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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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L.A.P.D.
    »Wuhuuu!«, brüllte ich und schwenkte mein Glas. Ein bisschen spritzte mir auf mein Handgelenk, aber es war mir egal. Eigentlich fühlte ich mich sogar richtig prima. So gut wie schon seit Tagen nicht mehr. »Zeigen Sie mir Ihre Waffe, Officer!«
    »’ohl gesproch’n, Maddie«, kommentierte Mrs Rosenblatt, die schon ein bisschen lallte. Dann beugte sie sich zu mir herüber und fügte hinzu: »Ich glaube, wir haben ’nen kleinen Schwips.«
    Ich erstarrte. Mein Glas hing in der Luft. Schwips? Was meinte sie nur damit? Mein Blick schoss von ihrer leeren Virgin Mary zu meinem Glas. Okay, ich fühlte mich gut, aber doch nur wegen der nackten Männer, oder nicht?
    Ich packte Mrs Rosenblatt am Arm. »Was ist in einer Virgin Mary?«
    »Tomatensaft, Limone und Cayennepfeffer.«
    Ich stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
    »Und Wodka. Sehr viel Wodka.«
    Ich erstarrte. »Wodka? Aber warum heißt der Drink denn dann ›Virgin‹?«
    Mrs Rosenblatt lachte. »Kindchen, den nennt man Virgin Mary, weil du dich, wenn du zu viele davon trinkst, am nächsten Morgen nicht mal an den Sex erinnerst. Als wäre es eine unbefleckte Empfängnis gewesen.«
    Oh mein Gott! Ich war die schlechteste Mutter der Welt. Und ich war noch nicht einmal Mutter! Ich war furchtbar, schrecklich, selbstsüchtig und dumm. Und ich würde in die Hölle kommen.
    Ich musste mich gleich übergeben.
    »Keine Sorge. Aspirin am Morgen danach wirkt Wunder.«
    Aha, Aspirin! Ich presste die Lippen zusammen, um nicht damit herauszuplatzen, was ich gerade Schreckliches getan hatte. Möglicherweise getan hatte, um genau zu sein. Wenn ich nicht sicher war, dass ich schwanger war, konnte ich auch nicht sicher sein, etwas wirklich unwiderruflich Schreckliches getan zu haben. Verdammter Richard! Das war alles seine Schuld.
    Dana kam zurück, den bekleideten Damien, alias Der Mann ohne Hals, im Schlepptau. Das Grinsen auf ihrem Gesicht versprach, dass sie keine Probleme haben würde, sich morgen an den Sex zu erinnern. »Wir gehen nach Hause. Danke für die Einladung, Mrs Springer. Wir sehen uns dann morgen, an Ihrem großen Tag.«
    Mom und Mrs Rosenblatt umarmten Dana. Mrs Rosenblatt behielt dabei Damiens Unterleib im Auge wie ein Hund einen besonders großen Knochen.
    Mir war übel, ich hatte ein schlechtes Gewissen, und dazu kam noch der Wodka, den ich offenbar an diesem Abend reichlich konsumiert hatte. Als der Raum zu schwanken begann, zwang ich meinen Magen, dort zu bleiben, wo er war.
    »Kannst du mich erst zu Hause absetzen?«, bat ich.
    »Natürlich, Maddie.«
    Dana, Ohne-Hals und ich zwängten uns in ihren kleinen Saturn. Ich saß hinten und versuchte, nicht hinzuschauen, als Dana und Ohne-Hals Händchen hielten und Kussmünder machten. Ich ließ mich tiefer in die Polster sinken und schloss die Augen, um nicht die Landschaft in Übelkeit erregender Geschwindigkeit am Fenster vorbeisausen zu sehen.
    Glücklicherweise war die Fahrt nur kurz, und schon ein paar Minuten später brachte mich Dana bis zu meiner Wohnungstür. Normalerweise hätte ich das auch allein geschafft, aber haben Sie schon einmal versucht, unter Einfluss von Wodka auf sieben Zentimeter hohen Absätzen zu laufen?
    »Bist du betrunken?«, fragte Dana.
    Dumme Frage. »Ich glaube, ja.«
    »Ich dachte, du trinkst keinen Alkohol, weil du doc h … « Sie verstummte und sah auf meinen Bauch.
    »Das stimmt auch. Ich meine, stimmte auch. Es war ein Unfall.«
    »Ein Unfall.«
    »Ich dachte, eine Virgin Mary sei alkoholfrei.«
    Dana warf mir einen komischen Blick zu. Aber da sie einen heißen Stripper im Wagen hatte, bohrte sie nicht weiter. »Geh schlafen!«, befahl sie. »Willst du, dass ich dich morgen zur Hochzeit abhole?«
    »Nein, schon gut. Ich nehme ein Taxi.«
    »Okay, na ja, du kannst mich ja noch anrufen. Aber, äh«, sie warf einen Blick zurück zu Ohne-Hals, »nicht zu früh, ja?«
    Ich nickte. Keine gute Idee. Ich presste die Hand an die Stirn, damit die Landschaft aufhörte, sich zu drehen. Dann beobachtete ich noch, wie Dana davonfuhr, und betrat meine Wohnung. Doch nicht ohne vorher fünf Minuten mit dem Schlüssel im Schloss herumgestochert zu haben. Ich hasste es, betrunken zu sein.
    Aber am meisten, dachte ich, als ich mich auf meine Schlafcouch fallen ließ, hasste ich Richard. Es gab keine Entschuldigung für das, was er mir angetan hatte. Man musste mich ja nur mal ansehen! Ich war in einem fürchterlichen Zustand. Ein Nervenbündel. Und wahrscheinlich hatte ich

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