Spielregeln im Job durchschauen
Verbündeten, weil sie in den Prozess einbezogen sind und mit ihrer Arbeit gewürdigt werden. Früher wäre diese Vorgehensweise undenkbar gewesen, aber Susanne Freilinger hat die Spielregeln geändert und damit Erfolg.
Projekte/Workshops/Tagungen
Telekommunikationsprofi Katja Mohrhusen setzt auf persönliche Kontakte und nimmt an möglichst vielen übergreifenden Projekten und Workshops teil, etwa zu »Work-Life-Balance« oder »Strategieplanung«. Dort trifft sie nicht nur Kollegen aus der Personalabteilung, sondern auch Mitarbeiter aus den Bereichen Sales oder Entwicklung. Diese Workshops dauern oft einen ganzen Tag, da geht man natürlich auch gemeinsam zum Mittagessen und steht bei der Kaffeepause zusammen. Katja Mohrhusen nimmt lieber mehr als weniger solcher Termine wahr, weil es ihr Spaß macht – und aus strategischen Gründen.
Wer meint, für solche Veranstaltungen und zusätzliche Termine keine Zeit zu haben, sollte die eigene Definition von qualitativ hochwertiger Arbeit überprüfen. Viele Frauen übersehen, dass es nicht nur darum geht, Menschen persönlich kennenzulernen, um im Fall des Falles jemand zu kennen, der einem wieder einen Job vermitteln könnte. Nein, es geht auch um die Fülle von Informationen, Einschätzungen der Lage durch andere, Klatsch und Tratsch – wer verlässt das Unternehmen, wer kommt –, lauter Dinge, die sowohl für die strategische Ausrichtung der eigenen Position als auch als Hintergrundwissen wichtig sind. Frauen unterschätzen oft die Sach- und Informationsebene und wie wertvoll diese Art von Informationen ist, die sie vor allem über solch persönliche Kontakte erhalten.
Sich als »Neue« vorstellen
Vertriebsmanagerin Jana Meissner baut vor allem dann gezielt Kontakte zu potenziellen Verbündeten auf, wenn sie eine neue Aufgabe übernimmt. Sie überlegt sich, wer Kompetenz- und Entscheidungsträger ist, und bittet um einen Termin: »Sie sind so kompetent in diesem Thema, darüber würde ich mich gern mit Ihnen unterhalten.« Diese Bitte ist ihr noch nie abgeschlagen worden. Kein Wunder: Wer ist nicht geschmeichelt, wenn jemand ihn als kompetent ansieht? Das ist eine gute Basis für weitere persönliche Kontakte. Und außerdem profitiert man natürlich auch inhaltlich vom Wissen der anderen Person.
»Bin sowieso in Ihrer Stadt«
Wenn Sie in einem Unternehmen mit mehreren, womöglich auch internationalen Standorten arbeiten, nutzen Sie jede Gelegenheit, Verbündete vor Ort kennenzulernen. Machen Sie dafür Eventmarketing in eigener Sache: Vielleicht haben Sie bei einer Geschäftsreise noch etwas Zeit zwischen zwei Terminen oder Sie nehmen einen Flieger oder Zug früher und treffen sich zum Frühstück oder bleiben gegen Abend etwas länger. Oder Sie nutzen den privaten Städtetrip dazu, schon Freitagmittag anzureisen und noch einen Termin für Freitagnachmittag zu vereinbaren. Auf diese Weise haben Sie gute Chancen, auch Termine mit Menschen zu erhalten, die sonst sehr restriktiv mit ihrer Zeit umgehen. Der Grund: Das Angebot zum Treffen hat einmaligen Eventcharakter. Ihr Gesprächspartner weiß: Ist die Gelegenheit erst einmal verpasst, ist nicht klar, wann Sie wieder einmal »zufällig« in der Stadt zu Besuch sind.
Der Klassiker: Kaffee oder Mittagessen
Verabreden Sie sich auf einen Kaffee oder zum Mittagessen. Ganz unverbindlich, Sie können es wiederholen, wenn es Ihnen beiden gut gefallen hat, oder Sie lassen es ohne Gesichtsverlust bei der einmaligen Verabredung. Immerhin können Sie sich dann versichern, wie gut es doch ist, dass Sie sich einmal persönlich kennengelernt haben. Und dass Männer eine neutrale Verabredung zum Mittagessen als Date missverstehen, obwohl es im Vorfeld keinen Flirt gab, ist zumindest in Deutschland unwahrscheinlich. Meist merkt man ja im Vorfeld, ob jemand erotisch an einem interessiert ist. In solchen Fällen zwingt Sie ja niemand, sich gerade dann zum Mittagessen zu verabreden. Wenn ein entsprechender Lunchtermin unumgänglich erscheint, können Sie immer noch versuchen, die Runde mit ein paar Teamkollegen zu erweitern.
Um Rat fragen
Frauen sollten sich ihrer strategischen Jobrolle bewusst und nicht zu stolz sein, andere zu loben, wenn es einen Ansatzpunkt dafür gibt, und ihren Rat einzuholen. Nach dem Motto: »Sie haben so ein sensibles Gespür für Personalentscheidungen.« Wer so angesprochen wird, wird einem nicht nur in Personalfragen auf jeden Fall weiterhelfen. Schließlich macht erst das Spielen mit verschiedenen
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