Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Titel: Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
Vom Netzwerk:
und versuchte, ihm eine Frage zu stellen. Der Detective schaute mürrisch drein und öffnete den Mund zu einer Antwort, aber im nächsten Augenblick trat der Captain einfach vor Caine, sodass dieser nicht mehr zu sehen war.
    »Nettes Manöver«, meinte Finn anerkennend.
    »Jemand will nicht, dass Caine darüber redet, was wirklich passiert ist.«
    Finn schüttelte den Kopf. »In dieser Stadt kann Ehrlichkeit dich töten.«
    Die Reporter fingen wie eine Schar krächzender Krähen gleichzeitig zu schreien an. Sie brüllten Caine und dem anderen Beamten Fragen entgegen. Captain Stephenson hob die Hand, um Ruhe einkehren zu lassen.
    »Wir möchten der Frau, die Mr.   Giles umgebracht hat, eine Botschaft zukommen lassen. Wer auch immer Sie sind und wo auch immer Sie sich aufhalten, falls Sie dort draußen sind und uns zusehen … Eines ist sicher: Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um Sie zu finden.«
    Finn rammte mir den Ellbogen in die Seite. »Sieht aus, als hättest du einen Fan, Gin.«
    Der Captain sprach weiter. »Mr.   Giles war ein angesehener Geschäftsmann und ein anständiges Mitglied der Gemeinde. Mr.   Giles’ Arbeitgeber, Halo Industries, hat mich ermächtigt, eine Belohnung für Informationen auszusetzen, die zur Verhaftung seiner Mörderin führen.«
    Der Captain deutete nach links, und Alexis James trat vor. Irgendwann in der Nacht hatte sie ihr kleines schwarzes Cocktailkleid gegen einen strengen dunklen Hosenanzug getauscht. Die Perlen lagen immer noch um ihren Hals und ihr Handgelenk. Warum sollte sie auf der Pressekonferenz sprechen und nicht ihre Schwester Haley? Dann fiel es mir wieder ein: Alexis war Chefin der Marketing- und PR -Abteilung. Das Sprachrohr der Firma.
    Das Auftreten von Alexis James ließ die Reporter noch wilder schreien.
    »Alexis! Alexis! Welche Summe setzen Sie aus?«, kreischte eine Frau über den Lärm hinweg.
    Alexis schob ihre Lippen nah an das Mikrofon und senkte die Stimme: »Eine Million Dollar.«
    Finn und ich saßen in fassungslosem Schweigen da.
    Aber Alexis James war noch nicht fertig. Sie sprach darüber, was für ein toller Kerl Gordon Giles gewesen war und wie sehr sie hoffte, dass die Belohnung der Polizei dabei half, mich zu fangen – das bösartige Miststück, das ihn umgebracht hatte.
    Schließlich endete die Pressekonferenz, aber die Journalisten waren noch nicht bereit, ihre besten und einzigen Informanten des heutigen Abends einfach ziehen zu lassen. Sie versuchten, dem Captain und Donovan Caine noch ein paar Fragen zu stellen. Doch Stephenson winkte müde ab. Er und Caine verließen das Podium und verschwanden aus dem Blickfeld, zusammen mit Alexis Caine.
    »Eine Million Scheine? Verdammt«, sagte Finn.
    Das fasste es ziemlich gut zusammen.

11
    Es gab nichts mehr zu tun oder zu sagen. Zumindest heute Nacht nicht mehr. Finn schlurfte in das Gästezimmer, während ich unter die Dusche stieg, um mir das getrocknete Blut aus den Haaren zu waschen. Die eingesauten Klamotten der Vampir-Nutte landeten im Müll. Ich würde sie später zur Müllverbrennungsanlage im Keller bringen und in Flammen aufgehen lassen.
    Dank Jo-Jo und ihrer Heilmagie pulsierten meine Schultern und mein Arm nicht mehr, und die Stellen, an denen Brutus mich angeschossen und mit dem Messer erwischt hatte, schienen gut zu verheilen. Aber in meiner Brust brannte immer noch die kalte Wut darüber, Fletcher verloren zu haben. Darüber, was man ihm angetan hatte. Und die Entweihung des Pork Pit. Die sadistische Freude, die der Luftelementar an der Ermordung Fletchers und der Zerstörung des Restaurants gehabt hatte. Und wofür? Um mir einen Mord anzuhängen, den ich nicht einmal begangen hatte? Unsinnig. Die ganze Sache war vollkommen absurd.
    Ich konnte einfach nicht fassen, dass Fletcher weg war. Tot. Dass ich ihn nicht rechtzeitig erreicht hatte. Dass ich ihn nicht hatte retten können, so wie er mich vor so langer Zeit gerettet hatte.
    Meine aufgewühlten Gedanken wanderten zurück zu dem letzten Gespräch, das ich mit ihm geführt hatte. Erledige diesen Job, und du kannst dich zur Ruhe setzen . Seine mürrische Stimme hallte in meinem Kopf wider. Ich hatte seinen Vorschlag verspottet, gegrinst, die Vorstellung zur Seite gewischt, wie ich es nun seit einem halben Jahr tat, schon seit dem ersten Mal, als mir der alte Mann ans Herz gelegt hatte, mich aus dem Geschäft zurückzuziehen.
    Vielleicht – nur vielleicht – wäre Fletcher noch am Leben, wenn ich vor all dieser

Weitere Kostenlose Bücher