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Spinnenfalle

Titel: Spinnenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Schindler
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gezielt hierher zu uns gekommen?«
    Ich nickte. »Spricht so einiges dafür. Ich hab sie dabei überrascht, wie sie in unseren Fotoalben etwas suchte, wie sie Fotos verglichen hat …«
    »Davon hast du aber gar nichts gesagt.«
    Ich schnaubte. »Und wer hätte mir geglaubt? Sie hätte euch wieder irgendwas aufgetischt und ich wäre die Böse gewesen.«
    Er überlegte. »Schon möglich«, sagte er dann zögernd.

    »Ganz bestimmt«, sagte ich. »Also, ich krieg die Info gegen meinen Laptop. Aber den will ich natürlich nicht rausrücken, den brauch ich ja.«
    »Für deine Hitchcocks«, unterbrach er mich grinsend.
    »Für meine Hausaufgaben«, erklärte ich ganz cool. »Und ab und zu seh ich mir auch einen Film darauf an, ja.«
    Daniel blinzelte. »Ich hab momentan keinen hier, aber ich hab einen Kumpel, den könnte ich mal fragen.«
    Ich streckte erleichtert die Beine aus. »Das wäre klasse. Ich hab Zeit bis Samstagnachmittag. Wär toll, wenn du bis dahin irgendwas Brauchbares auftreiben könntest.«
    Daniel kratzte sich nachdenklich an der Nase. »Hm. Da schuldet mir aber auch noch wer einen Gefallen.«
    »Na, super.«
    Er lachte.
    »Notfalls tut’s auch ein iPod «, sagte ich.
    »Hm. Das wäre natürlich noch einfacher. Na, ich seh mal, was ich tun kann. Übrigens …«
    »Ja?«
    »Du hast mich ganz schön neugierig gemacht.«
    Ich seufzte. »Mir reicht’s schon, wenn du mich nicht mehr für eine eifersüchtige Zicke hältst.«
    »Hab ich nie getan!«, beteuerte er, aber er wurde ein bisschen rot dabei.
    »Nee, natürlich nicht«, sagte ich versöhnlich. »Also, Alter, du weißt doch: Misstrauisch und wachsam, so heißt die Parole!«
    »Was? Ach, das haben wir mal gesagt, oder? Na gut: Misstrauisch und wachsam!«
    Ich stand auf. »Dann hoffe ich auf gute Neuigkeiten! Du wirst schon was finden!«
    »Dein Wort in mein Ohr«, sagte er und drehte seinen Stuhl wieder zum PC um. »Mach die Tür leise zu, ja?«

    »Blödmann«, sagte ich und überlegte, was ich mit Türknallen bewirken würde. Aber ich wollte ihn nicht gegen mich aufbringen, ich hatte seine Hilfe verdammt nötig, wenn ich in dieses Dunkel endlich etwas Licht bringen wollte.
    Keine Ahnung, wozu Ljuba noch imstande war. Mittlerweile hatte ich Angst, dass sie sich noch mehr so originelle Sachen einfallen lassen könnte, und dann ginge es vielleicht nicht mehr nur mit einem verstauchten Knöchel ab …

32
    N ur noch eine Woche Schule!«, sang Laura am nächsten Tag. »Dann sind Sommerferien! Dann beginnt das wahre Leben!«
    »Und keine Fünf in Mathe«, jubelte Martha. »Und …«
    »Was und?« Ich musste lachen. »Und eine Eins in Moritz?«
    Martha wurde knallrot.
    »Das ist unfair!«, japste sie. »Moritz mit einem Schulfach zu vergleichen, ist total blöd!«
    »Ach ja?« Laura feixte. »Ich hab übrigens eine Neuigkeit für euch.«
    »Und die wäre?«, fragte Martha.
    »Unsere Familie fährt diesmal nicht allein an die Atlantikküste!«
    »Ach nee? Und wer kommt mit? Robert Pattinson?«
    »Fffft! Blödsinn! Ich steh nicht auf weiß geschminkte Kerls! Nein, ein alter Freund von meinem Vater will sich da mit ihm treffen. Und der hat …«
    »Eine Tochter?«, fragte ich ganz unschuldig.
    »Auch. Aber auch zwei Söhne.«
    »Lass raten! Vier und zwölf?«, fragte Martha.
    »Ach, ihr seid so was von gemein!«, jaulte Laura. »Ihr seid so was von eifersüchtig! Gebt’s zu, ihr habt Angst, dass ich den besten Typen erwische!«
    »Unmöglich!«, sagte ich, und Martha: »Geht gar nicht!«
    Dann lachten wir. Laura auch.

    Es war wieder alles gut, wir waren Freundinnen, keine erstellte mehr psychologische Gutachten über meine krankhaften Eifersuchtsanfälle, und ich hatte nicht das Bedürfnis, sie in die neuesten Entwicklungen einzuweihen. Ich wusste selber ja noch nichts Genaues, und außerdem musste ich erst mal abwarten, ob Dani erfolgreich sein würde.

    »Nach dem Mittagessen«, flüsterte er mir zu, während wir den Tisch deckten. »Bei mir oben.«
    »Na, das ist aber nett«, stellte meine Muter fest, als sie nach Hause kam. »Alex isst ja jetzt schon das vierte Mal in Folge mit uns! Das freut mich!«
    Ehrlich gesagt, mich auch, denn es gab Wiener Schnitzel mit Gurkensalat. Das hätte ich äußerst ungern verpasst.
    Kathi und Kris zankten sich um die letzte Portion Salat und waren verblüfft, als ich in die Küche ging, die Gurke holte und einfach noch ein paar Scheiben reinschnippelte.
    Ljuba war ungewohnt still, sie schien über etwas nachzudenken und

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