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Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Titel: Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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während meines Aufenthalts in der Ashland-Klinik mehr als einen psychotischen Elementar gesehen. Auf manche Leute hatte Magie diese Wirkung. Ihre Macht einzusetzen verschaffte ihnen einen größeren Rausch als Alkohol, einen besseren Kick als jede andere Droge, bis sie vollkommen davon abhängig waren. Aber Elementare waren so viel gefährlicher als gewöhnliche Junkies, weil immer noch all diese rohe Magie durch ihre Adern floss, wenn sie die Kontrolle verloren.
    »Nun, es ist keine Sonne, also ist es nicht Mab Monroes Symbol«, meinte Finn.
    Ich dachte an die Rune, die ich früher am heutigen Abend um Mabs Hals hatte baumeln sehen. Eine Sonne. Ein Rubin umgeben von goldfarbenen Wellen. Meiner Spinnenrune so ähnlich und doch so anders.
    »Ich weiß nicht«, murmelte ich. »Sie könnte trotzdem mit drinstecken. Gordon Giles hat für eine ihrer Firmen gearbeitet. Vielleicht hat Mab herausgefunden, dass er etwas getrieben hat, was sie nicht gutheißen konnte. Den Gerüchten zufolge hat sie den vorherigen Verwaltungschef, den Vater der James-Schwestern, umgebracht, weil er bei ihrer Übernahme der Firma zu viel Aufruhr gemacht hat.«
    »Und dann hat Mab was getan?«, spottete Finn. »Dich angeheuert, damit du das Problem beseitigst, nur um danach zu beschließen, jetzt auch dich loswerden zu wollen? Das ergibt keinen Sinn. Du hast es doch gerade selbst gesagt. Mab hatte noch nie Angst davor, sich die Hände schmutzig zu machen. Jeder weiß, dass sie vor drei Monaten diesen Bundesrichter getötet hat, weil er auch nur darüber nachgedacht hat, sie vor Gericht zu stellen. Wenn Mab nicht gefallen hätte, was Gordon Giles so trieb, hätte sie sich selbst um ihn gekümmert. Nicht dich als Sündenbock ausgesucht.«
    Finn hatte recht. Mab Monroe beherrschte diese Stadt. Sie machte sich keine Sorgen darum, erwischt zu werden. Sie hätte Gordon Giles vor allen Leuten in der Oper umgebracht und wäre dann über seiner Leiche stehen geblieben, um sich den Rauch von den Fingern zu pusten. Nein, Mab Monroe war nicht durch Hinterlist dorthin gekommen, wo sie jetzt war. Hinter dieser Sache steckte jemand anderes. Ebenfalls eine Frau. Aber eine, die nicht den Mut hatte, für die Folgen ihrer Handlungen geradezustehen. Feiges Miststück.
    »Wir können Mab nicht vollkommen ausschließen. Aber wahrscheinlich ist sie tatsächlich nicht diejenige, die im Hintergrund die Fäden zieht.«
    »Und was haben wir dann?«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Die meisten unserer Klienten werden von Sex, Geld oder Rache motiviert. Laut Fletchers Akte hatte Gordon Giles keine Ehefrau oder feste Freundin. Er zahlte lieber für seine sexuelle Befriedigung.«
    »Nutten?«
    Ich nickte. »Nutten. Jede Menge davon. Aber keine Nutte, die noch ganz bei Verstand ist, würde mir fünf Millionen dafür versprechen, dass ich Giles umbringe. Nur sehr wenige bekämen überhaupt genug Geld zusammen, um die Anzahlung zu leisten, ganz zu schweigen von der zweiten Rate. Damit fällt Sex als Motiv eigentlich aus. Fletcher hat gesagt, Giles hätte Geld gestohlen, also würde ich eher auf Haley James tippen.«
    »Seine Chefin bei Halo Industries?«
    Ich nickte wieder. »Vielleicht hat sie von der Veruntreuung erfahren und entschieden, Giles lieber umzubringen, als die Informationen öffentlich werden zu lassen. Es wäre nicht gut für ihre Firma, wenn herauskäme, dass sie von ihrem obersten Sesselfurzer beschissen wird.«
    »Vielleicht. Aber es sieht auch nicht gut für Halo Industries aus, wenn Giles auf irgendeine mysteriöse Art und Weise stirbt. Und Veruntreuung ist kein besonders schwerwiegendes Verbrechen. Wir brauchen mehr Informationen.« Finn sah noch einmal zu dem Steinzahn. »Eine Zahnrune … das könnte jeder Elementar sein. Stein, Luft, Feuer, Eis. Oder sogar jemand mit einem Talent für Metall oder Wasser oder irgendwas anderes. Es ist einfach nicht eindeutig genug.«
    Die meisten Elementare wählten Runen, die ihre Magie repräsentierten. So wie die Schneeflocke meiner Mutter für ihre Eismagie gestanden hatte oder Mab Monroes Sonne für ihre Feuerkraft. Ein Zahn hätte aus offensichtlichen Gründen besser zu einem Vampir gepasst. Finn hatte recht. Wir konnten einfach nicht sagen, zu welcher Art von Elementar dieses Symbol gehörte. Die Rune allein bedeutete gar nichts, genauso wenig wie Runen per se echte Macht hatten, wenn sie nicht mit Magie geschaffen waren oder aufgeladen wurden.
    Ich hätte die Zahnrune einfach als seltsamen Anhänger abgetan, wäre

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