Spione, die die Welt bewegten
entschlüsselten
Dokumenten zufolge eine weitere Verschwörung gegen Königin Elisabeth I. und wurde dabei erneut vom Ausland unterstützt. Er
war von John Ballard, einem Mitglied der Jesuiten rekrutiert worden und erhielt auch von ihm Anweisungen. Außerdem hatten
sich sechs Höflinge aus der direkten Umgebung der englischen Königin Babington angeschlossen und zugestimmt, Elisabeth I.
bei einer günstigen Gelegenheit zu ermorden. Walsingham versuchte nun durch einen Trick die Namen der Höflinge zu erfahren:
Ein Schriftfälscher fügte in seinem Auftrag an einen Brief, den Maria Stuart an Babington geschickt hatte und der ihm vorlag,
einen einzelnen Satz hinzu. In dem abgeänderten Brief wurde Babington aufgefordert, die Höflinge endlich einmal näher vorzustellen.
Noch bevor eine Antwort auf den Brief eintraf, erfuhren andere Spione des englischen Geheimdienstes, dass Babington überraschend
ins Ausland reisen wollte, um dort mit einigen Botschaftern den Zeitpunkt für eine Invasion fremder Truppen in England näher
abzusprechen. Um Zeit zu gewinnen wurde bei der Ausgabe der Reisepapiere eine Verwechslung inszeniert. Babington erhielt zunächst
die falschen Papiere und wollte nun einen Beamten des zuständigen Ministeriums treffen, um sich zu beschweren. Sie vereinbarten
als Treffpunkt eine Gastwirtschaft, allerdings kam statt des Beamten ein getarnter Geheimdienstmann. Nach dem Essen sollte
Babington verhaftet werden, doch er wurde vorher misstrauisch. Er ließ zur Ablenkung seinen Mantel und Degen auf seinem Platz
liegen und teilte seinem Tischgenossen mit, er müsse nur kurz den Wirt sprechen. Rasch floh Babington und setzte sich ab.
Als die sechs Höflinge dadurch den Kontakt zu ihm verloren, tauchten sie ebenfalls sofort unter. Es dauerte über vier Wochen,
bis alle gefasst waren. Sie wurden anschließend hingerichtet. Nun lagen genügend Briefe und Dokumente als Beweis vor, um Maria
Stuart des Hochverrates zu überführen. Sie kam vor Gericht und wurde am 8. Februar 1587 hingerichtet.
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Sir Edward Stafford, der Doppelspion
Sir Edward Stafford war ein Verwandter von Königin Elisabeth I., was für seine Karriere sehr vorteilhaft war, denn er wurde
von ihr recht schnell zum englischen Botschafter in Paris ernannt. Dort baute er ein Spionagenetz auf. An Walsingham schickte
er regelmäßig Berichte über seine Beobachtungen, die dieser allerdings nicht würdigte. Eine Rückmeldung an Stafford war, er
sende viel zu viele Berichte nach London. Stafford wurde gegenüber dem englischen Geheimdienstchef misstrauisch und befürchtete,
dass dieser nicht alle seine Berichte an die Königin weiterleitete. Aber auch Walsingham traute Stafford nicht so recht und
ließ ihn in Paris beschatten. Bald wurde klar, dass sich Stafford mit Vertrauensleuten von Maria Stuart traf und ihm der nach
Paris geflohene Erzbischof von Glasgow gut bekannt war. Schließlich meldete der Spion Nicholas Berden nach London, dass Stafford
mit Spionen des Papstes in Verbindung stehe. Außerdem werde er erpresst und zeige Depeschen aus London auch unbefugten Personen.
Tatsächlich lebte Stafford über seine Verhältnisse und benötigte, um seine Spielschulden zu begleichen, immer wieder Geld.
Die Lage des englischen Botschafters in Paris wurde schließlich auch den Spaniern bekannt. Mendoza, der spanische Botschafter
in Paris, meldete seine Erkundigungen über Stafford seiner Regierung und teilte mit, dass er ihm zunächst einmal 3000 Kronen
gegeben habe. Mit kleineren Anfragen testeten die Spanier die Zuverlässigkeit von Stafford und gaben ihm dafür Gold und Juwelen.
Schließlich wurde bekannt, dass sich der französische Calvinist Heinrich von Navarra bei Königin Elisabeth I. über Stafford
beschwert hatte. Stafford regte sich darüber ungewöhnlich auf, und die Spanier nutzten die Situation, ihn als Spion zu ködern.
In der spanischen Diplomatenpost an den König erhielt er einen Decknamen. Stafford lieferte den Spaniern Informationen über
englische Flottenverbände und über die Anstrengungen von Königin Elisabeth I. für ein Bündnis mit König Heinrich III. von
Frankreich.
Stafford begann das riskante Spiel eines Doppelspions. Den Spaniern gab er Auskunft über englische Verteidigungsanstrengungen
und den Engländern Informationen über die spanische Flotte. Walsingham schickte daraufhin einen seiner besten Spione, Richard
Gibbes, nach Spanien, um die Mitteilungen
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