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Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Titel: Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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ein Spielzeug mitgebracht. Weil Sie keine Onkel oder Tanten, keine Brüder oder Schwestern hatten, die Sie im Krankenhaus besucht hätten.“
    „Ich hatte meine Mutter“, gab Jack kühl zurück. „Und was Flynn angeht … Ob es uns gefällt oder nicht, er ist mein Neffe. Er ist an der ganzen Situation völlig unschuldig und hatte meine Hilfe verdient, unabhängig davon, wie ich zu seinem Vater stehe.“
    Als wieder eine peinliche Stille eintrat, wechselte Nikki schnell das Thema. „Matt, weißt du zufällig, ob die Polizei bei ihren Ermittlungen auch die Firmentelefonate aus der Mordnacht überprüft hat?“
    „Nein, warum?“
    „Deine Mutter hat erwähnt, dass Reginald gerade telefonierte, als sie ihm das Essen brachte. Wäre doch interessant zu wissen, mit wem er gesprochen hat.“
    „Hm, da müsstest du wohl Detective McDonough fragen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Polizei das mit den Telefonaten überprüft hat. Hätte sich daraus etwas ergeben, dann hätten wir sicher davon gehört. Entweder Dad hat nicht telefoniert, oder die Telefonate hatten für den Fall keine Bedeutung.“
    „Wärst du so nett, Charles um eine Auflistung dieser Telefonate zu bitten?“
    „Warum sollte ich? Und warum sollte McDonough mir die Liste geben?“
    „Du sagst einfach, dass du sehen möchtest, ob dir etwas Verdächtiges auffällt. Du weißt ja am besten, mit wem dein Vater normalerweise während der Arbeit telefoniert. Weil die Polizei mit dem Fall nicht recht vorankommt, ist Charles doch bestimmt für jeden Tipp dankbar.“
    Matt überlegte einen Augenblick, dann nickte er. „Gut, ich bitte ihn um die Liste, aber ich kann nichts versprechen.“
    Matt und Jack musterten sich prüfend. Plötzlich streckte Jack seine Hand aus. „Danke.“
    Nach kurzem Zögern ergriff Matt Jacks Hand. „Ist schon in Ordnung. Verwandte helfen sich eben manchmal. Zum Beispiel wenn sie ihren Neffen Spielzeug ins Krankenhaus bringen oder ihr Knochenmark testen lassen.“
    Jack nickte. „Ist wohl so.“
    „Und Verwandte besuchen auch die Hochzeiten ihrer Anverwandten. Kommen Sie am Samstag?“
    „Das lasse ich mir doch auf keinen Fall entgehen.“
    Kaum hatten sie das Gebäude der Kincaid Group verlassen, wandte sich Jack an Nikki. „Mach so was nicht noch mal, hörst du?“
    Unschuldig lächelte sie ihn an. „Ich weiß gar nicht, was du meinst.“
    „Doch, das weißt du sehr genau. Du sollst dich gefälligst nicht einmischen. Ich meine das ganz ernst. Jetzt bin ich – sind wir – sogar gezwungen, zu dieser Hochzeit zu gehen. Wenn ich mich mit den Kincaids verbrüdern wollte, dann hätte ich das schon längst getan.“
    „Nein, hättest du nicht. Obwohl du längst erwachsen bist und deine eigenen Entscheidungen treffen kannst, respektierst du immer noch den Wunsch deines Vaters und hältst dich von den ‚Ehelichen‘ fern, wie du sie immer nennst.“
    „Ist dir nie in den Sinn gekommen, dass ich mich von ihnen fernhalte, weil ich gar nichts mit ihnen zu tun haben will?“
    „Das redest du dir vielleicht ein, aber es stimmt nicht. Ich glaube, was die Kincaids angeht, bist du dir über deine eigenen inneren Motivationen nicht ganz klar.“
    „Nikki, diese Diskussion bringt überhaupt nichts. Also lass es gut sein. Ich bin müde. Ich möchte nur noch nach Hause und die restliche Zeit des Tages genießen.“
    „Nein, Jack, bitte denk noch einen Augenblick darüber nach. Überleg mal, aus welchen Beweggründen du deine Entscheidungen getroffen hast.“
    Seine Miene verfinsterte sich. „Wenn du meinst, warum ich es den Kincaids zeigen will …“
    „Nein, das meine ich nicht. Ich meine, warum hast du ausgerechnet ein Konkurrenzunternehmen zur Kincaid Group gegründet? Du hättest alle möglichen Berufe ergreifen können. Aber nein, du hast eine Firma aufgebaut, die dich über kurz oder lang in Kontakt zu deinen Brüdern und Schwestern bringen musste. Warum, Jack?“
    Wortlos wandte er sich um und ging. Aber egal, wie viele Schritte er auch tat, er konnte Nikkis Frage nicht entkommen. Das Schlimme war, in gewisser Weise hatte sie ja recht. Er hatte Carolina Shipping gegründet, damit die Kincaids Notiz von ihm nahmen. Er hatte gewollt, dass sie die Wahrheit erfuhren.
    Und die Wahrheit war: Er war ihr Bruder.

5. KAPITEL
    Es dauerte fast zwei Stunden, bis Nikki Jack schließlich wiedergefunden hatte. Er saß im Park in der Nähe des Hafens, den Kopf auf die Hände gestützt.
    Als sie sich neben ihn setzte, sah er sie nicht

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