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Spielzeugsoldaten

Spielzeugsoldaten

Titel: Spielzeugsoldaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Filipa Leemann
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Julis Ausrüstung zur Reparatur gelassen hatte. Wieder allein lassen? Da war dieser Gedanke wieder. Warum wieder? Sie hatte Juli nie allein gelassen. Sie konnte Juli nicht gehen lassen... Was wenn sie mit ging? Sie konnte... nein... es ging nicht... es musste... Sie hatte sie seit dem Vorfall am Morgen nicht gesehen... es waren bereits mehrere Stunden vergangen. Sie hatte sich nicht zurück getraut... hatte... oh, Gott! Was tue ich nur? Für einen Augenblick erschien es Raku das Beste , alles zu leugnen, sie würde Juli sagen, dass das mit dem Träumen nur ein Hirngespinst war . Im Grunde war es ja auch unwichtig. Die Gefühle blieben, sie waren unabhängig von den Träumen . S ie würden noch einige Tage zusammen haben . O hne diese Schwierigke iten. Und dan n würde sie Juli gehen lassen. Im Guten. Plötzlich hörte sie aufgeregte Stimmen hinter sich, fast im selben Moment stürzte ein Mönch an ihr vorbei und rempelte sie an. Mit einem Mal war das ganze Kloster in heller Aufregung.
    "In was! In was!" schrie ein Novize, der hinter den Mönchen herjagte, aufgeregt.
    Einen Arzt? Etwas musste vorgefallen sein. Keiner der Mönche reagierte auf ihre Fragen und so rannte Raku ihnen hinterher. Das Mönchsgewand, das sie seit dem Morgen trug, behinderte sie. Immer wieder flatterten die dunklen Stoffbahnen zwischen ihre Beine. Schnell merkte sie in welche Richtung es g ing: Der königliche Trakt. Juli! Schockiert lief Raku schneller, sie überholte die Mönche und stürmte durch die halb geöffneten Türen. Sie schlug einen der schweren Holzflügel der Tür heftig beiseite u nd stolperte ins Zimmer.
    „ Ich habe sie schreien hören “, stammelte ein Mönch, der in der Ecke des Raumes stand und offensichtlich ganz außer sich, nicht wusste was z u tun war, "Raku mer em schen, ich wusste nicht wo du warst."
    Raku hörte nicht zu, sondern ging geradewegs zu Juli, die sich kreidebleich in das Abort übergab. Das Essen, schoss es Raku durch den Kopf. Sie hatten seit Tagen nicht richtig gegess en. E s konnte Juli einfach nicht bekommen sein. Vor allem, wenn man bedachte welche Mengen sie zu sich genommen hatte. Sie kniete sich neben sie, strich ihr über den Rücken.
    „ Juli, ich bin da. Ganz ruhig."
    Dann bemerkte sie, dass Juli weinte. Wegen des Essens weinen? Wegen der Umständen, die sich die Mönche nun bereiteten? Wegen des Chaos?
    „ Sag Chenti, ich träume! " stotterte Juli, bevor sie sich erneut übergab.
    Raku wollte aufstehen und zu Chenti gehen, den sie aus dem Augenwinkel bei dem Bett hatte stehen sehen. Doch Juli packte ihr Handgelenk, hielt es.
    „ Geh nicht! Bleib hier! "  Juli übergab sich ein weiteres Mal.
     
    ~*~
     
    Der Arzt war gegangen, ohne etwas zu finden. Chenti war gegangen, ohne dass Raku ihm hätte sagen können, was Juli ihr zugeflüstert hatte. Ruhe war ins Kloster zurückgekehrt. Juli lag auf dem Bett, schien zu schlafen oder wenigstens zu dösen, und Raku lief vor dem Bett auf und ab. Träumen? Juli träumte? Was sollte das für eine Nachricht für Chenti sein? Raku war nervös. U nruhig wälzte sie ihre Gedanken hin und her und wartete darauf, dass Juli bereit war zu sprechen. Was auch immer vorgefallen war, es erinnerte Raku entsetzlich an die Ereignisse bei den Nomaden.  Sutech, der Arzt, hatte nichts finden können. Juli schien bei beeindruckender Gesundheit zu sein. D as Essen war ihr bekommen. I hr Kreisla uf war stabil. T rotzdem hatte sie sich minutenlang übergeben. Einer der Mönche hatte gesagt, er wäre zu ihr gelaufen, als er sie hatte schreien hören. Warum sollte sie schreien? Was sie geschrieen hatte, hatte der Mönch nicht verstanden. Er sprach die Sprache Patronas nicht. Er war noch immer ganz erschüttert gewesen, als Raku sich mit ihm unterhielt. Er sagt e , es hätte sich schauderhaft angehört und er hätte noch nie etwas Vergleichbares gehört. Raku erinnerte sich an Julis Schreie, als sie sie nach stundenlangem Ritt durch das Grasland in einem Nomadenzelt fand.
    „ Gebt mir ihren Kopf!"
    Das waren ihre Worte gewesen. Und Raku erinnerte sich bei all ihrer Stärke nur ungern daran, welcher Horror aus ihrer verzerrten Stimme gesprochen hatte. Ob es das war was Juli geschrieen hatte?
    „ Versprich mir nie nach Patrona zurückzukehren!"
    Juli hatte die Augen geöffnet und für eine Weile Raku beobachtet, die rastlos vor ihrem Bett hin und her lief, bevor sie sprach. Raku blieb augenblicklich stehen.
    Sie blickte Juli fest in die Augen, suchte nach einem Hinweis auf

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