nicht in direkter Konkurrenz zu einem stehen. Und man sollte nicht zu vertraulich, zu persönlich werden. Personalexperte Friederichs gibt zu bedenken, dass es Frauen gibt, die von der Beziehungspflege so begeistert sind, dass es zu reinem Entertainment wird. Etwas, das Männer irritiere, so Friederichs. Schließlich wolle man sich auf einem professionellen Level begegnen und sich nicht wie auf einer Party fühlen.
Frauen
Es lohnt sich sehr, auch unter Frauen persönliche Verbündete zu suchen. Gerade bei Frauen, die in Netzwerken organisiert sind, ist die Bereitschaft groß, sich gegenseitig zu unterstützen und sich persönlich auszutauschen. Jana Meissner, Führungskraft im Vertrieb eines Automobilkonzerns, trifft sich häufig mit Frauen zum Mittagessen, die sie von der gemeinsamen Arbeit beim internen
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