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Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Titel: Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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ließ sich in die Kissen sinken. „Ich hätte dir schon viel eher einen Antrag machen sollen.“
    Sie fuhr zusammen. Da waren sie wieder, diese dunklen Wolken. Und zwar sehr viel näher als vorhin. „Jack …“
    „Ja, hier bin ich.“ Er legte ihr einen Arm um die Hüfte. „Du hast mich eben wirklich fast umgebracht mit deiner Leidenschaft.“
    „Jack, wir … wir müssen reden.“
    Die einzige Antwort, die sie erhielt, war ein leises Schnarchen. Er war tatsächlich in Sekundenschnelle eingeschlafen. Auch sie fühlte sich unendlich müde und erschöpft. Sie hob die Hand, um sich den Verlobungsring genauer anzuschauen. Plötzlich erschien er ihr schwer wie ein Mühlstein. Ungläubig sah sie ihn an, den Saphir, die Diamanten, das Silber. Sie alle standen für ein Versprechen, das sie geradezu zu verspotten schien.
    Sie hatte kein Anrecht auf diesen Ring. Kein Recht, ihn zu tragen, weil sie wusste, dass der Verlobung niemals eine Heirat folgen würde. Tränen traten ihr in die Augen. Sie hätte es Jack sagen müssen. Hätte ihm von Anfang an sagen müssen, dass die restlichen Anteile ihr gehörten. Und wenn er sie dann aufgefordert hätte, sich mit ihren Anteilen mit ihm zu verbinden? Dann wäre ihre Affäre blitzschnell zu Ende gewesen, weil sie ihm hätte gestehen müssen, dass sie das nicht tun konnte. Nicht tun wollte.
    Erschöpft ließ sie sich zurück aufs Bett sinken und schloss die Augen. Immerhin blieben ihr die vergangenen drei Monate, die sie nicht gehabt hätte, wenn sie ihm gleich alles erzählt hätte. Und es blieb ja noch der Rest der Nacht, bevor sie gezwungen war, ihm den Ring zurückzugeben. Der Rest der Nacht, in der sie in ihrer Fantasiewelt leben konnte, wo Jack sie für immer liebte, wo sie heiraten und Kinder bekommen würde. Wie schön, sich noch einmal diesen Wunschvorstellungen hinzugeben!
    Sekundenbruchteile bevor sie einschlief, schoss ihr plötzlich die bittere Erkenntnis durch den Kopf, dass Jack in all der Zeit, in der sie zusammen waren, ihr noch nicht ein einziges Mal seine Liebe gestanden hatte. Doch sie war schon zu müde, als dass dieser Gedanke ihr den Schlaf noch hätte rauben können.
    Stattdessen versank sie in ihrer Fantasiewelt, in der alles gut war.

8. KAPITEL
    Irgendetwas stimmte nicht.
    Jack saß am Steuer seines Aston Martin und warf immer wieder verstohlene Blicke zu Nikki hinüber, die auf dem Beifahrersitz saß. Sie hatten eine überwältigende leidenschaftliche Nacht erlebt, doch seit heute Morgen schien alles anders zu sein. Nikki schien anders zu sein. Schweigend blickte sie auf die Straße.
    „Was ist los?“, fragte er leise.
    „Was?“ Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Ach, gar nichts. Ich bin nur noch etwas verschlafen.“
    Erst überlegte er sich, ob er sich mit dieser Antwort zufriedengeben sollte, aber dann hakte er doch lieber nach. „Nein, im Ernst. Ich möchte gerne wissen, was los ist.“
    Sie schwieg eine Zeit lang, dann sagte sie leise: „Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, Jack. Wir sind auf dem Weg zu Matts Hochzeit. Können wir nicht anschließend darüber reden?“
    „Darüber reden. Das heißt, es stimmt also tatsächlich etwas nicht.“
    Sie seufzte vernehmlich. „Kommt Alan auch zur Hochzeit?“
    Am liebsten wäre er rechts herangefahren und hätte sie zur Rede gestellt, was denn nun los war. Schließlich antwortete er: „Ja, ich bin mir sicher, dass er auftauchen wird. Schon allein um sich zu vergewissern, dass wir ihn nicht mehr verdächtigen. Wenn ich so sehe, wie du dich mir gegenüber verhältst, wird er das auch sofort glauben. Er wird im Gegenteil eher denken, dass du jetzt mich als Mörder verdächtigst.“ Er hielt kurz inne. „Und, tust du das?“
    „Mach keine blöden Witze“, gab sie empört zurück, so empört, dass er ihr sofort glaubte. „Du wärst ebenso wenig wie ich in der Lage, Reginald umzubringen.“
    „Gut. Schön. In Ordnung.“
    „Was ist mit Angela? Kommt sie auch?“
    Es war eine wenig elegante Art, das Thema zu wechseln, aber Jack spielte mit. „Ja, genau wie sie auch bei Karas und Elis Hochzeit war. Wenn auch sicher nur ungern. Es ist nicht leicht, die ‚andere Frau‘ zu sein und bei so einem Anlass öffentlich in Erscheinung zu treten.“
    „Nein, das ist bestimmt nicht leicht. Dazu gehört eine Menge Mut. Den hat sie ja auch ihrem älteren Sohn vererbt – dem jüngeren wohl weniger.“
    Am liebsten hätte Jack das Thema doch wieder auf Nikkis unerklärlichen Stimmungswechsel

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